“Melodiöser Thrash mit kleineren Kinderkrankheiten“
Artist: Mynded
Herkunft: Straubing, Bayern
Album: Humanity Faded Away
Spiellänge: 25:22 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: Januar 2013
Label: Eigenproduktion
Link: http://www.facebook.com/myndedofficial
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Nikolaus Lambrecht
Gitarre – Alexander Li
Bass – Thomas Hiendl
Schlagzeug – Joachim Ferstl
Tracklist:
- Upwaving Anger
- Devastation
- No Regrets
- Humanity Faded Away
- Honor And Pride
Mynded ist eine noch junge Band aus Straubing. Nach Gründung Ende 2011, fleißigem Songwriting und Sammeln einiger gemeinsamer Liveerfahrungen legt das Quartett mit Humanity Faded Away seine Debüt-EP vor. Hier merkt man ganz klar, dass der Vierer bereits vor 2011 aktiv war, wenn auch in anderen Formationen. So klingt die Scheibe recht versiert, ohne etwas von der Newcomern eigenen Frische einzubüßen. Auch lassen sich durchaus Parallelen zu den selbst benannten Einflüssen wie Anthrax, Megadeth oder aber Machine Head erkennen.
Der Opener Upwaving Anger macht bereits mehr als deutlich, wohin die Reise geht: Melodiöser Thrash mit 80er Jahre Einschlag. Die Produktion klingt zwar stellenweise etwas dumpf und rauscht auch ein wenig, ist aber dennoch fett und liefert einen satten Sound. Der Song wird dominiert vom frisch draufloslegenden Drumming und dem durchweg cleanen Gesang, der zwar recht wütend daherkommt, jedoch ein bisschen zu monoton bleibt. Die stellenweise verspielten Leadgitarren runden das Ganze trotzdem gekonnt ab.
Das folgende Devastation kommt noch etwas heftiger daher und bietet zünftig nach vorn preschenden Thrash Metal. Sänger Niko beweist hier mit seiner Stimme zwar einen hohen Wiedererkennungswert und erinnert an die späten 80er, bleibt jedoch insgesamt zu eintönig. Die Instrumentalfraktion weiß dagegen durch klare Melodien zu überzeugen und spielt sich so direkt ins Ohr und von dort geradewegs in die Nackenmuskulatur. Mit dem anschließenden No Regrets besingen die Jungs ihr Schaffen als aufstrebender Liveact. Die Nummer beginnt extrem schnell und wird im Mittelteil durch stampfendes Schlagwerk und verspielte Riffs aufgelockert, um dann wieder rasant nach vorn zu peitschen. Zu dem Stück ist bereits ein Misikvideo bei Youtube erschienen, welches einen ersten Vorgeschmack auf die Bühnenqualität von Mynded bietet.
Zunächst gemächlich stampfend, dann stetig schneller werdend setzt Humanity Faded Away ein. Infolge dessen harmoniert die Rifffraktion sehr gut mit Jo hinter der Schießbude und die mehrstimmigen Shouts im Mittelteil brechen die Songstruktur angenehm auf, womit auch Niko mehr Facetten seiner Stimme zeigen kann. Letztendlich entwickelt sich das Stück zu einem regelrechten Nackenbrecher. Ein würdiger Titeltrack. Das abschließende Honor And Pride kommt zwar nicht ganz an den Härtegrad des Vorgängers ran, entwickelt sich aber dennoch zu einer passablen Mitgrölnummer, die live sicherlich Freude bereiten dürfte und bereits beim ersten Hören sehr eingängig ist.