Artist: Balance Breach
Herkunft: Mikkeli, Finnland
Album: Dead End Diaries
Spiellänge: 39:37 Minuten
Genre: Metalcore, Hardcore, Progressive Metalcore
Release: 03.07.2020
Label: Out Of Line Music (Berlin)
Link: https://www.facebook.com/pg/balancebreach
Bandmitglieder:
Gesang – Aleksi Paasonen
Gitarre – Terho Korhonen
Gitarre – Saku Heimonen
Bass – Joni Härkönen
Schlagzeug – Antti Halonen
Tracklist:
- Most Of This
- Double Down
- The Wolves Are Out
- Dead End Diaries
- Aurora
- Mandate
- November
- Show You The Sun
- Bad Blood
- Here And Gone
Eigentlich lese ich keine Promosheets, die man gefühlt bei jedem Album mit ausgehändigt bekommt. Denn eigentlich steht immer der gleiche Kram darin. Man spricht von „weltbewegendes Material“, „Ausnahmekünstler“ und so was wie „harten Tracks“ (und das egal ob bei Heavy Metal oder Death Metal). Zusätzlich sorgen diese Texte dafür, dass man nicht ganz unvoreingenommen an das Material rangeht. Doch in diesem Fall habe ich gedacht, dass ich euch mit dem spicke, was ich hier vorliegen habe und dann zusätzlich meine Kommentare dazu schreibe.
So heißt es im Promotext des Labels: “Wer bei Skandinavien an monoton-düsteren Black Metal denkt, wird durch Balance Breach eines Besseren belehrt. Die fünf Newcomer aus Finnland toben sich mit ihrem Debütalbum Dead End Diaries im Metalcore voll und ganz aus und verbinden munter unterschiedlichste Einflüsse.“
Den Part kann ich voll und ganz unterschreiben. Wer an Finnland denkt, der assoziiert das Land eher weniger mit Metalcore. So kommen aus dem skandinavischen Staat neben den 693 aktiven Bands im Black Metal gerade mal 48 Bands, die sich dem Metalcore verschrieben haben (Quelle: hier). Der angesprochene Genremix aus dem Pressetext, den finde ich auf der Debütplatte irgendwo an den direkten Genregrenzen. Also ist man mal ein wenig im Hardcore (vor allem stimmlich) unterwegs und versucht sich auch ab und an mal mit progressiven Gitarrenparts.
Weiter im Pressetext: „Ruhige Passagen mit klaren Gitarren und energetisch-geladenen Refrains, die sofort im Kopf bleiben, geben sich in rasantem Tempo die Klinke in die Hand und schaffen dadurch eine einzigartige und abwechslungsreiche Atmosphäre, die sich durch das komplette, knapp 40 Minuten lange Werk zieht.“
Von Klinke in die Hand würde ich zwar nicht sprechen, doch schaffen die Finnen eine gewisse Abwechslung, die in erster Linie durch Tempowechsel stattfindet. Somit bedient man sich jedoch eigentlich „nur“ an Genreelementen. Somit bleibt das angepriesene „…einzigartige…“ ein wenig auf der Strecke.
„Besonders die markante Kombination aus sphärisch und brutal, clean und guttural erinnert an andere skandinavische Genre-Talente wie Aviana oder Awake The Dreamer. Trotzdem kreieren Balance Breach mit ihrer Musik einen ganz eigenen Stil, der insbesondere in der aktuellen Situation umso mehr Lust auf ausgelassene Moshpits macht.“
Ja das stimmt wohl. Aus meiner Sicht sind Awake The Dreamer schon nah dran und in manchen Parts würde man sogar Parallelen zu Enter Shikari finden. Also ein gekonnter Mix aus hardcorigem Sprechgesang und Keyboard-/ Synthesizersounds. Doch einen wirklich ganz eigenen Stil hat man noch nicht zu 100 %. Dazu gibt es genug Parts, die repetitiv sind und für den „…ganz eigenen Stil…“ fehlt mir eine gewisse Art von Einmaligkeit.
„Gewürzt werden die hochgradig individuellen Songs stets mit technischen Soli und ausgefeilten Breakdowns, die sowohl Dead End Diaries als auch Balance Breach als solches bereits sehr praxiserfahren und weit entwickelt erscheinen lassen.“
Das taugt als Beschreibung. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl, es mit Rookies zu tun zu haben, und ja, das war das, was ich mit progressiven Genreparts meinte. Breakdowns gehören zu Metalcore, wie Kalorien zu McDonalds, also kann man das auch so schreiben.
„Dead End Diaries wird am 3. Juli 2020 via Out Of Line Music (Berlin) das Licht der Metalcore-Welterblicken. Ein limitiertes CD/Merch Bundle gibt’s nur im Out Of Line Store.“
Ich denke, der Part benötigt keine weiteren Kommentare.