Mutoid Man, Kvelertak & Mastodon am 7. Februar 2019 in der Turbinenhalle, Oberhausen

Mastodon = Qualität

Headliner: Mastodon

Vorband(s): Kvelertak, Mutoid Man

Ort:
 Turbinenhalle, Oberhausen

Datum: 07. Februar 2019

Kosten: 46,55€, 50€ Abendkasse

Genre: Progressive Metal, Stoner, Metal, Black ‘n‘ Roll

Besucher: ca. 1800 Besucher

Veranstalter: Wizard Promotions

Link: Facebook| Turbinenhalle

Setlist:

  1. Melt Your Mind
  2. Bone Chain
  3. Kiss Of Death
  4. Date With The Devil
  5. 1000 Mile Stare
  6. Wreck And Survive
  7. Bridgeburner
  8. Gnarcissist

  1. Åpenbaring
  2. Bruane Brenn
  3. Nekroskop
  4. 1985
  5. Fossegrim
  6. Blodtørst
  7. Evig Vandrar
  8. Mjød
  9. Berserkr
  10. Kvelertak

  1. Iron Tusk
  2. March Of The Fire Ants
  3. Mother Puncher
  4. Chimes At Midnight
  5. Steambreather
  6. Sleeping Giant
  7. Toe To Toes
  8. Ghost Of Karelia
  9. Capillarian Crest
  10. I Am Ahab
  11. Megalodon
  12. Ancient Kingdom
  13. Scorpion Breath (mit Scott Kelly)
  14. Crystal Skull (mit Scott Kelly)
  15. Aqua Dementia (mit Scott Kelly)
  16. Spectrelight (mit Scott Kelly)
  17. Crack The Sky (mit Scott Kelly)
  18. Diamond In The Witch House (mit Scott Kelly)
  19. Blood And Thunder (mit Scott Kelly)

Mutoid Man haben an diesem Donnerstag die Herkules-Aufgabe des Opening-Acts. Pünktlich um 20:00 Uhr stehen die Jungs auf der Bühne und spielen ein sehr routiniertes Set. Man merkt, dass hier jede Menge Erfahrung im Spiel ist. Leider merkt man ebenso deutlich, dass viele Gäste entweder kein Interesse an Mutoid Man oder eine weitere Anreise haben: in der recht großen Turbinenhalle II in Oberhausen ist während des Sets der US-Amerikaner noch jede Menge Platz. Dennoch eine solide und souveräne Vorstellung.

Gut eine dreiviertel Stunde später kommen dann Kvelertak auf die Bühne. Im Publikum ist zwar noch etwas Platz, aber die Situation hat sich mittlerweile deutlich gebessert. Die Finnen haben zum ersten Mal ihren neuen Frontmann Ivar Nikolaisen dabei. Dieser ersetzt seit Sommer 2018 Gründungsmitglied Erlend Hjelvik. Auf Grund von Kvelertaks doch recht einzigartigem Stil und der markanten Gesangstechnik von Hjelvik, macht sich im Publikum zu Beginn noch etwas Skepsis breit, ob Nikolaisen der Aufgabe gewachsen ist. Spätestens beim zweiten Song Bruane Brenn hat der neue Sänger doch die meisten im Publikum überzeugt. Gesanglich kommt er sehr nah an den ehemaligen Sänger heran und gibt mit jeder Faser seines Körpers Vollgas. Stellenweise reibt man sich wirklich verwundert die Augen, wie der Typ das durchhält.

Beim letzten Song Kvelertak wird auch die obligatorische Band-Fahne geschwungen – die Fans müssen lediglich auf die typische Eulen-Maske verzichten. Ansonten liefern Kvlertak eine gewohnt energiegeladene Show ab. Die Songs lassen sich einfach unglaublich gut von der Platte auf die Live-Performance übertragen. Schön, dass die Band so viel Liebe von Größen wie Metallica oder Mastodon erfährt.

Relativ spät am Abend (21:45 Uhr) starten dann die Headliner Mastodon ihr Set. Wie immer kommen die Männer um Frontmann Troy Sanders mit ausgefeilter Produktion, einer ordentlichen Lightshow und der einzigartigen Kombination von drei – stellen weise sogar vier – Sängern um die Ecke. Das verleiht den ohnehin sehr atmosphärischen Songs die letzte Prise Feeling.
Fast zwei Jahre ist das Release des Erfolgsalbums Emperor Of Sand (2017) mittlerweile her und die Band nutzt die relativ kurze Pause seit der letzten Europa-Tour dazu, in der Setlist den ein oder anderen Klassiker unterzubringen. Mit Mother Puncher und March Of The Fire Ants finden sich dort sogar zwei Songs von Remission (2002) gleich zu Beginn der Show wieder. Dem Publikum scheint es zu gefallen. Die Songs haben, anders als neuere Veröffentlichungen, eine vergleichsweise harte Gangart.

Selbstverständlich dürfen auch einige Hits von Emperor Of Sand (3 Songs) nicht fehlen, die Bärenanteil hat jedoch das Moby-Dick-Konzeptalbum Leviathan (2004) mit fünf Songs. Dazu gesellen sich zwei Songs von Once More ‘Round The Sun (2014), drei Songs von Blood Mountain (2006) und zwei Songs von Crack The Skye (2009). Die EP Cold Dark Place (2017), die kurz nach Emperor Of Sand veröffentlich und fast ausschließlich von Gitarrist Brent Hinds geschrieben wurde, und The Hunter (2011) kommen mit je einem Song daher.

Das ganze Set bringen die Jungs gewohnt sympathisch, professionell und mit relativ wenig Schnickschnack ihrerseits rüber. Die Stimmung ist dennoch vom Feinsten und fast jeder Song und jeder Instrumental-Part wird frenetisch gefeiert. Für die letzten sechs Songs hat die Band erneut Scott Kelly (Neurosis) im Gepäck, der bei fünf der Songs auch auf dem jeweiligen Album zu hören ist. Einzig bei Blood And Thunder ist er auf der Originalaufnahme nicht zu hören.

Mastodon wissen also mal wieder zu überzeugen, Mutoid Man haben eine ordentliche Show hingelegt und Kvelertak sind immer eine Reise wert – gelungener Abend also. Die ausgewogene Setlist von Mastodon mit einem leichten Hang zu älteren Werken ist ein voller Erfolg und wird vom Publikum exzellent aufgenommen. Abschließend darf man sich aber doch über den Anteil der Songs mit Scott Kelly streiten. Bei gut einem Drittel der Setlist sollte man schon darüber nachdenken ein Konzert nicht mehr ausschließlich unter dem Namen Mastodon zu verkaufen – Freundschaft mit Kelly hin oder her, das nimmt etwas Überhand.