Ensiferum, Path To Glory Tourauftakt im Hamburger Grünspan am 03.04.2018

“ Ensiferums Tourauftakt in Hamburg ist geglückt!“

Eventname: Ensiferum, Path To Glory Tour 2018

Headliner: Ensiferum

Vorbands: Wind Rose, Ex Deo

Ort: Grünspan, Hamburg

Datum: 03.04.2018

Kosten:  28,00 € VVK,  32,30 € AK

Genre: Viking Metal, Folk Metal, Melodic Death Metal, Death Metal. Power Metal

Besucher: ca. 350

Links: http://www.gruenspan.de/
http://www.windroseofficial.com/
https://de-de.facebook.com/exdeo/
http://www.ensiferum.com/

Setlisten:

  1. Intro/Distant Battlefields
  2. Dance Of Fire
  3. Fallen Timbres
  4. The Animist
  5. Wolves Call
  6. Rebel And Free
  7. The Running Race
  8. Drunken Dwarves
  9. To Eberor
  10. The Breed Of Durin

  1. Rise Of Hannibal
  2. I, Caligula
  3. Polis Verso
  4. Carthago
  5. Ad Victorium
  6. Final War
  7. The Roman
  8. Romulus

  1. Intro/Ajattomasta Unseta
  2. For those About To Fight For Metal
  3. Two Paths
  4. Heathen Horde
  5. King Of Storms
  6. Wanderer
  7. Twilight Tavern
  8. Treacherous Gods
  9. Lai Lai Hei
  10. In My Sword I Trust
  11. The Longest Journey
  12. Way Of The Warrior
  13. Into Battle

Encore

  1. Iron

Heute gibt’s mal ein Kontrastprogramm. Nachdem wir am Wochenende bei Therion waren und da die Musik zwar laut aber doch in vielen Fällen symphonisch, melodiös war, steht der heutige Abend eher auf laut, hart und brachial. Nicht das Death bzw. Viking Metal unmelodisch ist, aber es ist doch schon etwas anders. So dürfen wir den heutigen Tourauftakt von Ensiferum genießen. Im Gepäck haben sie Wind Rose und Ex Deo. Letztere sagen mir zunächst nicht so viel, aber der Anzahl von entsprechenden Shirts nach zu urteilen, ist eine nicht unerhebliche Anzahl von Fans im Grünspan. Ensiferum und Wind Rose durften wir im Februar bereits auf den Wacken Winter Nights bewundern, und freuen uns, beide Bands hier wieder zu sehen. Gerade dieLetztgenannten haben uns in Wacken sehr gut gefallen. Ensiferum bürgt ja für sich schon geile Mucke zu machen und somit ist die einzige uUnbekannte Band Ex Deo.

Da drei Bands spielen, geht es auch zeitig los und nach der anfänglichen Verwirrung bezüglich der Akkreditierung kommen wir noch rechtzeitig zum Konzertbeginn in die Halle. Hier ist es zunächst übersichtlich. Vielleicht 50-70 Zuschauer sind anwesend und verteilen sich so gut, dass ich ungehindert durch den Saal gehen kann, um zu fotografieren. Einen Graben gibt es nicht, und eine zeitliche Beschränkung auch nicht. Also draufhalten. Licht ätzend, aber irgendwie geht was.

Wind Rose aus Italien zelebrieren uns eine Mischung aus symphonischem Metal gepaart mit folkigen Einflüssen. Thematisch in Mittelerde verwurzelt erzählen sie Geschichten, die auch von J.R.R Tolkien sein könnten. Nur die Musik ist härter. Sänger Francesco Cavalieri weiß die bisher noch überschaubaren Zuschauer zu animieren. Die restlichen vier Musiker, alle angezogen wie die Einwohner Gondors, bedienen ihre Instrumente professionell und dadurch werden die Songs wie Dance Of Fire und The Animist schnell zu Krachern. Die etwas knappe Bühne bietet nicht allzu viel Bewegungsfreiheit, aber trotzdem können Claudio Falconcini und Christiano Bertocchi überzeugen. Keyboarder Frederico Meranda steht hinter seinem Tasteninstrument und bangt trotzdem richtig ab. Das gefällt wieder gut. Schade, dass nach einer knappen dreiviertel Stunde Schluss ist. Aber die letzten beiden Titel The Running Race und The Breed Of Durin entschädigen etwas. Schön, sie hier gesehen zu haben.

