Crowen – Prophecy

Starke Melodeath-EP mit Folkeinflüssen

Artist: Crowen

Herkunft: Tampere, Finnland

Album: Prophecy

Genre: Melodic Death Metal, Viking Metal, Folk Metal

Spiellänge: 18:49 Minuten

Release: 10.12.2021

Label: Inverse Records

Link: https://www.facebook.com/CrowenOfficial/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Esa Uusimaa
Gesang – Mira Cibulka
Gitarre – Mikko Merilinna
Bassgitarre – Aki Örni
Schlagzeug – Teemu Hauta

Tracklist:

1. Her Words
2. Seer’s Prophecy
3. Submission
4. Black
5. Exosus

Die finnische Melodic Death Metal Band Crowen begann Anfang 2019 als ein Soloprojekt des Gitarristen, Sängers und Gründers Esa Uusimaa (Rain Of Acid) in Espoo (Finnland). Später sind Bassist Aki Örni, Schlagzeuger Teemu Hauta (Rain Of Acid) sowie Sängerin Mira Cibulka hinzugekommen. Die erste Single In Arms (2020) erschien 2020. Am 27. Oktober des vergangenen Jahres haben Crowen dann ihre zweite Single Exosus (2021) veröffentlicht. Dieser Song, dessen Lyrics von Nina Kärki stammen, ist auch auf der Debüt-EP Prophecy vertreten, die am 10. Dezember über Inverse Records an den Start ging. Sämtliche Kompositionen, Aufnahmen, Mixing und Mastering stammen von Esa Uusimaa. Die Gestaltung des Coverartworks übernahm dabei Minna Heikkilä. Für den vierten Song Black hat Mastermind Uusimaa seinen Musikerkollegen Mika Kankainen (Shade Of Sorrow) als Gastsänger für die Clean Vocals gewinnen können. Kankainen steuerte zudem die Lyrics bei. Mira Cibulka komponierte für diesen Track die Klavierparts.

Crowens musikalischer Stil lässt sich als finnischer Melodic Death Metal beschreiben, der durch Folk Metal beeinflusst wird und dadurch seine eigene Note erhält. Schon beim ersten Hördurchgang kann man in den Kompositionen deutliche Spuren von Tuomas Saukkonen (Wolfheart, Black Sun Aeon, Before The Dawn) wahrnehmen, dennoch bewahren alle fünf Songs ihre Eigenständigkeit. Der Sound ist durchgängig druckvoll und satt. Als bekennender Melodeath-Fan habe ich diese Combo gleich ins Herz geschlossen. Ihre Debüt-EP Prophecy hat mich von Anfang an überzeugt. Der einzige Wermutstropfen bei dieser Scheibe ist, dass es nicht mehr dieser starken Tracks auf die Ohren gibt.

Der Opener Her Words startet mit einem episch wie cineastisch anmutenden Auftakt. Dramatische Streicher und Sprecheinlagen von Mira Cibulka sorgen für eine angespannte Atmosphäre, im Hintergrund wird das Geschrei von Esa Uusimaa immer eindringlicher. Die Drums halten dazu stoisch ihren warnenden Takt, bis das Riffing der Gitarren einsetzt. Ohne Vorwarnung bullert Seer’s Prophecy in feinster Wolfheart-Manier los. Starkstromgitarren, mit üppigen Blastbeat-Salven angereichert, pusten die Gehörgänge gleich mal richtig durch. Der Gesang klingt dabei wie eine irre Mischung aus Tuomas Saukkonens düsterem Growling und Marylin Mansons quengeligem Gekeife. Das muss man erst mal so hinkriegen! Der Sound ist dabei sehr druckvoll und symphonisch. Submisson knüpft direkt an, legt allerdings noch mit einer Portion Dramatik zu. Hier werden verzerrte Synthes, weiblicher Begleitgesang, Schrammel-Riffing und Drumming wie aus dem Maschinengewehr serviert. Dem Ganzen wird eine gute Prise Melodik und Rhythmik beigemischt, sodass man getrost den Nacken als auch die Langhaarmatte (sofern vorhanden) kreisen lassen kann. Black setzt danach auf harmonische Pianoklänge sowie Mitschunkelatmosphäre. Bei dieser Hymne darf geschwelgt und zugleich mitgebangt werden. Auf bullige Blastbeats muss man hier ebenfalls nicht verzichten. Zudem runden sowohl düsteres Growling als auch wehmütige Leadgitarrenparts diesen folkig angehauchten Song ab. Auch Rausschmeißer Exosus geht den folkig eingeschlagenen Pfad weiter und lässt es zum Schluss wieder ordentlich krachen. Dieser mitreißenden Melodie kann man gar nicht entkommen. Der Track animiert ohne Zweifel zum Mitbangen. Hier zeigen Crowen noch einmal ihr gesamtes spielerisches Talent. Das Wechselspiel zwischen Riffing, Bass, Streichern und Drumming ist punktgenau in Szene gesetzt. Diese EP zu hören ist ein echter Genuss für die Ohren!

Crowen haben mich mit ihrer starken Debüt-EP Prophecy wirklich beeindruckt. Diese Band werde ich weiterhin im Auge behalten.

Formate: Digital Album, CD

Crowen – Prophecy
Fazit
Crowen haben mit ihrer Debüt-EP Prophecy einen starken Einstand in der Melodeath-Szene hingelegt. Dieser druckvolle Sound mit seiner satten Soundkulisse schafft es, über die gesamte Spiellänge von knapp 19 Minuten keine Langeweile aufkommen zu lassen. Es ist schon beeindruckend, wie diese finnische Band, die gerade erst seit 2019 besteht, gleich mit einem Songwriting auf sehr hohem Niveau heraussticht. Es macht sich bezahlt, dass hier erfahrene Musiker miteinander arbeiten. Das Zusammenspiel von Mastermind Esa Uusimaa und seiner Crew wirkt sehr energiegeladen. EP Prophecy kann ich gut und gerne zum Kauf empfehlen. Der einzige Grund, warum diese Scheibe „nur“ 9,5 Punkte von mir erhalten hat, ist der, dass ich drei bis fünf Songs vermisse. Ich hoffe sehr, dass Crowens Debütalbum schon bald folgen wird.

Anspieltipps: Her Words, Seer’s Prophecy, Submission, Black und Exosus
Sandra R.
9.5
Leser Bewertung1 Bewertung
9.2
9.5
Punkte