Artist: Night In Gales
Herkunft: Voerde, Germany
Album: Shadowreaper
Spiellänge: 35:50 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 06.12.2024
Label: Apostasy Records
Link: http://night-in-gales.com
Bandmitglieder:
Gesang – Christian Müller
Gitarre – Jens Basten
Gitarre – Frank Basten
Bassgitarre – Tobias Bruchmann
Schlagzeug – Adriano Ricci
Tracklist:
- Into The Evergrey
- The Horrors Of Endlessness
- Open The Sun
- The Nihilist Delta
- Spirals
- Dead Inside
- Window To The End
- Sculptured And Defleshed
- Walk Of Infinity
Pünktlich zum Nikolaustag 2024 veröffentlichen die Melodic Death Metaller von Night In Gales mit Shadowreaper ihr mittlerweile neuntes Studioalbum. Seit 1995 sind die Jungs schon mit ziemlich stabilem Line-Up unterwegs und veröffentlichen seit 2018 in regelmäßigen Abständen neue Langrillen. Ich verfolge die Band seit dem 2000er-Release Nailwork, daher lasse ich es mir nicht nehmen, den aktuellen Silberling etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Into The Evergrey ist der Auftakt in knapp 36 Minuten feinsten melodischen Geschredders. Eine knappe Minute gibt es ein Akustik-Gitarren-Intro, bevor es zur Sache geht. Die Stimme von Frontmann Christian ist wie immer eingängig, und auch die Melodielinien zeigen eindeutig, dass hier jahrzehntelange Erfahrung am Start ist. Unterlegt wird der Song von dezenten Female Vocals, die ungeheuer Atmosphäre erzeugen. Der Break knapp nach der Hälfte des Songs klingt im ersten Moment nach einem Songwechsel, aber dann nimmt Into The Evergrey noch mal richtig Fahrt auf und nach etwas mehr als fünf Minuten Spielzeit habe ich den ersten Ohrwurm der Platte. So was erlebt man auch nicht alle Tage!
Im gleichen Groove gehen dann auch The Horrors Of Endlessness und Open The Sun durch die Boxen. Das Riffing gefällt mir in diesen beiden Songs auch wieder unfassbar gut und wohlgesetzte Blastparts treiben die Songs voran. Ich ertappe mich dabei, wie ich die Melodielinie von Open The Sun vor mich hin summe, während der Song gerade zu Ende geht. Das ist definitiv ein Qualitätskriterium.
Was mir – neben den ersten drei Songs – sehr gut gefällt, ist, dass sich die Platte stetig weiterentwickelt. Mit jedem Song werden die Melodielinien gefühlt etwas ausgefeilter und auch gesanglich passiert bei The Nihilist Delta noch mal eine Spur mehr als bei den vorigen Songs. Das instrumentelle Intermezzo in der zweiten Hälfte ist ein weiteres Highlight des Tracks.
Der fünfte Song der Platte heißt Spirals und ist die bisher einzige Single-Auskopplung der Platte (den Link zum Video findet ihr unten). Und auch dieser fügt sich nahtlos in das Gesamtbild der Platte ein. Ich kann den Finger nicht wirklich drauflegen, was es der Grund ist, aber Spirals ist eindeutig ein typischer Night In Gales Track und der zweite massive Ohrwurm der Platte.
Während man bei Spirals eine kurze Eingewöhnungsphase hat, poltert Dead Inside direkt los und behält das Tempo auch bei, zum Ende hin schleicht er sich dann aus und bildet damit einen hervorragenden Übergang zu Window To The End. Der vorletzte Track der Platte, Sculptured And Defleshed, ist für mich eine Hommage an das eingangs erwähnte 2000er-Werk Nailwork, jedoch gespickt mit dem, was der Lernprozess der letzten beinahe 25 Jahre hervorgebracht hat. Hier muss ich nun auch endlich mal etwas Kritik üben. Auch wenn die Melodielinie wirklich hervorragend ist – die letzte Minute wiederholt sich das Riff irgendwie einmal zu oft und zieht den Song damit etwas in die Länge. Walk Of Infinity gleicht das aber wieder locker aus. Mit sägenden Gitarren und ordentlich Geballer geben Night In Gales ein letztes Mal richtig Gas. Die schreddernden Gitarren, gepaart mit der Gesangslinie und dem Groovepart zur Mitte des Songs, machen diesen Track zum finalen Ohrwurm der Platte.
Hier noch der Link zum Musikvideo von Spirals: