Eventname: Grave Digger – 45th Anniversary Tour
Bands: Grave Digger, Victory, Rigorious
Ort: Juz Live Club, Stadionstr. 88, 56626 Andernach
Datum: 25.01.2025 (Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr)
Kosten: VVK 33,00 € (zzgl.Gebühren und Versandkosten)
Genre: Heavy Metal, Power Metal
Besucher: ca. 500 Besucher
Veranstalter: Juz Live Club https://www.juzliveclub.de/programm/grave-digger/
Setlisten:
- Fate Is Sealed
- Lay With Me
- Fight For Your Lives
- Children Of The Night
- Hear Me Out
- Bathed In Blood
- Brothers Arise
- Rock The Neighbours
- Gods Of Tomorrow
- Standing Like A Rock
- Always The Same
- Feel The Fire
- Surrender My Heart
- Temples Of Gold
- Tonight We Rock
- Hungry Hearts
- Are You Ready
- Take The Pace
- On The Loose
- Checks In The Mail
Intro: Reign Of Bones
- Kingdom Of Skulls
- The Grave Dancer
- Under My Flag
- The House
- Valhalla
- Keeper Of The Holy Grail
- Dark Of The Sun
- The Curse Of Jacques
- Shadows Of A Moonless Night
- The RoundTable
- Excalibur
- The Devils Serenade
- Back To The Roots
- Rebellion
- Scottland United
- Killing Is My Pleasure
- Heavy Metal Breakdown
In schöner Regelmäßigkeit besuchen Deutschlands bekannteste Totengräber Grave Digger auf ihrer jeweils aktuellen Tour ja auch den Juz Live Club in Andernach. So auch im Januar 2025 zum 45-jährigen Bandjubiläum, im Gepäck haben sie dabei das neueste Werk, was auf den Namen Bone Collector getauft wurde. Als Special Guest sind dieses Mal die Hannoveraner Legende Victory und Rigorious als Support mit dabei, was schon auf dem Papier einen unterhaltsamen Abend verspricht. Für Time For Metal ist mal wieder die liebe Judith S. unterwegs. Hier ihr lesenswerter Bericht und ihre tollen Bilder:
Laut Plan soll es um 20:00 Uhr losgehen, doch als ich um ca. 19:30 Uhr das Juz betrete, stehen Rigorious bereits auf der Bühne und stimmen ihren ersten Song an. Die Band gibt es ja noch nicht so lange, ca. drei Jahre, wobei das Debütalbum Night Of Retribution von Grave Digger Mastermind Chris Boltendahl produziert wurde, dem es auch offenbar so gut gefallen hat, dass er die Jungs direkt für seine aktuelle Tour mit ins Boot genommen hat.
Stilistisch geht’s bei den fünf Monheimern in Richtung klassischen Heavy Metal/Powermetal, mit einem stimmgewaltigen Lukas Remus am Mikro, der sich nach jedem Song artig beim Publikum bedankt. Ihm zur Seite stehen Christopher Blankenaufulland (Gitarre, Gesang), Lukas Famula (Gitarre), Sebastian Kanczok (Bass, Gesang) und Paul Reil (Drums). Den Jungs steht die Freude an ihrer Musik wirklich ins Gesicht geschrieben, schnell geht ihre Spielzeit rum, und mit den Klängen von Brothers Arise, begleitet von einem herzlichen Applaus, endet nach einer halben Stunde ein sehr sympathischer Auftritt.
Auf die nun kommenden Victory bin ich doch sehr gespannt. In wechselnder Besetzung und mit einigen Unterbrechungen gibt es die Band ja nun schon fast 40 Jahre, sie standen immer für erdigen Heavy Rock und hatten für heute ein Best-of-Set der 80er und 90er-Jahre angekündigt. Und Holla die Waldfee, gleich mit dem ersten Song Rock The Neighbours legen die Herren um Shouter Gianni Pontillo ordentlich los und brennen ein wahres musikalisches Feuerwerk ab. Antreiber ist ein sichtlich engagierter Frontman, der die ja nicht allzu große Bühne des Juz bewegungstechnisch voll ausreizt und sein Publikum gut im Griff hat. Einen eher gelassenen Gegenpol dazu bildet da Hermann Frank, über den man wohl nicht mehr viel erzählen muss, hat er sich doch seit den 80er-Jahren bei etlichen Bands durch sein prägendes Gitarrenspiel einen Namen gemacht und dürfte auch für den aktuellen Sound von Victory hauptsächlich verantwortlich sein. Ergänzt durch Bassist Malte Burkert und Gitarrist Mike Pesin, die sich gekonnt gegenseitig im Posen bestärken, sowie Michael Stein an den Drums, hat sich hier eine super funktionierende Truppe gefunden, die absolut begeistert und einen doch ein ums andere Mal in die gute alte Jugendzeit zurückversetzt.
Dass dieser Sound allerdings auch heute noch absolut zeitgemäß ist, zeigen Surrender My Heart und Tonight We Rock vom letzten Album, und stellen damit den Bezug zum Hier und Heute her. Nach knapp einer Stunde beschließt dann Checks In The Mail einen energiegeladenen Auftritt und lässt ein gut angeheiztes Feiervolk zurück.
Zeit, mal kurz draußen ein bisschen frische Luft zu schnappen, kündigt sich doch schon nach kurzer Umbaupause mit den Klängen von Reign Of Bones der Hauptact des Abends an. Grave Digger sind auf Jubiläumstour zum 45-jährigen Bestehen der Band und haben das dazugehörende Album Bone Collector sowie auch die Setlist zur Tour als Back To The Roots, wie der Song mit gleichem Namen, betitelt. Keyboards und Backingtracks sucht man heute weitestgehend vergeblich, und auch der Reaper darf heute in seiner Gruft bleiben.
Irgendwie scheint das Ganze jedoch wie eine Frischzellenkur zu wirken, die Songs vom aktuellen Silberling wie Kingdom Of Skulls, The Devils Serenade und Killing Is My Pleasure harmonieren wunderbar mit alten Liedperlen wie Shadows Of A Moonless Night oder Back To The Roots, die doch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben.
Nicht ganz unschuldig daran dürfte jedoch auch der „Neuzugang“ Tobias Kersting an der Gitarre sein, der es ohne viel Schnickschnack versteht, auch den älteren Titeln wieder einen frischen Wind einzuhauchen. Dazu einen in sich ruhenden Jens Becker am Bass, Marcus Kniep mit präzisem Drum-Spiel und einen sehr gut gelaunten Chris Boltendahl, der das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommt und immer wieder durch launige Ansagen und Gesten sein dankbares Publikum zum Mitmachen auffordert.
Alles in allem kann man sagen, ist dies eine Geburtstagsparty ohne viel Tamtam, dafür mit umso mehr Herzblut, und wie man an den begeisterten Reaktionen in der Halle erkennen kann, ganz nach dem Geschmack der anwesenden Fans.
Doch auch die schönste Party geht einmal zu Ende, natürlich nicht ohne die Klassiker wie Rebellion und natürlich das unverwüstliche Heavy Metal Breakdown, welches ein schweißtreibendes, aber wunderbares Konzert abschließt. Zum Schluss noch ein großes Lob an alle Helfer vor, neben, hinter der Bühne, am Merch-Stand und natürlich am Sound und Licht, die den ganzen Abend hervorragende Arbeit geleistet haben. Vielen Dank Grave Digger für 45 Jahre in Diensten des Heavy Metals. Ich hoffe, wir sehen uns in zwei Jahren wieder im Juz Live Club Andernach.