Artist: Maceration
Herkunft: Dänemark
Album: Serpent Devourment
Spiellänge: 39:41 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 31.01.2025
Label: Emanzipation Productions
Link: https://www.facebook.com/maceration
Bandmitglieder:
Gesang – Jan Bergmann Jepsen
Gitarre – Robert Tengs
Gitarre – Jakob Schultz
Bassgitarre – Rune Koldby
Schlagzeug – Nicolai Kaltoft
Tracklist:
1. Serpent Devourment
2. The Den Of Misery
3. A Corrosive Heart Fell Below
4. Where Leeches Thrive
5. The Suffering
6. Emptiness Embraced
7. When Torment Befell My Pain
8. In Rot Unleashed
9. Revolt the Tyrant Dream
10. For the End Alone
Maceration aus Dänemark sind so eine Band, die nach meinem Bekunden viel zu wenig auf dem Radar der Death Metal Gemeinde stehen. Eigentlich sind sie dafür bekannt, dass Dan Swäno das Material so gut fand, dass er nicht nur das Mastering erledigte, sondern auch die beiden Alben A Serenade Of Agony (1992) und It Never Ends… (2022) eingesungen hat. Ich hatte das Vergnügen, dass ich sie beim In Flammen Open Air live sehen konnte. Natürlich hat man ein wenig gehofft, dass Dan Swäno auftaucht, aber dem war nicht so, aber so war es ein komplett geiler Auftritt. Der damals neue Sänger Jan Bergmann Jepsen hat seine Sache mehr als geil erledigt. Und letztes Jahr konnten wir sie hier in Ostfriesland spielen lassen, und ich hatte die Bandbetreuung übernommen. Nicht nur geile Musiker, sondern auch noch Hochsympathen und so haben sie Illdisposed den Rang abgelaufen und sind nun meine Lieblingsdänen. Als sie berichteten, dass sie nächstes Jahr ein neues Album herausbringen würden, sah man die Augen funkeln. Auch bei mir. Allerdings sind die Erwartungen dann ziemlich hoch.
Okay, dann wollen wir mal sehen und hören, was uns erwartet. Der Namensgeber des Albums, Serpent Devourment, macht den Anfang. Bombastisch und bedrohlich geht die Reise los. Ein Intro, wie man es gewohnt ist. Schön düster und knapp und die Thematik wird ins folgende Riffing übernommen. Die Old School Reise geht los. Fett, druckvoll, erhaben und schön – hier hört man, welch geiles Organ Jan hat. Im Midtempo und mit Stakkato-Drumming fegt man über die dänische Seenplatte, bis man dann ein melodisches Solo zum Vorschein bringt, welches es absolut in sich hat. Danach gibt es wieder diesen druckvollen und headbangkompatiblen Midtempopart. Der macht Spaß und ist gleichzeitig brutal. Die Riffs des ganzen Songs sind einfach nur dreckig und zerstörerisch. Das Tempo wird dann noch einmal ordentlich angezogen und so klingt der ganze Song einfach nur brutal und geil. Am Ende kurzes Stakkato-Playing und fertig ist der Einstieg – und ich freue mich auf mehr.
The Den Of Misery überzeugt mich schon nach einer Sekunde. Schnell und präzise legt man los und lässt ein melodisches Lead einfließen, welches einfach nur genial ist. Auch die nachfolgenden melodischen Einsprengsel sind fett und unterstützen den schnellen und aggressiven Death Metal schwedischer Natur. Das hier ist alte Schule in Perfektion. So und nicht anders. Der Song treibt und geht schön in die Fresse und hält zur rechten Zeit inne. Das anfängliche melodische Lead wird nun langsam vorgetragen und dann nimmt man wieder Fahrt auf, mit diesem geilen Riff im Gepäck. Das Teil geht so was von ins Ohr und bleibt da auch hängen. So kann man einen Song schreiben. Lecker Ding. Am Ende lässt man den Song austrudeln und liefert einen Sprechgesang dazu. Jawohl, ich glaube, das ist der Gewinner des Albums für mich.
Die Band ist ja quasi 35 Jahre alt und war zu Beginn ein Sideprojekt der kongenialen Band Invocator. Einzig übriges Gründungsmitglied, Jakob Schultz, war da vorher tätig und natürlich fließt das alte Blut durch seine musikalischen Adern. Alles andere wäre ja auch komisch und merkwürdig, oder? Der Einfluss seiner alten Combo ist durchaus hörbar, aber natürlich liegt das Augenmerk auf dem schwedischen HM2-Death-Metal. Bands wie Entombed, Bloodbath oder Grave sollten hier erwähnt werden bzw., als Referenz dienen, auch wenn Maceration weit davon entfernt sind, wie ein Klon zu klingen.
Ich persönlich bin ja eher ein Freund des Hau-Drauf-Death-Metals, um es mal so zu beschreiben, und neben The Den Of Misery muss man da vor allem In Rot Unleashed nennen. Auch hier können sie mit fettem Riffing und Stakkato-Drumming überzeugen. Die Vocals erledigen dann den Rest. Hier geht es zur Sache, absolut geil.
Das soll aber nicht bedeuten, dass der Rest langweilig ist, absolut nicht. Im Gegenteil. Das eher langsame, aber dafür umso intensive und bedrohliche Where Leeches Thrive zieht dir die Fußnägel, nur beim Zuhören. Sehr kraftvoll. Auch hier gibt es schöne Tempowechsel und geile Breaks. Hier hört man insbesondere, dass die Burschen ihre Instrumente absolut beherrschen und sie wissen, wie man diese einsetzt.
Bei dem Song oder den walzenden Momenten in dem Song The Suffering spürt man auch die Liebe zu einer gewissen Band namens Bolt Thrower, aber auch hier dient die Band nur als Ratgeber.
Der Song Revolt The Tyrant Dream hat dann alles, was ein Song braucht, und verarbeitet alles das, für was Maceration stehen. Hier geht es im Galopp in den Pferdestall, um auf der Rückseite im schleichenden Schritt herauszuspazieren. Welch ein Brett eines Songs.