Artist: Earthbong
Herkunft: Kiel, Deutschland
Album: Proceed As One
Genre: Doom Metal
Spiellänge: 20:40 Minuten
Release: 27.01.2023
Label: Black Farm Records
Link: https://www.facebook.com/earthbong
Bandmitglieder:
Bass, Gesang- Mersel Nuhiji
Gitarre – Claas Ogorek
Schlagzeug – Thomas Handschick
Tracklist:
- Fathead
- Wax
Am 27.01.2023 ist die EP Proceed As One der Doomer Earthbong digital veröffentlicht worden. Eigentlich sollte mit der Veröffentlichung physisch auch die Kassette verfügbar sein. Doch wie es sich momentan schon fast so gehört, haben diese Verspätung. Im Spätsommer wird es sogar noch eine Vinyl-Auflage über das Label Black Farm Records, über das auch das geplante dritte Album erscheinen wird, folgen.
Im Frühsommer 2018 gründeten sich Earthbong nach ein paar Jams und einem gemeinsam besuchten Sleep-Konzertes in Hamburg. Bereits im Dezember des gleichen Jahres hat man in Eigenregie das Debütalbum One Earth One Bong veröffentlicht. Bereits 2020 erschien der Nachfolger Bong Rites über das britische Tape Label Coffin Up Blood Records, welches 2021 dann als Doppel-LP über Black Farm Records veröffentlicht wurde. Das Label wird auch das dritte Album im August zusammen mit einer Vinylversion ihres ersten Albums und einer Nachpressung des seit längerem ausverkauften zweiten Albums herausbringen.
Beim Bandnamen Earthbong weiß der Kenner eigentlich doch schon direkt, wo die Mucke hingeht. Da blubbert es schön langsam in der Bong und die musikalischen Dämpfe finden ihren Weg in die Hirnanhangdrüse, wo sie durchaus ein Depot bilden und Flashbacks hervorrufen können 🙂
Wenn man an Bong Metal / Doom Metal denkt, fallen einem doch gleich Bands wie Bongzilla, Bongripper oder BelzebonG ein. Vergleiche will ich nun nicht unbedingt machen, jedoch haben Earthbong mit den genannten Bands auf jeden Fall gemeinsam, dass man bereits mit denen mal auf der Bühne stand.
Ein bekennender Fan der Band ist die Doom Ikone und Frontmann von YOB Mike Scheidt. Der outet sich in einem Interview als Earthbong Fan und kann sich überhaupt nicht mit Lob zurückhalten. Worte wie: „Earthbong Is Great“, „They Will Be Legends”, oder „They Gets it“ fallen dort.
Das scheint doch irgendwie wie gebongt für das Trio zu laufen. Auf der vorliegenden EP Proceed As One sind zwar nur zwei Stücke drauf, die laufen allerdings über eine Spiellaufzeit von über zwanzig Minuten.
Der Opener Fathead beansprucht schon für sich allein über vierzehn Minuten, wobei diese Spiellänge nicht unbedingt einen langen Song für die Band darstellt. Da gibt es kaum kürzere Songs im Repertoire der Band. Wax mit seinen nur knapp 6 ½ Minuten stellt da allerdings ein Novum für Earthbong dar, denn nie war bisher ein Song kürzer.
Herrlich langsam und schleichend blubbert es da in der Earthbong. Lang ziehen sich die Riffs hin. Gerade der Opener wirkt wie aus einer endlosen Jam entstanden zu sein. Hart, leicht verzerrt, mit spärlichen Sampeln ballert man verballert vor sich hin. Alle (Stoner) Doom Metal Jünger / Bong Metaller dürften wie betäubt ihre Hände dickköpfig zum Fathead strecken. Zwar wirkt das psychedelisch und betäubend, doch irgendwie liegt dem Ganzen ein ordentlicher Schuss Aggressivität bei, gerade auch dann, wenn die Vocals einsetzen.
Wirkt Fathead manchmal etwas ausufernd (im positiven Sinne), was ja auch einem Dickkopf im eigentlichen gleichkommt, schafft man es, mit dem zweiten Song Wax auf den Punkt zu kommen. Obwohl nur etwas über sechs Minuten lang, ist Wax der Beweis dafür, dass auch ein Bong Metal Song durchaus einmal etwas kürzer gefasst werden kann und eine ähnliche Wirkung erzeugt wie die sonst so typischen ellenlangen Songs mit Betäubungswirkung.