Hamburg Metal Dayz 2015 von 25.09. – 26.09.2015

“Hamburg Metal Dayz 2015 von 25.09. – 26.09.2015“

Festivalname: Hamburg Metal Dayz 2015

Bands: Axxis, Belle La Donna, Beyond the Black, By the Patient, Triptykon, Godsized, Koldbrann, Kommando, Mambo Kurt, Mantar, Panzer, Tenside, Uli Jon Roth, W.A.S.P., High Fighter

Ort: Hamburg, Markthalle

Datum: 25.09.2015 und 26.09.2015

Kosten: 50 € (Fr/Sa), 28 € (Fr), 31 € (Sa) zzgl. Gebühren

Besucher: ca. 800 (ausverkauft)

Genre: Heavy, Thrash, Death, Melodic, Black

Veranstalter: ICS Festival Service GmbH

Link: http://www.hamburg-metal-dayz.de

Hamburg Metal Dayz 2015 Stand 29.05.2015

Wer in Hamburg auf die härtere Musik abfährt, der geht anstatt zum parallelen Reeperbahn-Festival zu den Hamburg Metal Dayz. An zwei Tagen lädt die Markthalle zum dritten Mal mit all ihren Sälen und Räumen zu Konzerten, Workshops, Signing Sessions, Expertengesprächen, Air Guitar Contest, Free Tattoo etc. ein.

By_the_Patient_150925_015

Am Freitag geht es schon recht früh los, um 16:30 Uhr eröffnet Mambo Kurt im kleinen Marx-Saal das Event. Um 16:45 Uhr besteigen By The Patient die große Bühne. Es ist noch recht leer, da natürlich ein Teil der Bevölkerung noch ihrer Arbeit nachgeht. Dennoch lassen sich die Schweden By The Patient nicht davon abschrecken und heizen mit ihrer Multi-Metal-Mucke gut ein.

Kommando_150925_056

Darauf folgen Kommando (mit Mitgliedern von Endstille) mit ihrem selbsternannten Stil: Blackened Crush: Machinegun Punk. Genau so klingt es auch. Bevor es im großen Saal mit klassischem Black Metal weitergeht, stehen die 2. Headliner des Tages in den Startlöchern fürs Meet + Greet: High Fighter. Wer es etwas belesener mag, der kann sich im Panel „Metal in Social Media“ informieren oder Herrn Mambo Kurt bei der Lesung „Heimorgel to Hell“ lauschen, inkl. privater Dia-Show und einem kleinen „Alle meine Entchen“– Blockflötenkonzert.

Koldbrann_150925_037

Dann geht er aber los, der Black Metal-Teil des Abends: Es starten Koldbrann aus Norwegen. Klassisch, angemalt, düster, so wie Black Metal sein muss. Es haben sich mittlerweile auch schon mehr Metalheads in der Markthalle eingefunden, allerdings ist hier noch viel Potential. Mit Mantar kommt eine ganz spezielle Kombo auf die Bühne: Zwei Mann, die Mucke machen für mindestens vier. Ein absolutes Highlight – die Jungs gehen wirklich steil mit ihrem angesludgetem Black-Metal, auch wenn sie eher für sich selbst zu spielen scheinen und weniger dem Publikum zugewandt sind. Jedenfalls sind sie trotzdem grad hoch im Kurs und wirklich sehenswert. Der angekündigte Drum-Workshop mit Christian Bass (Heaven Shall Burn) muss leider entfallen, doch es gibt noch ein Workshop mit Blaze Bayley (der auch für ein Meet & Greet zur Verfügung steht): „Singing and surviving on tour“. Quasi parallel teilen sich nun Tripytkon und High Fighter den Headliner-Slot.

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Irgendwie doof geregelt, aber gut. So entscheide ich mich für die düsteren Schweizer im großen Saal mit Legende Tom G. Warrior. Diesen Menschen habe ich meinen Artist-Pass zu verdanken, so dass ich einige Zeit Backstage verbringen darf und das ein oder andere nette Wort mit dem ein oder anderen Musiker wechseln kann. Auch mit Tom selbst kann ich sprechen – ein überaus sympathischer Mensch! Als persönliches Highlight darf ich die gesamte Tripytkon Show fotografieren und das Stage-Crowd-Foto schießen.

