Die Sinnestäter: Corona-Hymne an die Helden des Alltags

Matthias Kupka: Jeder ist sich selbst der nächste, in der Schlachtfeld-Aldi-Front

Der Monheimer Rockmusiker, Sänger und Produzent Matthias Kupka (StormHammer, Emergency Gate, Still It Cries, Ex-Suidakra) ist bestimmt einigen bekannt. Ob nun im Power Metal, Metalcore, Melodic Death oder Gothic Metal, der Mann hatte immer was zu sagen und tut dies auch im Deutschrock. Gemeinsam mit seinem Tätowierer und Sänger-Kollegen Achim Borm (u.a. Enkelz) ist Kupka auch noch mit dem Projekt Die Sinnestäter aktiv, welches bereits 2015 gegründet wurde. Das Debütalbum Dreht Auf! erschien 2017 und bot ehrliche Deutschrock-Hymnen mit hohem Hitpotenzial. Noch im gleichen Jahr erschien Sinnesklänge, ein Weihnachtsalbum, danach verlor ich die Jungs aus den Augen.

Nun melden sich Die Sinnestäter zurück und servieren den Song Helden Der Gesellschaft, eine Corona-Deutschrock-Hymne, die die Corona-Hysterie inklusive Hamsterkäufen beschreibt. „Ich wollte nicht so einen üblichen Corona-Song machen„, sagt der 39-Jährige und so kam ein Text heraus, der es in sich hat. Zeilen wie, „Ständig zittert deine Hand, weil der dumme Typ da vorne keinen Abstand halten kann. Die gleichen dummen Fragen, wann denn neue Ware kommt. Jeder ist sich selbst der nächste, in der Schlachtfeld-Aldi-Front„, beschreiben den alltäglichen Wahnsinn.

Gleichzeitig ist es eine Hymne an die Helden, „Ihr lebt ständig mit der Angst, dass euch auch selbst was widerfährt. Euer selbstloses Verhalten wird von keinem honoriert. Wir sagen Danke. Es ist schön, dass es euch gibt. Ihr rettet nicht nur Leben, ihr seid das Gegengift“. Im dazugehörigen Video reihen sich über 300 Fotos von den Helden des Alltags (Polizei, Feuerwehr, LKW-Fahrer, Krankenschwestern, Pflegekräfte … etc.) aneinander, die Kupka alle nach einem Facebook-Aufruf erhielt. So sind die Helden Der Gesellschaft nicht nur eine Textzeile, sondern bekommen ein reales Gesicht. Kupka will damit zum Ausdruck bringen, dass sie tagtäglich mit Atemschutzmaske und Schutzanzug alles geben und dabei teilweise ihr eigenes Leben riskieren, denn er hat selbst Freunde und Verwandte, die im Gesundheitswesen arbeiten.

Mir war es wichtig, wirklich etwas zu bewirken und nicht einfach im Garten zu stehen und zu klatschen„, sagt der Deutschrocker, der alle Einnahmen aus dem Song spenden will. In einem Voting will er zu gegebener Zeit darüber abstimmen lassen, wo das Geld hingehen soll. Bisher geht der Plan auf, denn bei Amazon Music steht die Corona-Nummer auf Platz 11 der Verkaufscharts und lässt sogar die Skandal-Rocker Rammstein hinter sich.

Darüber hinaus war es ihm wichtig, zu zeigen, dass die Zeit zu Hause auch sehr schön sein kann, denn in dem Video ist Kupka auch mit seinen beiden Kindern zu sehen, die froh sind, ihren Papa jetzt mal für sich allein zu haben.

Der Song ist über die Streamingdienste wie Spotify und Deezer erhältlich.