Pallbearer – Mind Burns Alive

Die Meister der Traurigkeit mit neuem Album

Artist: Pallbearer

Herkunft: Little Rock, Arkansas, USA

Album: Mind Burns Alive

Genre: Doom Metal, Heavy Rock

Spiellänge: 50:56 Minuten

Release: 17.05.2024

Label: Nuclear Blast Records

Link: www.pallbearerdoom.com

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Brett Campbell
Gitarre – Devin Holt
Bass, Gesang – Joseph D. Rowland
Schlagzeug – Mark Lierly

Tracklist:

  1. Where The Light Fades
  2. Mind Burns Alive
  3. Signals
  4. Endless Place
  5. Daybreak
  6. With Disease

Am 17.05.2024 erscheint mit Mind Burns Alive das neue Album der US-Amerikaner Pallbearer. Veröffentlicht wird es über Nuclear Blast Records. Neben der CD wird es das Album in den limitierten Vinylvarianten Orange Crush und Black in Tangerine geben.

Mind Burns ist das fünfte Album der Band aus den Südstaaten der USA. Pallbearer gründeten sich 2008 in Little Rock, Arkansas. Nach den Alben From Sorrow And Extinction (2012), Foundations Of Burden (2014), Heartless (2017) und Forgotten Days darf man die Band gewiss zur Speerspitze der neueren Generation des Dooms bezeichnen. Für mich persönlich haben Pallbearer bereits mit dem Vorgängeralbum Forgotten Days, welches 2020 erschien, den Olymp des Dooms bestiegen. Das ist natürlich recht schwer, sich dort oben zu behaupten.

In Schubladen stecken lassen sich Pallbearer nicht unbedingt! Bassist Joseph D. Rowland sprach einmal von einem Heavy Prog Doom. Egal wie man es jetzt nennen will, Pallbearer machen ihr eigenes Ding. Das machen sie nun auch auf Mind Burns Alive. Ihr fünftes Album ist „manchmal poetisch und mitreißend und eine tief empfundene Meditation über Isolation, Trauma und Nervenzusammenbruch, umrahmt von der Möglichkeit der Erlösung und der stillen, schmerzlichen Schönheit der Flucht“, so die Band selbst.

Pallbearer, Wiesbaden Schlachthof 2022

Die sechs Songs auf Mind Burns Alive besitzen natürlich wieder eine ungeheure Intensität. Allerdings rücken die massiven und verzerrten Gitarrenwände, die man von den früheren Alben kannte, dieses Mal mehr an den Rand bzw. in den Hintergrund. Komplexe Gefühle werden hier in einer musikalischen Sensibilität wiedergegeben, die man bisher bei Pallbearer in dieser Art und Weise nicht unbedingt kannte. Ich würde an dieser Stelle Joseph D. Rowland Genresierung des Heavy Prog Dooms noch einmal aufnehmen. Prog Doom sind die Stücke auf Mind Burns Alive im Sinne der bereits oben beschriebenen, tief empfundene Meditation sicherlich noch. Allerdings wird der Begriff Heavy, wofür in der Vergangenheit die massiven Gitarrenwände oft standen, doch um einiges anders interpretiert. Vereinzelt blitzen „alte“ Pallbearer noch auf, allerdings hat man sich bezüglich der musikalischen Intensität mittlerweile anderer Schwingungen bedient. Am meisten „alte“ Pallbearer erlebe ich noch im abschließenden Song With Disease. Hier schaffen sie eine ausgezeichnete Balance zwischen Prog und Heavyness. Richtig begeistert bin ich von Endless Place und dem Saxofon-Einsatz in diesem Song.

Es bleibt abzuwarten, ob Pallbearer live auch weiter solch eine intensive und epische Nummer bleiben, wie ich sie bisher erlebt habe, oder ob es hier auch Änderungen gibt hinsichtlich der Heavyness der Band.

Pallbearer – Mind Burns Alive
Fazit
Pallbearer kommen mit ihrem neuen Werk Mind Burns Alive erneut mit einer starken Intensität daher, das war auch nicht anders zu erwarten. Allerdings geht mit dieser „etwas anderen“ Intensität aus meiner Sicht doch etwas die frühere Heavyness verloren, die hier und dort noch aufflackert. Mind Burns Alive lässt mich doch etwas zwiespältig zurück, was vielleicht auch ein Effekt des aus meiner Sicht vorangegangenen Überalbums Forgotten Days ist. Allerdings wächst Mind Burns Alive mit jeder neuen Umdrehung.

Anspieltipps: Mind Burns Alive, Endless Place und With Disease
Juergen S.
8.5
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