Triptykon_150925_694

Doch aufgrund von Zuschauermangel will nicht so wirklich Stimmung aufkommen, was auch bei Tripytkon etwas bitter ankommt, das ist sehr schade. Sie überraschen aber mit einigen Celtic Frost Songs, was so einigen Fans sehr zu Gute kommt. Man kann nur Vermutungen anstellen, warum der Freitag generell so schlecht besucht ist. Liegt es am „Wacken-Publikum“, was eher dem „Party-Metal“ zugetan ist und eventuell weniger auf anspruchsvollen Black Metal steht? Nur eine Vermutung.

Setlist Triptykon:
Intro (Crucifixus)
Procreation Of The Wicked
Goetia
Circle Of The Tyrants
Tree Of Suffocating Souls
Abyss Within My Soul
Altar Of Deceit
The Usurper
Messiah
Synagoga Satanae
The Prolonging
Outro (Winter)

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Und um 23 Uhr ist dann Schicht im Schacht. Wer noch nicht gehen mag, der kann die letzten Fingerfood-Reste im VIP-Bereich futtern, die äußerst lecker waren. Was für göttliche Brownies, die müssen hier einfach mal erwähnt werden! Oder wer noch nicht hat: Free Airbrush-Tattoo.

Der Samstag ist jedenfalls komplett ausverkauft, so headlinen heute die Glam-Metaller von W.A.S.P.. Auch heute geht es wieder recht früh los, parallel starten Axxis im großen Saal und wieder Stimmunsgkanone Mambo Kurt. Axxis spielen eine sehr unterhaltsame Show, während Panzer (Allstar-Combo) mit zweitem Gitarristen eher grob und rauh daherkommen – das kippt ein wenig die Stimmung.

Axxis_150926_139

Wem es musikalisch noch zu früh ist, der kann parallel Thomas Jensen und Holger Hübner beim „Fans fragen die WOA Veranstalter“ Löcher in den Bauch fragen. Ich selbst lausche in einer Bandpause den interessanten Worten von Rainer Biesinger beim „The Heavy Metal Coach – The Fire of Change“. Bewegend und zum Nachdenken anregend, was Herr Biesinger über sich und seine Lebensgeschichte erzählt, das Ganze ist, in ein Buch verfasst, käufllich erwerbbar.

Beyond_the_Black_150926_178

Das erste Mal an diesem Abend bzw. auch an diesem Festival haben wir dann auch mal eine hübsche Lady auf der Bühne: Beyond The Black, die grade mächtig durchstarten, haben die Fans auf ihrer Seite und alle singen bei In the Shadow laut mit. Jennifer Haben zeigt ihr Talent dann auch noch später am Klavier, hörens- und sehenswert für alle, die auf Female-Fronted Metal stehen.

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Im Anschluss spielt Uli Jon Roth ein großartiges Scorpions-Set, er ist einfach ein Gitarrengott. Und einfach niedlich wie er da steht mit wehenden Federchen an der Klampfe und seinem Indianer-Stil, dazu lächelnd in Gitarrensoli vertieft. Wer nun das Bedürfnis hat, dies nachzustellen, der kann sich im Air Guitar Contest mit Blaze Bayley versuchen. Zu guter Letzt teilen sich Tenside und W.A.S.P. den Hauptslot des Tages. Ich habe mich für die Show von W.A.S.P. entschieden, die im Vergleich zu den vorherigen Acts richtig bunt daherkommt – endlich ist mal Licht auf der Bühne, so kann man dann auch mal vernünftige Fotos zaubern. Meine Güte, der Herr Blackie Lawless ist ja auch nicht mehr der Jüngste, aber er gibt alles, um ein 75 minütiges Programm abzuliefern, während die Fans förmlich ausrasten. Eine große und bunte Show mit viel Power und Wild-Child als Zugabe.

Setlist W.A.S.P.:
On Your Knees
Inside The Electric Circus
Real Me
L.O.V.E. Machine
Last Runaway
(Overture)
Arena Of Pleasure
Miss You
(Thunderhead)
Hellion/ I Don’t No Doctor
Golgotha
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Wild Child
I Wanna Be Somebody

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Fazit: Die Hamburger Metal Dayz sind eine nette Angelegenheit, wenn man etwas im Wacken-Festival-Blues steckt. Auch wenn das Billing vielleicht nicht jeden aus der Reserve lockt, sind das Ambiente in der Markthalle und die ganzen Programmpunkte immer sehr schön gemacht. Die Zeit war extrem kurzweilig und auch im VIP-/Presse-Bereich fühlt man sich rundum wohl und gut versorgt. Das sollte man immer so haben. Freuen wir uns aufs nächste Jahr!