Earth Ship – Soar

Die Sludger aus Berlin mit Warp-Antrieb

Artist: Earth Ship

Herkunft: Berlin, Deutschland

Album: Soar

Genre: Sludge, Doom Metal

Spiellänge: 40:28 Minuten

Release: 09.08.2024

Label: The Lasting Dose Records

Link: https://www.facebook.com/wearetheearthship

Bandmitglieder:

Bass – Sabine Oberg
Gitarre, Gesang – Jan Oberg
Schlagzeug – André Klein

Tracklist:

  1. Shallow
  2. Soar
  3. Ghost Town
  4. Radiant
  5. Ehtereal Limbo
  6. Acid Haze
  7. Bereft
  8. Daze And Delights

Das Berliner Paar Sabine und Jan Oberg kennt man als Protagonisten der Bands Earth Ship, Slowshine oder Grin. Egal unter welchem Namen, in der Stoner Szene sind sie nicht mehr wegzudenken. Entsprechend gibt es auch einiges an Output. Erst in diesem Jahr ist mit Hush die neue Scheibe von Grin erschienen. Von Earth Ship ist die letzte Veröffentlichung Resonant Sun allerdings schon von 2018. Im Jahr 2018 bin ich Earth Ship das erste Mal live begegnet, bei einem Konzert im Kesselhaus in Wiesbaden. Bei,0–Earth Ship werden die Berliner zum Trio. Nachdem man es früher mit einigen Schlagzeugern versucht hat, hat man seit 2018 mit André Klein am Schlagzeug die ideale Ergänzung gefunden. Seit Jahren schon Live-Schlagzeuger, ist Soar das erste gemeinsame Album des aktuellen Earth Ship Trios.

Seit dem Konzert in Wiesbaden habe ich ein besonderes Verhältnis zu den sympathischen Berlinern und begegne ihnen mindestens einmal im Jahr. So in diesem Jahr auf dem Freak Valley Festival, wo sie einen Secret Gig hatten und auch wieder Anfang August auf dem Hoflärm Festival in Marienthal, wo sie ebenfalls aufspielen werden.

Earth Ship, Hoflärm Festival 2021,
Pic by Big Simonski

Seit der Gründung 2010 haben Earth Ship bereits fünf Alben herausgebracht, die meisten beim Berliner Label Pelagic Records des The Ocean Musikers Robin Staps. Soar ist das sechste Album der Berliner. Da Jan Oberg mittlerweile auch das Label The Lasting Dose Resords sein eigen nennt, erscheint Soar natürlich über dieses. Ab dem 09.08.2024 wird das Album als CD und in einer limitierten (500 Stück) Random Vinylausgabe (jedes Exemplar schaut anders aus) verfügbar sein.

Also steigt ein in das Berliner Earth Ship und geht mit ihm auf eine Reise ins weite Sludge / Doom Orbit. Bereits der Opener Shallow ist alles andere als leicht. Ja, für Earth Ship vielleicht doch noch etwas sehr verspielt zu Beginn. Allerdings lassen die ersten dreckigen Vocals von Jan nach zwei Minuten erahnen, wo die Reise hingeht. Der Titelsong Soar stampft dann ordentlich um die Ecke, während Ghost Town ein bitterböses Sludge / Doom Gemisch ist, als wenn die Berliner nun von allen Geistern verlassen wären. Der Song nutzt seine 6 ½ Minuten in kompletter Länge genüsslich.

Radiant lässt sich Zeit und strahlt leicht vor sich hin und noch etwas in den nachfolgenden Song Ehtereal Limbo hinein. Das Earth Ship gleitet einfach so vor sich hin, bevor es mit Acid Haze wieder etwas unruhiger im Orbit wird. Das stößt allerdings überhaupt nicht sauer auf. Ist man erst einmal seiner Sinne beraubt, geht es auf ähnliche Weise mit Bereft weiter.

Der abschließende Song Daze And Delights sagt mit seinem Songtitel eigentlich schon alles. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Allerdings hebt er sich mit seinem berauschenden bluesigen Sound doch um einiges von den vorangegangenen Tracks ab.

Earth Ship – Soar
Fazit
Earth Ship sind nach sechs langen Jahren aus dem Orbit zurück. Also, mit einem neuen Album, denn weg im eigentlichen Sinne waren sie ja nie und man konnte sie stets live erleben. Mit Soar steigen Earth Ship auf ein neues Label. Der rohe Sound einer Sludge / Doom Band ist geblieben, wobei mir die einzelnen Songs doch etwas eingängiger wirken, im Vergleich mit älterem Material. Das Earth Ship hat einen weiteren Warp-Antrieb erhalten.

Anspieltipps: Soar, Ghost Town und Daze And Delights
Juergen S.
9.5
Leserbewertung8 Bewertungen
9.3
9.5
Punkte