Danach geht es zum Umbau. Das Schlagzeug bleibt stehen, es werden nur ein paar Teile ausgetauscht. Inzwischen kommen auch mehr Leute in den Saal und somit wird es voller. Die Ex Deo Anhänger treibt es nach vorn und mein Platz zum Fotografieren wird knapper. Aber für ein paar Bilder reicht es. Mit Rise Of Hannibal geht es los. Was wir bisher nicht wussten, ist, das Ex Deo sich der römischen Geschichte und deren Sagen verschrieben haben. Dementsprechend sind die Outfits römischen Legionären nachempfunden und zeigen doch recht kräftige Oberarme. Das Kataklsym Nebenprojekt liefert handfesten Death Metal gepaart mit heroischen Gesten. Die Titel passen und I Caligula und Romulus lassen keine Zweifel an der Ausrichtung aufkommen. Musikalisch können sie schon überzeugen und die anwesenden Fans sind begeistert. Ich bin da eher zurückhaltend, da mir Death Metal eigentlich so gar nicht zusagt. Aber die Leistung soll das nicht schmälern. Nach neun Songs ist dann Feierabend und der erneute Bühnenumbau geht vonstatten. Da ist ein Kritikpunkt angebracht. Zwischen erster und zweiter Band und auch jetzt wird sehr viel Zeit benötigt. Dies geht dann leider zulasten von Ensiferum, die relativ spät anfangen – vor allem, wenn man weiß, dass hier spätestens um 23:00 Uhr die Lichter angehen.

Egal jetzt. Ensiferum stehen auf der Bühne und beginnen furios mit For Those About To Fight For Metal. Jetzt ist es richtig voll vor der Bühne, und ich versuche von rechts ein paar Bilder zu bekommen. Direkt vor mir steht Marcus Toivonen, der daran glauben muss und mein Top Motiv heute ist. Der Gitarrist, in Cowboystiefeln mit Sporen dran, liefert eine coole Show. Grimassen schneiden, Zunge in bester Gene Simmons Manier raus, liefert er geile Riffs und dazu wird auch gesanglich Sänger Petri Lindroos, ebenfalls mit Gitarre, unterstützt. Links auf der Bühne, in einem schwarzen Kilt, Bassit Sami Hinkka, der auf eine sechssaitige Bassgitarre setzt und dadurch mit für den typischen Sound sorgt. Hinter der Schießbude thront Janne Parviainen und bearbeitet gewohnt souverän die Felle. Es fehlt heute Netta Skog, die ansonsten mit auf der Bühne für den folkigen Einsatz oder die weibliche Stimme sorgt. Es geht aber auch so. Es kommen nun die Songs Two Paths und Heathen Horde. Letzterer ist von der CD One Man Army und kommt besonders gut an. Chorgesang inklusive versetzt der Song alle fast schon in Ekstase. Es bildet sich eine leichter Mosh Pit. Bassist Sami ist auf beiden Seiten der Bühne zu finden, schüttelt seine lange Mähne und rollt mit den Augen.

Weiter geht die Jagd. King Of Stoms und Wanderer schließen sich an. Da wird richtig was auf die Ohren geboten. Keinerlei Kompromisse werden gemacht und es geht rasant ab. Diese Art von Musik und Darbietung gefällt. Keine fette Show, sondern reine ungeschminkte Spielfreude. Die schwarzen Augenunterstriche fangen leicht an zu verlaufen, da sich alle vier ordentlich ins Zeug legen und über die Bühne toben. Das ist ein passender Tourauftakt und die Songs kommen gut an. Bei Lai Lai Hei wird dann auch das Publikum textsicher und schmettert es den Jungs auf der Bühne entgegen. Ab und an werden die Gitarren getauscht, aber es bleibt alles in rasanter Fahrt so, als wenn es kein Morgen mehr gibt. In My Sword I Trust vom Silberling Unsung Heroes aus dem Jahre 2012 tönt aus den Lautsprechern. Das nimmt man den Herren glatt ab, dass sie nur an das Schwert glauben. Sie hätten ohne Weiteres auch zur der entsprechenden Zeit leben können. Nun noch The Longest Journey von From Afar. Ohne Atempause folgt Way Of The Warrior. Viele Ansagen gibt es eh nicht, es wird nur kurz der Song angekündigt und los. Nach Into Battle ist dann allerdings plötzlich Ende. Die Vier verlassen die Bühne. Schon? Da muss doch noch was kommen. Nach kurzen Zugabenrufen erscheinen sie noch mal und es gibt mit Iron noch einen auf die Ohren. Das war es. Der Zugabenblock ist überschaubar. Aber es ist nichts zu machen. Die beiden letzten Songs waren aus dem Album Iron und somit ist aus allen Schaffensperioden der Finnen etwas dabei. Gelungen, aber hätte etwas länger sein können.

Mein Fazit: Super Tourauftakt. Drei Bands, von denen zumindest zwei stilistisch zusammenpassen. Aber ein wenig Abwechslung schadet ja nicht. Für mich sind 66,6666 Prozent des Abends toll gewesen, die fehlenden 33,3333 Prozent waren ok, aber da ist mein Geschmack schuld. Wer die Tour noch sehen möchte, hat dazu die Gelegenheit, denn einige Termine in Deutschland stehen noch an.