Disbelief – Virus Stream Of Hell

Eine Releaseshow der besonderen Art

Eventname: Disbelief – Virus Stream Of Hell

Headliner: Disbelief

Ort: Youtube / Stream

Datum: 18.04.2020

Kosten: frei zugänglich

Genre: Death Metal

Besucher: ca. 666 Besucher

Veranstalter: Disbelief

Links: https://www.facebook.com/disbelief.official/
https://disbelief.de/

Setliste:

  1. The Waiting
  2. Scaring Threat
  3. The Awakening
  4. Killing To The Last
  5. The Ground Collapses
  6. Colder Than Ice
  7. Soul Destructor
  8. Insane
  9. Hologram For The Scum
  10. Kill’s Ending
  11. A Place To Hide
  12. The Symbol Of Death
  13. Rewind It All
  14. The Unsuspecting One
  15. 66 Sick
  16. One By One

Zugabe:

  1. Navigator

Eigentlich sollte in ca. einer Woche ein Konzertbericht der deutschen Death Metal Urgesteine Disbelief im Rahmen des Releases der neuen Scheibe The Ground Collapses bei Time For Metal veröffentlicht werden. Nun, aus bekannten Gründen, ist das Konzert im Hamburger Bambi Galore leider abgesagt. Da natürlich auch die drei weiteren Gigs der Tour von Disbelief nicht stattfinden, haben sich die Mannen um Mastermind Kasten „Jagger“ Jäger etwas anderes einfallen lassen. Am heutigen Samstagabend gibt es einen frei zugänglichen Livestream. Hier wird angekündigt, dass man das neue Album sowie eine Auswahl an Best of Songs performen wird (Review zur neuen Scheibe: Klick)

So sitze ich also pünktlich um 20 Uhr vor meinem Bildschirm. Der Stream startet und die Protagonisten begeben sich auf die Bühne. Das Licht ist entsprechend dunkel für den Opener des Abends The Waiting. Der Sound kommt rüber, so erhalten auch meine Nachbarn die Möglichkeit, Disbelief kennenzulernen. Jagger knurrt perfekt ins Mikro und das Zusehen und -hören bringt von der ersten Minute Spaß.  
Die Kameraführung ist etwas speziell. Man hat eine Art „Standkamera“ für jeden Musiker installiert. Das hat den Vorteil, dass man jeden des Quintetts auch aus nächster Nähe zu sehen bekommt. Allerdings ist die Bewegungsfreiheit der Herren etwas eingeschränkt. Jeder verbleibt mehr oder weniger an seinem Platz, sodass beim Wechsel der Kameraeinstellungen auch immer ein Musiker zu sehen ist. Anfänglich geht das ab und wann mal schief und der ein oder andere Herr ist nur „halb“ im Bild. Aber das ist völlig okay, auch für Disbelief ist eine Show in dieser Art Neuland. Wie auf der neuen Scheibe geht es mit Scaring Threat weiter. Die Abstimmung der Band wird mit Dauer der Show besser und Jagger begrüßt alle Menschen an den Bildschirmen und verweist auf die bereits erwähnte Tour. Eigentlich wäre man heute in Leipzig auf der Bühne. Es folgen mit The Awakening und Killing To The Last die nächsten Nummern von Album, bevor Jagger die englischsprachigen Anhänger begrüßt. Er betont, dass es für Disbelief einfach sehr wichtig ist, gemeinsam Musik zu machen und auf der Bühne zu stehen.

Es dröhnt The Ground Collapses All we want – is to live, All we want – it’s our fault, All we want – to destroy ourselves, All we want – mother earth to reign again, Fires – they are burning” durch mein Büro. Das sind die ersten Worte von Jagger auf der der neuen Scheibe. Die Scheibe erschien offiziell Ende März. Die Promo hatte ich bereits Anfang Februar auf dem Tisch liegen. Hier stellt sich die Frage, ob Jagger auch über hellseherische Fähigkeiten verfügt. Zumindest war Disbelief in all ihren Jahren für ihren begrenzt optimistischen Blick in die Zukunft bekannt. Das man aber derart den Punkt bzgl. des aktuellen Zeitgeschehens trifft, ist mehr als nur eine Fußnote wert.  So geht es Song für Song durch das neue Werk, welches brachial aus meinen Boxen scheppert. Zehn Tracks des neuen Albums The Ground Collapses (auf den Bonustrack wird verzichtet) werden präsentiert. Anschließend geht es zum Best Of Teil. Da geht es gleich mit A Place To Hide (Protected Hell, 2009) in die Vollen. Aber auch das letzte Werk mit seinem Titeltrack The Symbol Of Death (The Symbol Of Death, 2017) wird performt. Über Rewind It All (66 Sick, 2005), welcher allen bereits verstorbenen Freunden gewidmet wird, The Unsuspecting One (The Symbol Of Death, 2017), 66 Sick (66 Sick, 2005) geht es zu One By One (The Symbol Of Death, 2017) als letzten angekündigten Song. Das aber dort irgendwie etwas fehlte, war jedem klar. Als Zugabe knallen Jagger und Co. den Klassiker Navigator (Navigator, 2007) den Menschen an den Bildschirmen um die Ohren. Dann verabschieden sich die fünf Herren endgültig und der Stream endet nach ca. 85 Minuten.

Fazit: Man muss wohl das Beste aus der aktuellen Situation machen. So gab es eine Releaseshow der besonderen Art, welche selbst in 30 Jahren Bandgeschichte wohl auf immer und ewig im Gedächtnis bleiben wird. Die Qualität des Streams war vor allem vom Sound gut. Beim Bild muss man unter den gegebenen Umständen einfach Abstriche machen. Da ist kein professioneller Mann mit einer Kamera unterwegs. Für mich war es auf jeden Fall ein lohnender Abend, wobei ich natürlich hoffe, dass Disbelief den Weg nach Hamburg noch in 2020 auf die Bühne des Bambi Galore finden werden.

Wer jetzt Bock bekommen hat, Herrn Jäger und seinen Mannen mit den neuen Tracks live zu sehen: Da können wir helfen: