Ascend The Hollow – Echoes Of Existence

Ambitionierter Progressive Cyber-Tech Metal

Artist: Ascend The Hollow

Herkunft: Dublin, Irland

Album: Echoes Of Existence

Spiellänge: 52:37 Minuten

Genre: Modern Metal, Industrial Metal

Release: 07.06.2019

Label: Dr. Music Records

Link: https://ascendthehollow.com/

Produktion: Dedsound Studios, Dublin von Kris Norris

Bandmitglieder:

Gesang – M-Noise
Gitarre und Programmierung – Raven
Gitarre und Programmierung – Gef
Bassgitarre – Davec

Tracklist:

1. Polaris Calling
2. Vessels
3. Mother Of Morality
4. Sea Of Crisis
5. Into The Black Eye
6. This Dark Rage
7. Swarms Within
8. Prisoners Of The Storm
9. Repent Rewind Reset
10. C3lls

2019 aus den Überresten der Alternative Metal Band Xerosun, die von 2006 bis 2018 existierte, hervorgegangen, präsentieren Ascend The Hollow mit Echoes Of Existence ihr Debütalbum. Dabei legt das sich betont europäisch gebende, aber hauptsächlich in Dublin fußende Quartett die Messlatte recht hoch. Mit seinem „Progressive Cyber-Tech Metal“ habe man ein „Meisterwerk“ geschaffen, mit welchem man sich in die erste Riege der Metal-Szene einreihen wolle. Dann wollen wir einmal hören:

Thematisch hat sich das multikulturelle Quartett auf Echoes Of Existence der Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten der Menschheit verschrieben. So widmet sich der Opener Polaris Calling der bipolaren Störung. Dabei gelingt es der Band sowohl instrumental (harte Riffs; Double-Bass-Attacken) als auch gesanglich die Ambivalenz dieser psychischen Erkrankung herauszuarbeiten. Besonders gut funktioniert hier der Wechsel von gutturalen Growls zu cleanen Passagen, den Sängerin M-Noise zum Besten gibt. Auch bei der Verarbeitung der irischen Abtreibungsdebatte in Vessels funktioniert diese Herangehensweise recht gut. Bei fortlaufender Rotation strengen jedoch besonders die klaren Gesangspassagen etwas an, auch wenn sie, wie beispielsweise in Mother Of Morality, eher dezent eingesetzt werden.

Als wäre sich die Truppe dieser aufkommenden Schwäche bewusst, hat sie bei dem brachialen Abgesang auf den lunaren Wahnsinn in Sea Of Crisis auf Gäste gesetzt, die dem Ganzen einen wertigeren Anstrich verpassen. So werden von Jon Howard Vocals und von Kris Norris ein Gitarrensolo beigesteuert, was beides aufkommende Redundanzen abmildert. Und auch das ruhig-atmosphärische Into The Black Eye, bei welchem selbst M-Noises Klargesang weniger aufgesetzt rüberkommt, ist ein gelungener Ruhepol, bevor es mit This Dark Rage titelkonform wieder düster, brutal und wütend weitergeht – leider auch mit den erneut nervigen Klargesangspassagen, welche die gelungenen Growls ablösen.

Die nachfolgenden Stücke Swarms Within, die erste Singleauskopplung Prisoners Of The Storm sowie das bereits als Xerosun veröffentlichte Repent Rewind Reset folgen wieder weitestgehend dem bekannten Schema: Industrial-Elemente gepaart mit dezent eingestreuten Synthesizer-Arrangements und brutalen Death-Anleihen mitsamt beständigem Wechsel zwischen gutturalem und klarem Gesang. Diese Mixtur ist zwar für sich genommen per se abwechslungsreich, das Album als Ganzes betrachtet, wirkt dann jedoch eher monoton, was sicher auch dem dominierenden Midtempo geschuldet ist. Eine willkommene Abwechslung stellt dagegen das als Outro fungierende, sphärisch klingende und mit mehrsprachigem Gesang aufwartende C3lls dar.

Ascend The Hollow – Echoes Of Existence
Fazit
Sicher bleibt Ascend The Hollow mit Echoes Of Existence die “erste Riege der Metal-Szene” verschlossen. Dennoch ist dem Quartett ein vielversprechendes Debütalbum gelungen. Die Platte ist fett produziert, die Arrangements können großenteils überzeugen und auch der Gesang ist oft stimmig. Allerdings sollten hier vor allem die klaren Passagen weiter ausgefeilt werden und dem Vierer muss es gelingen, seine durchaus guten Ideen komprimiert, das heißt ohne unnötige Wiederholungen, zu präsentieren.

Anspieltipps: Polaris Calling, Sea Of Crisis und Into The Black Ey
Christian G.
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