Egokills – Creation

“Wie Obelix ins Zaubertrankfass gefallen!“

Artist: Egokills

Herkunft: Tampere, Finnland

Album: Creation

Spiellänge: 46:17 Minuten

Genre: Heavy Metal, Hard Rock, Melodic Death Metal

Release: 22.04.2016

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/egokillsband/?fref=ts

Bandmitglieder:

Gesang – Janne Selo
Gitarre – Paavo Pekkonen
Gitarre – Niko Viita-aho
Bassgitarre – Mika Pusa
Schlagzeug – Vilho Rajala

Tracklist:

  1. Reckoning
  2. Lifestruck
  3. Kill Your Ego
  4. Metamorphosis
  5. Spiral
  6. Shift
  7. Creation
  8. Insight
  9. Polarize
  10. Reason Reborn
  11. To Fallow The Sun

Egokills - Creation

Egokills stehen mit Creation in den Startlöchern und haben, wie so viele Bands aus Finnland, vom guten skandinavischen Metal Wasser genascht. Mit ihrem Debüt schlagen sie grob in die Kerbe von Bands wie Sentenced oder moderne In Flames. Dabei hat man gleich mit dem Opener Reckoning das Gefühl, dass Egokills wie Obelix in ein sagenumwobenes Fass gefallen sind. Kein schlechter Griff für Massacre Records, die gleich zu Beginn der Karriere der fünf Nordmänner zugeschlagen haben. In einer guten dreiviertel Stunde überzeugen Janne Selo und seine vier Mitstreiter durch ein gut balanciertes Songwriting, das modern eine Brücke zwischen Hymnen und einfühlsamen Balladen schlägt.

Ab Reckoning dringt der gelungene Bastard aus Heavy Metal und Melodic Death Metal-Riffs feucht-fröhlich in die überladenen Ohren. Gesanglich besitzt Janne Selo, ein schroffer Sänger, der eher dem Hard Rock hingezogen ist, trotzdem einen gewissen Growl in den Stimmenbändern. Ohne die ganz großen Überraschungen zu zünden legen Egokills schwungvoll los. Lifestruck oder auch Kill Your Ego wissen an den richtigen Pfaden zu ziehen, ohne in ausgelutschte Regionen abzufallen. Die Refrains können mal mehr mal etwas weniger zünden, das Gesamtpaket macht Laune und man kann kaum glauben, dass es wirklich eine Debütplatte ist, so wie tight die Finnen ihren Stiefel herunter rocken. Wer tatsächlich feine Children Of Bodom-Noten raushört, dem geht es wie mir. Nach jedem neuen Durchlauf findet man Parallelen, ohne ein langweiliges Abkupfern anzuklagen. Metamorphisis, ein typischer Livesong, legt für Spiral und Shift auf. Bei Letzterem kommen einem erneut In Flames der Neuzeit in die grauen Gehirnzellen. Mit Creation läuten sie das langsame Ende ein. Ein klarer, nicht zu steriler Sound lässt die letzten Zweifel an den Jungs aus Tampere schwinden, die auch in den letzten Minuten nichts mehr anbrennen lassen.

Fazit: Mit Egokills haben die Finnen mal wieder eine neue Band aus dem Hut gezaubert, die scheinbar wie die tausenden Seen des Landes nur so aus dem Boden wachsen. Griffig nehmen die elf Tracks schnell Fahrt auf, hätten ab und an etwas zielstrebiger eingespielt werden können. Das ist und bleibt das einzige, was man wie ein Haar in der Suppe suchen muss, um Egokills kein perfektes erstes Album bescheinigen zu müssen. Fans von bislang genannten Gruppen sollten zugreifen, denn Creation wird erst der Anfang eines Sturmlaufes sein.

Anspieltipps: Metamorphosis und Creation
Rene W.
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