Larceny – Into Darkness

“Von wegen ländliche Ruhe.“

Artist: Larceny

Herkunft: Unterstadion, Deutschland

Album: Into Darkness

Spiellänge: 47:18 Minuten

Genre: Melodic Death Metal, Black Metal, Thrash Metal

Release: 30.04.2015

Label: SAOL

Link: https://www.facebook.com/LARCENY.METAL und http://www.larceny.de/

Produktion: R.E.D. Studio, Winterbach von Achim Lindermeir

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Oliver Gaupp
Leadgitarre – Andreas Augat
Bassgitarre – Lukas Frankenhauser
Keyboard – Conny Ott
Schlagzeug – Dennis Siebert

Tracklist:

  1. Intro
  2. Detour To Hell
  3. Afterlife
  4. Into Darkness
  5. No Surrender
  6. Limbus
  7. Hold The Last Light
  8. I Will Rise
  9. Gunpowder Night
  10. My Fall
  11. End Of Lies

Larceny - Into Darkness

Im vergangenen Jahr konnte die Band Larceny ihr zehnjähriges Jubiläum feiern, aber aus den verschiedensten Gründen, u. a. auch Besetzungswechsel, wurden bislang erst zwei Alben veröffentlicht. Hier war noch die damalige Leadsängerin zu hören, wobei Gitarrist Oliver Gaupp durch seine Growls und Shouts damals schon ein gesangliches Gegengewicht entwickelte. Im Jahr 2013 trennte man sich dann allerdings von der Sängerin und Oliver Gaupp übernahm den Gesangspart komplett. Für das am 30.04.2015 über SAOL erschienene dritte Album Into Darkness wurden vier Songs der vorherigen Alben noch einmal aufgenommen. Und allein schon anhand dieser Songs kann man deutlich die Weiterentwicklung erkennen, die Larceny mittlerweile durchschritten haben. Aber der Reihe nach.

Eigentlich könnte man das sehr getragene und nur mit Keyboard gespielte Intro auch als Titelstück des Albums verwenden, denn es klingt wirklich wie der Aufbruch zu einem Marsch in die Dunkelheit.

Aber gleich mit dem Uptempo-Song Detour To Hell zeigen Larceny, dass es Genregrenzen für sie nicht gibt. Man nehme Melodic Death Metal und haue noch eine gehörige Prise Thrash Metal dazu, dann hat man schon mal zwei Zutaten. Zu der dritten kommen wir noch. Die meisten Melodic Death Metal-Bands, die ich kenne, arbeiten ja mit Growls und eventuell noch Clean Voice, aber Oliver Gaupp haut uns hier eher Screams und Shouts um die Ohren. Funktioniert aber auch hervorragend.

Die dritte Zutat wird dann mit Afterlife in das Gebräu gekippt. Zu dem Black Metal Geschreddere passt der Gesangsstil von Oliver Gaupp noch eine Spur besser. Larceny sind aber hier, wie auch in allen anderen Songs, klug genug, mit Tempo- und Rhythmuswechseln die Songs abwechslungsreich zu halten. So darf beim folgenden Titelstück Into Darkness auch Conny Ott mit einem schönen Solo beweisen, dass ein Keyboard sehr wohl auch zu dieser Richtung hervorragend passt.

Nach dem im Uptempo gehaltenen No Surrender gibt es mit dem im Tempo wieder etwas gedrosselten Limbus mal einen deutschsprachigen Song zu hören. Erinnert mich ansatzweise an Callejon. Mein Favorit des Albums ist ganz klar Hold The Last Light. Wieder mal im Highspeed gehalten,+ gönnen Larceny dem geneigten Hörer mit immer wieder eingestreuten sehr ruhigen Parts mal eine kurze Pause, in der man Luft holen und die Nackenwirbel wieder einrenken kann. Warum man in der letzten Minute allerdings die Melodie nur von den Gitarren weiterführt, erschließt sich mir nicht.

Hätte ich es vorher nicht gewusst, hätte ich mich doch sehr gewundert, dass die folgenden Lieder doch „irgendwie“ anders klingen. Jetzt kommen die neu aufgenommenen Songs der beiden Vorgängeralben und obwohl auch hier die drei bekannten Zutaten vorhanden sind, würde ich mich normalerweise fragen, ob der Band hier irgendwie die Ideen ausgegangen sind.

I Will Rise stammt vom ersten Album Larceny, hier gibt es noch mal (oder wieder mal) Melodic Death Metal mit einer ordentlichen Prise Thrash Metal zu hören. Sehr gelungen finde ich Gunpowder Night, das, wie auch die beiden letzten Songs, vom Album My Fall stammt. Noch relativ verhalten mit Klavier beginnend, verpasst das Schlagzeug diesem Lied einen richtiggehend galoppierenden Rhythmus. My Fall wildert dann wieder im Highspeed und End Of Lies könnte man fast mit Hold The Last Light vergleichen. Auch hier feines Black Metal-Geschreddere mit ruhigen Parts.

Fazit: Gut, dass ich mir dieses Album aus unserem Reviewpool gegriffen habe. Ich hatte schon die leise Befürchtung, dass eines meiner Lieblings-Metalgenre, der Melodic Death Metal, zum Stillstand gekommen ist. Aber mit Larceny gibt es tatsächlich eine Band, die dem Ganzen neuen Schwung verpasst hat. Sehr gelungen!

Anspieltipps: Afterlife, Limbus und Hold The Last Light
Heike L.
9
Leserbewertung2 Bewertungen
9.4
9