Artist: Neurotic Machinery
Herkunft: Tachov (Region Pilsen), Tschechische Republik
Album: Nocturnel Misery
Spiellänge: 37:56 Minuten
Genre: Progressive/Post Metal
Release: 13.03.2020
Label: Eigenproduktion
Links: https://www.facebook.com/neuroticmachinery/
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https://www.instagram.com/neuroticmachinery/
Bandmitglieder:
Gesang – Ondřej Uhlíř
Gesang – Jan Pilík
Gitarre – Michal Sedivy
Gitarre – Aleš Haník
Schlagzeug – Martin Bárta
Tracklist:
1. Nocturnal
2. Oblivion
3. Slave
4. Uprising
5. Beneath the Sun
6. What Remains
7. Universe
8. Empty
9. Deceit
Neurotic Machinery aus Tachov (Region Pilsen) in der Tschechischen Republik gründeten sich 2006 und haben für eine Band ohne Vertrag schon eine ordentliche Diskografie vorzuweisen. Das tschechische Quintett hat bisher vier Alben und eine EP auf der Habenseite. Ich muss gestehen, mir waren die Herren im Vorfeld nicht bekannt, umso mehr freue mich, dass ich mal wieder etwas Neues für mich entdecken kann.
Am 13.03.2020 erschien mit Nocturnal Misery die aktuelle Langrille. Man merkt dem Fünfer auf den neun Songs an, dass man sich aus den Fesseln des Melodic Death Metal/Metalcore gelöst und eine Weiterentwicklung hin zum Progressive/Post Metal genommen hat, ohne jedoch die Wurzeln komplett zu verlieren oder abzustreifen. Aber eben diese Mischung macht es aus, lässt man die Musik auf sich wirken, was aber wohl auch gleichzeitig das größte Problem der Herren zu sein scheint. Neurotic Machinery kann man nicht richtig einordnen und mir fällt immer wieder dazu ein: „Nicht Fisch und nicht Fleisch“, was ich aber auch offen stehen lassen möchte, denn das ist rein subjektiv. Gehe ich mal weiter und direkt auf das Album ein. Das Grundgerüst für alle Songs des Albums ist schnell erklärt: Tiefe Gitarren und exaktes Drumming sind unterlegt von wütendem abwechselndem Growlgesang der beiden Sänger. Atmosphärische Gitarrenmelodien paaren sich mit stampfenden Breakdowns und das alles strotzt vor Energie und Spielfreude. Und eines ist maßgeblich: Brutalität – und das auf allen Ebenen.
Enthält der blastlastige Opener Nocturnal im zweiten Teil noch einige typische Melodic Death Metal-Einflüsse, kommt der zweite Track Oblivion schon grooviger daher. Slave und Uprising lassen den Fan nicht durchatmen, da treffen die Vocals der beiden Shouter ungehindert auf brutale Beats, die einem quasi keine Luft lassen. Die kleine Pause kommt dann in Form des Intros zu Beneath The Sun. Bei Universe tauchen die Jungs in Richtung Metalcore ab. Empty ist ein Midtempo-Monster, was immer wieder auszubrechen versucht und mit Atmosphäre aufwarten kann. Abschließend folgt dann Deceit, der stampfig daherkommt und an Fahrt gewinnen kann, aber dann, das kommt unerwartet, was für ein Ende – es kommt ein Melodic-Part mit Saxophon! Ein Gänsehautmoment, den die Jungs nicht hätten besser platzieren können.