„Graveworm haben keine „Tralala-Scheibe“ geschaffen, sondern ein Werk welches genauestens begutachtet werden möchte.“
Artist: Graveworm
Album: Fragments Of Death
Spiellänge CD: 46:30 Minuten
Genre: Melodic Black/Death Metal
Release: 21.10.2011
Label: Nuclear Blast
Link: http://www.graveworm.de/
Klingt wie: Agathodaimon, Catamenia
Bandmitglieder:
Stefan Fiori – Gesang
Martin „Maschtl“ Innerbichler – Schlagzeug
Florian Reiner – Bass
Sabine Mair – Keyboards
Eric Righi – Gitarre
Thomas „Stirz“ Orgler – Gitarre
Tracklist CD:
- Insomnia
- Only Death In Our Wake
- Absence Of Faith
- Living Nightmare
- The World Will Die In Flames
- ???? [Anxiety]
- See No Future
- The Prophecy [Instrumental]
- Tremembrance
- Old Forgotten Song
- Where Angels Do Not Fly
- Awake [Bonustrack]
Wie im Sommer bereits angekündigt, bringen Graveworm Ende Oktober 2011 ihr nunmehr achtes Studioalbum über Nuclear Blast auf den Markt. Die Italiener, die in der Vergangenheit durch starke Alben auf sich aufmerksam gemacht haben, wollen mit Fragments Of Death genau da weitermachen, wo sie aufgehört haben. Wer von den Jungs und der Dame noch nichts gehört hat, dem kann ich einleitend die Info geben, dass sich die Combo in ihren Stücken stets melodisch bewegt und musikalisch eine Brücke zwischen Black und Death Metal einschlägt.
Direkt der erste Song Insomnia gestaltet sich als eines der Highlights des Albums. Groovige Death Metal-Riffs werden teilweise mit düsteren Klängen versehen, die an Progressive Death Metal erinnern. Ansonsten werden wie gehabt melodische Elemente miteingebracht, die, wie im eingängigen Refrain des ersten Songs Insomnia, wiederzufinden sind. Wer noch ältere Kompositionen, wie die von der Engraved in Black-Scheibe, im Kopf hat, wird feststellen, dass die Black Metal-Elemente, wie schon bei dem letzten Album Diabolical Figures, weiter den Death Metal-Einflüssen weichen mussten.
Moderner und mit sattem Sound präsentiert sich das Sextett und lässt es, wie bei Only Death In Our Wake, ordentlich krachen, ohne ganz ihre Wurzeln außer Acht zu lassen. Gesanglich ist Stefan Fiori bei allen Tracks – wie sagt man noch so schön ? – „göttlich“. Die verschiedenen Facetten in seiner Stimme sorgen nicht nur für Abwechslung, sondern auch für ordentlich Hörspaß, was durch die variablen Songstrukturen zusätzlich unterstützt wird.
Flink gezupfte Gitarrenriffs versinken im atmosphärisch gehaltenen Keyboard-Sound, der in diesem Zusammenspiel Dark Metal-Ansätze offenbart. Anxiety ist, wie ich finde, ein weiteres Highlight! Die Ballade überzeugt mit einem starken gesanglichen Zusammenspiel des männlichen und weiblichen Gesangs, welche passgenau aufeinander abgestimmt sind. Dieses macht einfach nur süchtig und lässt mich den Track mehrfach im Player abspielen.
Fragments Of Death ist mit diversen Einflüssen ausgestattet worden, die alle zusammen in den zwölf Songs eine Einheit bilden. Die Kunst ist nicht, zwölf komplett verschiedene Tracks auf eine Scheibe zu brennen, sondern die unterschiedlichen Songs mit Leidenschaft und Feingefühl so aneinander zu schmieden, dass sich ein stimmiges Gesamtbild daraus ergibt. Ich wage zu behaupten, dass Graveworm dies mehr als gelungen ist. Allein die Anlehnung an die verschiedensten Death und Black Metal-Sub-Genres ist eine Kunst, die durch ein ein schlagkräftiges Melodien-Netz gehalten wird.