Eventname: Jingle Bells Rock 2024
Bands: Rebäll, Totem
Ort: Eiderland-Musik e.V., Rendsburg, Deutschland
Datum: 21.12.2024
Kosten: Kostenlos, Hut geht für die Bands rum
Genre: Deutschrock, Neue Deutsche Härte
Zuschauer: etwa 150
Links: https://www.eiderland-musik.de/
Setlisten:
- Fehlproduziert
- Druck
- Zeit
- Worte
- Mutter Erde
- Fehler
- Momente
- Steh Auf
- Lass Es Raus
- Verlorene Werte
- Bänker
- Filmriss
- Metal
Zugabe: - Seek And Destroy
-
- Hurra
- Nie Wieder Krieg
- Radio Brennt
- Lasse Red’n
- Rebell
- Ohne Dich
- Schrei Nach Liebe
- Mein Baby War Beim Friseur
- Paul
- Schundersong
- Take Me Home
- Never Look Back
- WAMMW (Wenn Alle Männer Mädchen Wären)
- Wie Es Geht
- Zu Spät
Zugabe: - Westerland
Weihnachten und Rockmusik müssen sich nicht ausschließen. Beim Eiderland-Musik e.V. in Rendsburg, die ihr Konzert-Event-Klubhaus an nördlichster Position in Rendsburg seit 2019 in einem Anbau eines Spielotheken-Casino-Gebäudes haben, wird immer ausgiebig gefeiert. Der Kulturverein besteht aus etwa 150 Personen aller Altersgruppen zwischen 15 und 80 und veranstaltet nicht nur Konzerte. Sie bieten auch im eigenhändig auf- und ausgebauten Veranstaltungsraum Musikunterricht an. Ausflüge und Konzertreisen der Mitglieder stehen ebenfalls auf der Agenda. Die Mitglieder setzen sich für den Erhalt und die Förderung regionaler Kultur ein. Finanziert wird das Ganze durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und ein wenig über die angebotenen Veranstaltungen.
Der ehrenamtlich betriebene Raum erlebt mindestens einmal im Monat ein Live-Event. Durch Sitzgruppen versprüht der Raum einen amerikanischen Diner-Charme. Die Getränkepreise liegen nahe dem Einkaufspreis. Eine Mark, sorry, ein Euro für nicht alkoholisch, ein Euro fuffzich aufwärts für alkoholische Getränke ist am absolut unteren Ende der derzeit üblichen Preisskala. Das Rauchen ist hier erlaubt.
Der Saal füllt sich erst kurz vor Beginn so richtig. Als Erstes stehen die Lokalmatadoren Rebäll aus Rendsburg auf der Bühne. Die Die Ärzte Coverband lockt auch viel junges und jüngeres Publikum an. Die Band besteht erst seit diesem Jahr, hat noch nicht viele Auftritte gespielt. Sie beginnen mit einigen Klassikern, steuern aber auch selten gehörte Songs der Berliner Vorbilder ein. Mein Baby War Beim Friseur zum Beispiel habe ich noch nie live gehört, wobei ich lange nicht mehr bei einem Originalkonzert des Trios war. Mein Letztes wurde durch Corona abgesagt und nie nachgeholt. Die Band macht dann ein wenig Werbung für sich selbst. Der Schlagzeuger wird ausgetauscht und schon nennt sich die Band Down Burst. Zwei Songs spielen sie in dieser Besetzung. Take Me Home ist ein Weihnachtssong, Never Look Back ein neuerer aus ihrem aktuellen Set. Drummer Frank schnappt sich seine Sticks, ein bereitstehendes Bier und räumt wieder den Platz an der Schießbude. Ein paar Tracks der Ärzte gehen noch. Als Zugabe natürlich Westerland, wie es sich für eine ordentliche DÄ-Coverband gehört. Waren die Gäste bisher schon recht textsicher, singt nunmehr ausnahmslos jeder mit. Schließlich ist Westerland keine 80 Kilometer weit weg …
Der Umbau ist straff organisiert und dauert keine 15 Minuten. Trotzdem ziehen es leider viele Besucher vor, die Veranstaltung zu verlassen. Schade, aber bei dem jugendlichen Publikum mit seinen Begleitungen leider zu erwarten. Totem bezeichnen ihre Musik als Neue Deutsche Härte. Es ist heute ihr Debütkonzert unter diesem Namen. Vor ein paar Wochen gab die Band ihre Umbenennung bekannt (hier nachzulesen). Schleswig-Holsteinische Metalfans kennen sie noch unter Up To You. Nach mehrfachem Personalwechsel sowie veränderter musikalischer Ausrichtung befanden die vier Jungs aus der Schleiregion einen Neuanfang für notwendig. Ihre Songs sind selbst geschrieben und komponiert. Sänger Niels Nissen steht meist im Dunkel der Bühne, die zwar schön bunt wirkt, aber für Fotografen mit herkömmlicher Technik nicht das Wahre ist. Frontlicht nahezu Fehlanzeige, Ausleuchtung eher mäßig. Sie spielen ihre altbewährten Songs aus der Up To You Endzeit. Neue Musik ist in der Mache, wie Niels bestätigt. Die deutschen Texte beschreiben erlebte Dinge und richten sich auch mit lautstarkem Unterton an bestimmte Personen. Niels Bänker kommt zum Beispiel nicht sehr gut weg. Neue Deutsche Härte steht zwar auf ihrem Sticker, ich würde jedoch ihren musikalischen Einfluss von Metallica nicht unter den Teppich kehren wollen. Das zeigt sich dann auch in einer hervorragenden Version von Seek And Destroy als Zugabe.
Ein kurzes Tschüss in die Runde und schon steht man wieder im norddeutschen regnerischen Schmuddelwetter. Bis in ein paar Wochen, wenn der Eiderland-Musik e.V. wieder zu einer Veranstaltung von Interesse ruft!