Harasai – Psychotic Kingdom

“Schweden, Staaten, Pott“

Artist: Harasai

Herkunft: Bochum, Essen, Duisburg, Deutschland

Album: Psychotic Kingdom

Spiellänge: 49:19 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 26.04.2013

Label: Quality Steel Records , Soulfood Music Distribution

Link: https://www.facebook.com/harasai

Klingt wie: At The Gates, In Flames, Opteh

Bandmitglieder:

Gesang – Martin Wittsieker
Gitarre – Yannick Becker
Gitarre – Patrick Wassenberg
Bassgitarre – Arne Laßen
Schlagzeug – Nicolas Becker

Tracklist:

  1. Resist To Rebuild
  2. The Liquid Everything
  3. Three Kings
  4. The Art Of The Sun
  5. Skywards We Fly
  6. Heretic Souls
  7. Psychotic Kingdom
  8. Dying Race Domain
  9. In Circles Forever
  10. Reflections

Harasai - Psychotic Kingdom
Spannung Spannung, mal wieder was Heimisches auf dem Tisch, beziehungsweise im Player. Es ist immer besonders spannend, sich anzuschauen, welche aktuellen oder generellen musikalischen Strömungen hier auch die heimischen Gefilde durchlaufen. So auch im Falle des Quintetts Harasai, welches sich 2006, damals noch als Trio, gegründet hat und aus dem Raum Bochum, Essen, Duisburg stammt.

Erfreulicherweise trifft die Selbsteinschätzung des Stils vorliegend mal hundertprozentig zu, da hier absolut waschechter Melodic Death Metal schwedischer und auch amerikanischer Prägung von Anfang bis Ende geboten wird. Es werden große und epische Melodien abgeliefert, dass es die reine Freude ist, ganz nach In Flames– oder auch Soilwork-Schule, besonders gut gelungen in den Chorus- und Interludeparts zum Beispiel von Dying Race Domain oder auch dem Titeltrack Psychotic Kingdom.

Generell herrscht ein angenehmes und super passendes Tempo vor, die Parts im Einzelnen wirken homogen und stimmig sowie auch die Songs im Ganzen. Man merkt, dass die Jungs nicht erst seit gestern an ihren Instrumenten stehen, da auch im Besonderen die für diese Stilrichtung typischen Singelnotenriffs und Sechzehntellinien in den Strophen wirklich schön tight wie die Nähmaschine runtergetackert kommen, so beispielsweise in Dying Race Domain oder The Liquid Everything.

Hier trennt sich – übrigens genauso wie in der Qualität von Gitarrensoli und Harmonielinien – in den meisten Fällen die Spreu vom Weizen und die Mannen von Harasai zeigen hier recht eindrucksvoll und auf hohem Level, dass man nicht zum Einheitsbrei gehören will. In den bis jetzt angesprochenen Punkten und auch in der Qualität der Produktion, die wirklich sehr schön transparent, druckvoll und mit einem, besonders passend zu diesem Genre, grandios guten Gitarren- und Basssound glänzt, gelingt dies auf Psychotic Kingdom auch wirklich durchgehend und auf einem konstant guten Level, ohne dass sonderlich schwache Momente auszumachen wären.

Lediglich nicht ganz im Charakter dieser Platte und auch dieser wirklich gut aufspielenden Truppe sind die Akustiksongs, bzw. diejenigen mit hohem Akustikanteil. Nicht falsch verstehen, diese Songs sind auch durchaus nicht schlecht, jedoch kommen sie durchweg nicht an die kompromissloseren Songs der Scheibe heran. Die kürzeren Akustikinterludes sind durchaus stimmig und verbreiten die gewünschte Atmosphäre, jedoch sollte man es dabei belassen. Wirklich gute balladesque Songs aus dem Melodic Death-Bereich sind an sich eine eher seltener anzutreffende Sache, hier sind In Flames eine der wenigen Kapellen, die auf dem Feld wirklich überzeugen können.

Fazit: Mit ihrem zweiten Longplayer in der Tasche präsentieren sich Harasai als durchaus gereifte und mehr als durchschnittlich fähige Band, mit der man in Zukunft in der Melodic Death-Szene und auch generell in der deutschen Metalszene rechnen sollte. Auf Psychotic Kingdom hat man gekonnt die Trademarks des Genres mit einem eigenen Charakter und einer eigenen Handschrift versehen, die zu gefallen weiß. Mit Ausnahme der Akutsikausflüge ein absolut empfehlenswertes Album für alle Fans von In Flames, Soilwork, The Black Dahlia Murder und Co.. Anspieltipps: The Liquid Everything, Dying Race Domain, Psychotic Kingdom
Tim F.
8.5
8.5