“Ein dickflüssiger, schwarzer Schwefelnebel“
Artist: Blut aus Nord
Album: 777- The Desenctification
Spiellänge: 43:46 Minuten
Genre: Blut Metal
Release: 11.11.2011 (D);
Label: Debemur Morti Productions
Link: http://www.blutausnord.com
Klingt wie: Kein Vergleich vorhanden
Bandmitglieder:
Gesang/Gitarre – Vindsval
Bassgitarre – Ghost
Schlagzeug/Keyboard – W.D.Feld
Tracklist:
- Epitome VII
- Epitome VIII
- Epitome IX
- Epitome X
- Epitome XI
- Epitome XII
- Epitome XIII
So haben wir schon wieder Neues der französischen Black Metaller. Das mittlerweile dritte Album dieses Jahr, ist das zweite einer Trilogie und soll die Story des Konzeptes fortführen. Haben Blut Aus Nord in der Vergangenheit Black Metal-Geschichte geschrieben, sind sie heute eher von der Szene isoliert. Nach ihrem ersten Album galten sie als DIE Black Metal-Band der Zeit, was sich einige Alben später schlagartig änderte. Seid dem kreuchen die drei Franzosen eher auf einem Mittelweg zwischen leichten Black Metal-Einflüssen und Industrial-Gedudel bis zu einer undefinierbaren Art von Musik.
Aber genug der Vergangenheit, die zweite Scheibe der Trilogie soll fesseln. Bereits unschwer an den Titeln zu erkennen, sind die Teile klar durchnummeriert, was von herber Struktur zeugt. Beiseite mit den großen Reden, ich will etwas auf die Songs eingehen.
Sehr viele instrumentale Ergüsse ziehen sich quer durch den Silberling. Die Stimme von Vindsval stets als krächtzendes monotones Etwas im Hintergrund gehalten, kommen die Instrumente sehr schön zur Geltung. Eine Welle aus schwarzem, zähem Nebel scheint mich zu umschließen und ich werde von den Klängen in eine surreale Welt hinabgezogen. Schwefel scheint mich zu umgeben, alles um mich herum in totaler Finsternis. Das muss man den Franzosen lassen, die Stimmung ist permanent düster und bedrohlich.
Auch Abwechslungen sind immer mal wieder gegeben. In Epitome XI werden Schellen eingesetzt, die meine Stimmung weiter in die Hölle zu treiben scheinen. Dazu passen die stöhnenden, verstörend wirkenden Stimmen. Mir laufen Schauer ohne Ende über den Rücken. Wenn die Band das als Ziel hatte, gebührt dem alle Achtung. Das ist faszinierend gut gelungen. Die Songs scheinen ewig zu dauern. Nach dem langen, schweren Klängen von Epitome XI, reißt mich ein grausamer Piepton aus meiner Trance.
Epitome XII wird durchgehend von einem schrecklichen Fiepen durchzogen. So schlimm, dass ich es kaum aushalten kann, bohrt sich das in mein Gehirn und scheint mir meine Nervenstränge einzeln zu zersetzen.
Grausam. Aber das ist nicht wirklich schlecht gemeint. Die surreale, verstörende Welt, in die Blut Aus Nord den Hörer zwingt, hat sogar etwas für sich.