Godsmack am 05.04.2025 in der Stadthalle Offenbach

Godsmack lassen es im Rahmen ihrer Welt-Tournee in Offenbach krachen – aber auch P.O.D. und Drowning Pool liefern gehörig ab

Event: Godsmack World Tour 2025

Künstler: Drowning Pool, P.O.D., Godsmack

Ort: Offenbach, Stadthalle

Datum: 05.04.2025

Kosten: ca. 77,oo

Genre: Hard Rock, Nu Metal, Alternative Rock

Besucher: ca. 4.000

Setlisten:

  1. Sinner
  2. Feel Like
  3. Step Up
  4. Rebel Yell
  5. Tear Away
  6. Bodies

  1. Boom
  2. Satellite
  3. Murdered Love
  4. Drop
  5. I Got That
  6. I Won’t Bow Down
  7. Youth
  8. Southtown
  9. Afraid To Die
  10. Alive

  1. Surrender
  2. You And I
  3. When Legends Rise
  4. 1000hp
  5. Cryin‘ Like A Bitch!!
  6. Speak
  7. Straight Out Of Line
  8. Awake
  9. Keep Away
  10. Voodoo
  11. Whatever
  12. Come Together
  13. Bulletproof
  14. I Stand Alone

Godsmack wollen zwar keine neue Musik mehr machen, aber sich dafür mehr auf Liveshows fokussieren – so ist die Ansage der Band, die 2023 ihre neunte und (bisher) letzte Scheibe Lightning Up The Sky veröffentlichte. Sänger Sully Erna beschrieb es im Interview mit dem US-Radiosender WRIF so: „Wir gehen jetzt raus und fangen an, unseren Musikkatalog der letzten 30 Jahre zu ehren und einfach die größten Hits zu genießen.

Drowning Pool

Nach ihrer erfolgreichen Tour durch Amerika ist jetzt Europa für die US-Jungs dran. Und Deutschland darf dabei natürlich nicht fehlen. Dass die Band hier eine große Fanbase hat, zeigen die Zahlen der Besucher und meist ausverkauften Hallen. Mit bei der Tour von Godsmack sind Drowning Pool und P.O.D. Vor allem auf P.O.D. freue ich mich persönlich am meisten, da sie einer meiner Lieblingsbands aus meiner Jugend sind und für ihre energiegeladene Show auf der Bühne bekannt sind.

Nächster Halt der Tour ist heute in Offenbach. Die kleine Schwester zu Frankfurt, die sich aber mit vollem Haus mit 4.000 Gästen nicht verstecken muss. Bevor Godsmack ran dürfen, sind erst mal die Vorbands dran. Pünktlich um 19 Uhr dürfen Drowning Pool ran, die anfangs die Besucher schon sehr motivieren müssen. Erst bei dem Coversong Rebel Yell wacht die Menge auf und feiert die amerikanischen Alternative Rocker, die bereits seit 1997 auf dem Markt sind und seit dem Tod von Sänger Dave Williams bereits mit drei Nachfolgern am Mikro arbeiteten. Letztendlich entschied man sich dann doch für Ryan McCombs, der bereits von 2005 bis 2011 Frontman von Drowning Pool war und sich bei dem Auftritt in Offenbach mächtig ins Zeug legt und auch den Gang in die Menge nicht scheut. In ihrer halben Stunde dürfen Songs wie Sinner, Feel Like, Step Up, Bodies und Tear Away nicht fehlen.

P.O.D.

Um 19:45 Uhr ist P.O.D. Time. Die Jungs geben auf der Bühne wirklich alles und bringen den Saal zum Kochen. Sänger Sonny lässt seine Dreadlocks kreisen und das Mikrokabel wird zur Peitsche umfunktioniert. Schon beim zweiten Song Satellite geht der Rapper in die ersten Reihen und lässt sich dort feiern. Dass die Band schon seit 1992 zusammen ist, sieht man den Boys aus San Diego überhaupt nicht an. Und dass sie als christliche Nu-Metal-Band aufgeführt sind, wissen bestimmt die Allerwenigsten. Es rockt gewaltig auf der Bühne, die Fans hüpfen und singen, was das Zeug hält, die ersten Crowdsurfer gehen hoch und die Meute feiert die Band, als gäbe es kein Morgen. Ein wilder Mix aus alten und neuen Songs wie Murdered Love, Drop, I Won’t Bow Down, Youh und Southdown prasselt auf die Menge nieder und die Zugaben Afraid To Die und Alive lassen keinen mehr ruhig stehen. Die Besucher feiern die Band mit „Ole, Ole, Ole – P.O.D., P.O.D.-Rufen und als nach einer Dreiviertelstunde Schluss ist und Sonny – für mich auf der falschen Seite – die Fans abklatscht, frage ich mich, warum ich kein Meet and Greet hatte. Definitiv für mich das Highlight des Abends.

Godsmack

Aber jetzt ist es endlich Zeit für Godsmack. Kurz vor 21:15 Uhr geht der Sonnenvorhang nach unten und man sieht die Band auf ihren Weg vom Backstage auf die Bühne – wie es auch schon Ronnie Radke von Falling In Reverse bei seiner Show zelebrierte. Im Vorfeld mimt noch Beastie-Boy-Mix Master Mike gekonnt den Opener für die Bostoner, indem er einige bekannte Rocknummern scratcht. Sehr origineller Einstieg, der Lust auf den Rest der Show macht. Und die hat es wirklich in sich. Allein schon die tolle Bühnenkulisse und die Musikvideos sind perfekt aufeinander abgestimmt. Vielleicht zu perfekt, denn die Videos verführen einfach zu sehr, dort mehr sein Augenmerk zu lassen als auf Sully Erna und seine Mannen. Obwohl die natürlich mit ihrer 30-jährigen Reise durch ihre Karriere keine (Musik) Wünsche offenlassen und von Surrender, You And I, When Legends Rise, Cryin‘ Like A Bitch, Straight Out Of Line, Awake oder Keep Away alles runterspielen, wofür sie bekannt und beliebt sind. Von der Originalbesetzung sind nur noch Sully und Bassist Robbie Merrill mit dabei, Verstärkung an Drums und an der Gitarre gibt es live von Will Hunt bzw. Sam Bam Koltun. Einfach brillant, was die Drei an Bass, Gitarre und Drums abliefern und Sully motiviert die Fans „zu einer großen Party am Samstagabend.“ Auch wenn die Fans für den Mann am Mikro fast zu verhalten sind, freut er sich über jeden Crowdsurfer und nimmt glatt mal zehn Kinder mit auf die Bühne, „um die Zukunft des Metals“ zu würdigen. Nach der Hälfte der Zeit ist auch das Publikum aktiver, der Moshpit öffnet sich immer mehr und die Fans singen und tanzen zu Voodoo, Whatever und den drei Zugaben Come Together – dem Beatles-Cover, Bulletproof und I Stand Alone. Die Zugaben werden aber erst im Backstage klargemacht – natürlich unter dem wachen Blick der Fans, die auf der Leinwand alles verfolgen können. Gute eineinhalbstündige Show, gute Mucke. Aber für mich bleiben heute Abend eindeutig P.O.D. der absolute Abräumer.