Old Corpse Road – On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore

Seefahrer Black Metal!?

Artist: Old Corpse Road

Herkunft: Darlington, England

Album: On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore

Genre: Black Metal, Folk Metal, Symphonic Black Metal

Spiellänge: 64:39 Minuten

Release: 15.05.2020

Label: Trollzorn Records

Link: https://oldcorpseroad.bandcamp.com/album/on-ghastly-shores-lays-the-wreckage-of-our-lore

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – The Bearer
Gesang und Gitarre – The Revenant
Bass und Sprechgesang – The Wanderer
Gesang und Keyboard – The Watcher
Schlagzeug – The Dreamer

Tracklist:

  1. Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore
  2. Harbingers Of Death (Voices In The Tempest)
  3. Black Ship
  4. Sea Fire
  5. As Waves Devour Their Carcasses
  6. Demons Of The Farne
  7. The Ghosts Of The Ruinous Dunstanburgh Castle
  8. WaterLore

Die Engländer Old Corpse Road haben im Mai dieses Jahres ihr drittes Album mit dem Titel On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore über Trollzorn Records veröffentlicht. Erhältlich ist es als CD, limitierte Kassette (150 Stück) und limitiertes blau/grünen Doppelvinyl (250 Stück). Übersetzt heißt der Titel des Albums so in etwa: An grässlichen Ufern liegt das Wrack unserer Überlieferung.

Old Corpse Road vermischen auf dem Album symphonischen und folkig angehauchten Black Metal. Das Quintett leistet sich gleich drei Sänger, die auf dem Werk entweder Black Metallisch keifen, growlen oder klar singen. Hinzu kommen sogenannte Spoken Words.

Bis Old Corpse Road an dem Ufer angekommen sind, wo sie das auf dem Cover abgebildete Schiff zum Wrack ihrer Überlieferung finden, dauert es auf dem Longplayer gut über eine Stunde.

Es wechseln auf diesem Longplayer ruhige, ambientartige Phasen mit morbiden Black Metal Wutausbrüchen. Dazwischen immer wieder eingespielte Samples (wie zum Beispiel Meeresrauschen und Möwengeschrei) und symphonische Anklänge. Das hört sich in Teilen recht gut an, wird jedoch den echten Black Metaller eher abstoßen. Klavierpassagen, himmlische Geigen und dazu Spoken Words!? Ab und an haben die Songs etwas vom Charakter ihrer Landleute Cradle Of Filth, gerade wenn die Gesangsparts sich im Gekreische bewegen.

Die Voices sind bei drei Sängern natürlich sehr abwechslungsreich. Wie bereits erwähnt, peppen Gekreische, Growls, Cleanvocals und Spoken Words das Album ziemlich auf.

Die Elemente wie Folk und Symphonic Metal mit Black Metal gemischt, muss man mögen, sonst wird der Hörer damit nicht klarkommen. Da müssen Old Corpse Road gewaltig aufpassen, dass sie die Grenze zum Kitsch nicht mit dem alten Kutter überfahren. Das passiert jedoch das eine oder andere Mal aus meiner Sicht.

Ansonsten gibt das Album das wieder, was man auf dem Cover sieht. Irgendwie kommt mir da der Begriff Seefahrer Black Metal in den Sinn. Da stellt sich berechtigterweise die Frage, ob Old Corpses Road die Alestorm des Black Metals sind. Der Kahn schliddert durch einen Sturm der Hoffnungslosigkeit auf hoher See und zerbricht am Ufer der Überlieferung. Dort bleibt er als Kahn liegen. Ein bisschen Carpenters The Fog spielt da beklemmend natürlich auch mit.

Old Corpse Road – On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore
Fazit
Eine etwas seltsam anmutende Mischung aus Folk Metal und Symphonic Metal basierend auf Black Metal bringen die Engländer The Old Corpse Road mit ihrem neuen Werk On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore ans Ufer. Ich denke, dass man sich damit gewiss eine Hörerschaft erspielen kann. Es besteht durch diese Mischung jedoch die Gefahr, Grenzen zu überfahren und damit in ein kitschiges Kielwasser zu geraten.

Anspieltipps: Black Ship, Sea Fire und The Ghosts Of The Ruinous Dunstanburgh Castle
Juergen S.
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