Nargaroth – Era Of Threnody

„Dieses Intro…“

Artist: Nargaroth

Herkunft: Deutschland

Album: Era Of Threnody

Spiellänge: 64:20 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 16.05.2017

Label: Inter Arma Productions

Link:  http://www.facebook.com/officialnargaroth

Bandmitglieder:
Alles – Ash

Tracklist:

  1. Dawn Of Epiphany
  2. Whither Goest Thou
  3. Conjunction Undearneath The Alpha Wheel
  4. …as Orphans Drifting In A Desert Night
  5. The Agony Of A Dying Phoenix
  6. Epicedium To A Broken Dream
  7. Love Is A Dog From Hell
  8. Era Of Threnody
  9. TXFO
  10. My Eternal Grief, Anguish Neverending

Im Laufe des Jahres 2017 veröffentlichte Nargaroth mit Era Of Threnody das in meinen Ohren beste Werk der schon etwas längeren Existenz des Projektes. Ash schafft es, aller berechtigten Kritik an seiner Person zum Trotz, wahnsinnig gute Ideen in seine Lieder einzubauen, die 98% der Black Metal-Bands in die Schuhe stellt.

Allein der Eröffnungsriff von Dawn Of Epiphany gehört ausgedruckt und in einem vergoldeten Rahmen verewigt. Und das Niveau schwankt kaum! In der reinsten Subjektivität fällt Whither Goest Thou zwischen Dawn Of Epiphany und dem nicht minder genialen Cunjunction Undearneath The Alpha Wheel ab, ist aber nie ein Grund, auf Skip zu drücken. Einzig der etwas zu monotone Gesang schmälert den Gesamteindruck, aber das sind Nuancen.

Ein Aspekt des Albums, der nicht in die Wertung mit reinspielt, aber mich auf die Palme gebracht hat, ist das Intro. Es ist natürlich schön, eine nachdenklich und subdepressiv wirkende Frau einen Vortrag über Asteroiden reden zu hören, die diese mit Menschen vergleicht und sich scheinbar wünscht, auch so ein Koloss zu sein. Aber das, was sie sagt, ist so – . Weil es ja auch so super ist, ohne freien Willen durch die Gegend zu fliegen, weil es vor ein paar Jahren mal gekracht hat. Und die Begründung? Weil sie immer schön auf ihrer Bahn bleiben, ohne sich zu berühren oder zu verbinden. Oh ja, genau, zwischenmenschliche Interaktionen sind ein Übel – hatte ich vergessen.
Und weil sie totes Gestein sind, finden sie ihre perfekte Umlaufbahn und bleiben auf dieser. WOW, DIESES ARGUMENT. TOLL!!! Von Korrelation und Koexistenz hat der Schreiber dieser Zeilen wohl noch nie gehört… Und um das Ganze auf die Spitze zu treiben, suggeriert die Dame dem Menschen den Wunsch nach Perfektion, der letztendlich dazu führe, zu scheitern und nur von der nicht eintretenden, perfekten Zukunft zu träumen. Wer so ein Weltbild hat, braucht sich nicht zu wundern, wenn er einsam bleibt…. Ach, darüber kann man jetzt ganze Bücher schreiben, warum das hinkt, aber es ärgert mich einfach zu sehr. Vielleicht übersehe ich ja auch einfach die Ebene, die diesen verbalen Diarrhö zu einer ernstzunehmenden Aussage macht.

Fazit: Nargaroth schafft es nach 2 Dekaden immer noch zu überraschen und liefert mit Era Of Threnody sein bisher stärkstes Werk ab. Selbst jetzt, einige Monate nach der Veröffentlichung, genieße ich es, wenn die Platte von Anfang bis Ende läuft. Das kommt leider nicht mehr allzu häufig vor, aber wenn dann unerwartet. Großartig!
Gordon E.
9.5
Leser Bewertung21 Bewertungen
6.8
9.5