Kneel Before The Death – Kneel Before The Death

Lorna Shore und Rings Of Saturn lassen grüßen

Artist: Kneel Before The Death

Herkunft: Finnland, Helsinki

Album: Kneel Before The Death

Spiellänge: 44:07 Minuten

Genre: Blackened Deathcore, Death Metal, Extreme Metal, Symphonic Black Metal

Release: 06.06.2025

Label: Ranka Kustannus

Link: https://store.kneelbeforethedeath.com

Bandmitglieder:

Gesang – Markus Raito
Gitarre – Niko Lappalainen
Bassgitarre – Joonas Peltonen
Schlagzeug – Konsta Vihavainen

Tracklist:

  1. O’ Death
  2. Unity
  3. Semper Fi
  4. Born Astride The Grave
  5. Eternal Sleep
  6. Kneel Before The Death
  7. Rise
  8. I Am The One
  9. I, Eternal
  10. Spiral

„Hey, kennst du Kneel Before The Death? Hast du Bock, ein Review zu schreiben?“, fragt mich meine Schreiber-Kollegin Sandra. „Oh je …“, dachte ich mir. Was kann das nur sein?

Um es gleich vorwegzunehmen: Geil kann das sein!

Kneel Before The Death ist eine finnische Extreme-Metal-Band mit einer bunten Mischung aus Deathcore und symphonischen Einschlägen. Vergleiche zu Lorna Shore liegen nahe und komme ich später zu.

Seit 2013 gibt es die Band, vorher noch als Trio und seit 2022 als Quartett unterwegs. Primär, wie es heutzutage der heiße Scheiß ist, noch mit Singles und EPs unterwegs. Nun gibt es mit der selbstbetitelten Platte mal einen Langspieler, der sich hören lassen kann.

Die bunte Mischung aus Stilen, im Sinne von Rings Of Saturn und Lorna Shore funktioniert extrem gut, ohne dabei zu sehr ins Klauen, Klischeehafte und Abgedroschene abzudriften. Klar, wir reden hier immer noch von extremer Musik, doch haben es die vier geschafft, die ganzen nervigen Passagen (komisches Schweinegegrunze und endloses Gitarrengefiedel) rauszustreichen und die Songs auf das Wesentliche zu kondensieren.

Da haben wir die klassischen Djent-Riffs, die sich mit Gitarrenläufen und Melodien abwechseln. Dazu die pumpenden Drums, die entweder erbarmungslos mit Blastbeats die Songs „untermalen“ oder in Stakkato-Betonungen den Groove oben halten. Dabei sind das Gimmick der Band die symphonischen Einlagen, die sich in die Songs einbetten und diese mit einer Soundwand versehen. Dadurch wirkt alles sehr dicht in den überladenen Passagen (Blastbeats, Gesang und Orchester-/Synth-Einlagen, sind halt auch echt viel), in den reduzierten ist dafür wieder viel Luft und es bilden sich fantastische Spannungskurven, die den Songs Leben einhauchen. Ein Paradebeispiel hierfür ist Eternal Sleep, der mit den Streicherparts in der Strophe sogar einen gewissen Ohrwurmcharakter an den Tag legt.

Doch wirklich auf die Spitze treiben es die vier mit dem Song Kneel Before The Death (den Titel mögen die ganz offensichtlich). Um sich also erst mal ein Bild der Band zu machen, kann man hier ein Ohr riskieren, vor allem, wenn man zuerst die brutaleren Sachen ausprobieren möchte.

Immer noch brutal, aber dafür etwas „langsamer“ und gediegener ist die Single Rise, die mal einen leicht anderen Tenor einschlägt, es aber schafft, trotzdem im Stil der Band zu sein.

Kneel Before The Death – Kneel Before The Death
Fazit
Ja, Deathcore-Bands gibt es zuhauf.
Ja, hoch- und durchproduzierte Musik wird auf Dauer langweilig. Sollte man trotzdem in Kneel Before The Death reinhören? Definitiv! Die vier haben Songs geschrieben, die alle Genreklischees bedienen, aber nicht langweilig werden. Im Gegenteil, es werden hier neue Ideen gedacht, um sich von der breiten Masse abzuheben. Das ist mal sehr erfrischend und für Interessierte eine Empfehlung!

Anspieltipps: Semper Fi, Eternal Sleep und Spiral
Christian 'Lommer' W.
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