Bullet For My Valentine Europatour 2023 mit Jinjer und Atreyu am 23.02.2023 in Offenbach

Hardcore Melodie

Headliner: Bullet For My Valentine

Vorbands: Jinjer, Atreyu

Ort: Stadthalle, Offenbach

Datum: 23.02.2023

Kosten: 55 €

Genre: Metalcore, Djent

Besucher: 4000 Besucher

Setlist Bullet For My Valentine:

  1. Knives
  2. Over It
  3. Piece Of Me
  4. 4 Words (To Choke Upon)
  5. You Want A Battle? (Here’s A War)
  6. Heart Burts Into Fire
  7. The Last Fight
  8. Shatter
  9. All These Things I Hate (Revolve Around Me)
  10. Scream Aim Fire
  11. Suffocating Under Words Of Sorrow (What Can I Do)
  12. Ranbow Veins
  13. Don’t Need You
  14. Death By A Thousand Cuts
  15. Your Betrayal
  16. Tears Don’t Fall
  17. Waking The Demon

Los geht es um Punkt 19 Uhr mit Atreyu, welche ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht kannte. Die Stimmung ist gleich von Beginn an bombastisch! Die Jungs heizen die Menge gut an und die treibenden Songs sorgen sofort für Bewegung in der gefüllten Halle. Eines der Highlights an diesem Abend ist definitiv der letzte Song, ein Cover, welcher Name mit wirklich nicht mehr einfallen möchte, der jedenfalls von allen gefeiert wird. Der Track wird von vielen belächelt, aber dies hält niemanden auf zu tanzen und lauthals mitzusingen. Man kann definitiv sagen, dass Atreyu Power haben und wissen, was sie auf der Bühne machen. Die gar nicht mal so junge amerikanische Band hat definitiv Potenzial und kann in Zukunft mehr als nur ein Opener sein, zumindest haben sie das in der Offenbacher Stadthalle jetzt bewiesen.

Jinjer, 23.02.2023, Picture by nokturum_photography

Wer sich nicht mehr beweisen muss, sind Jinjer. Diese Band durfte ich bereits mehrfach live sehen und auch heute ist es wieder grandios! Das mystische Intro setzt ein und nach und nach kommen die Künstler auf die Bühne, bis zu dem Zeitpunkt, an dem unsere Lieblingssängerin die Bühne betritt und die zuschauende Mannschaft in Staunen versetzt. Das Set ist gut durchdacht, so macht jeder Song Spaß und die knappen 45 Minuten gehen rum wie im Flug. Tatsächlich hätte ich mir für den Special Act einen etwas längeren Zeitslot gewünscht, aber so ist es nun mal. Das von hinten feuernde LED-Inferno hat eine hypnotisierende Wirkung und zieht mich völlig in den Bann. Der Fingertanz auf den Saiten wird voller Begeisterung bewundert. Dabei wird auch fleißig mitgetanzt sowie mitgesungen, wobei das Erreichen der Stimmlage, die Tetjana vorgibt, kaum möglich ist – aber die Fans haben extrem viel Spaß. Das Einzige, was für etwas Erschütterung sorgt, ist der Fakt, dass Pisces nicht gespielt wird, zumindest hat man das immer wieder im Laufe des Abends von Fans vernommen – der Song wurde aber auch schon halb tot gespielt, weshalb ich das jetzt gar nicht als so schlimm empfinde.

Der Headliner betritt die Bühne und wenn man sich jetzt mal umschaut, mal genau hinschaut, sieht man wirklich viele Menschen mit Tränen in den Augen. Bullet For My Valentine stehen bei mir definitiv nicht im CD-Regal, aber irgendwas, das gewisse Etwas, muss die Band haben, sonst kann ich mir die gefluteten Augen nicht erklären. Die überwältigende Lichtshow spricht für sich, gleichermaßen wie der Sound, welcher einfach nur brachial ist. Die Stimmung ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen, bei den ersten Songs werden die Stimmbänder direkt gefordert – die Halle wird lauter und lauter. Dass hierbei eine gewisse Unruhe aufkommt, ist demnach verständlich und so wird ordentlich gesprungen und der erste Circle Pit lässt auch nicht lange auf sich warten. So ist auch direkt die erste Hälfte des Konzertes rum – schneller, als man sich umschauen kann. Stopp, was sieht man denn da? Die Menge spaltet sich, dass man denken könnte, hier entsteht gleich eine Wall Of Death – dem soll aber nicht so sein. Ein paar Fans tragen eine Person vorne an die Bande, welche zusammengebrochen ist – herausragende Leistung! Bei diversen Konzerten konnte ich so ein Phänomen schon direkt aus nächster Nähe betrachten und auch hier geben die Fans aufeinander acht und helfen einander, eine sehr schöne Szene! Dies beeinträchtigt die Stimmung glücklicherweise nicht, der letzte Rest des Sets kann vollzogen werden. Bei Your Betrayal rasten die Fans noch mal ganz anders aus, die ruhigen Stellen des Liedes werden zur Explosionsgefahr und mit dem Refrain werden Erschütterungen erzeugt, die bestimmt von der nächstliegenden Erdbebenmessstation wahrgenommen werden. Eine Wahrung wurde glücklicherweise nicht ausgegeben, aber dafür muss jeder traurig feststellen, dass Walking The Demon gespielt wird – der letzte Track des heutigen Abends. So gehen die Fans erneut steil und genießen die letzten Minuten ihrer Band, welche zu einem würdigen Abschluss werden. Die Bühne scheint noch mal in einem ganz anderen Licht auf, jegliche Restenergien werden aufgebraucht und heisere Stimmbänder werden ein letztes Mal mobilisiert. Zack, Licht aus und Ende.

Kann man abschließend was sagen? Ja! Die Bandkonstellation war etwas komisch, da die Genres etwas auseinander gehen, aber es ist es definitiv wert gewesen! Für mich waren das absolute Highlight Jinjer, auch wenn sie keine Headliner sind auf dieser Tournee.