Phantom Spell – Heather & Hearth

Uriah Heep meets NWoBHM

Artist: Phantom Spell

Herkunft: Murcia, Spanien

Album: Heather & Hearth

Genre: Hard Rock, Progressive Rock, Classic Rock, NWoBHM

Spiellänge: 39:41 Minuten

Release: 18.07.2025

Label: Cruz Del Sur Music / Wizard Tower Records

Links: https://phantomspell.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Kyle McNeill
Schlagzeug – José Vicente
Keyboard – Ramon Romero
Gitarre – Jose Soler
Bass – Miguel Moreno

Tracklist:

  1. The Autumn Citadel
  2. Siren Song
  3. Evil Hand
  4. A Distant Shore
  5. Heather & Hearth
  6. Old Pendle

Kyle McNeill, der Sänger von der englischen Metalband Seven Sisters, ist seit einigen Jahren auch in rockigen Gefilden aktiv. Immortal’s Requiem, das Debüt von Phantom Spell aus dem Jahr 2022, sorgte dafür, dass die Truppe Slots auf dem Keep It True Rising oder dem Steel Held High Festival erhielt. Drei Jahre nach dem Debüt ist es Zeit für den Nachfolger mit Namen Heather & Hearth.

Der erste Blick auf die Rahmendaten: knappe 40 Minuten Laufzeit, sechs Stücke, davon zwei jenseits der Marke von elf Minuten. Phantom Spell legen anscheinend gegenüber dem Debüt an Komplexität zu.

Der Auftakt streckt sich auf knapp zwölf Minuten. The Autumn Citadel tönt zunächst nach NWoBHM, dreht im weiteren Verlauf fast zum Art Rock, um sich irgendwo zwischen Uriah Heep, Magnum und dem rockigen Part der NWoBHM, wo das Keyboard eine größere Rolle übernimmt, seinen Weg zu suchen. Vor allem der Refrain geht nach vorne und erinnert an der einen oder anderen Stelle an die Himmelsrocker Wytch Hazel oder die NWoBHM-Veteranen Marseille. Der Siren Song folgt kompakt, wobei die Zutaten ähnlich sind wie beim Opener. Das Riffing schielt in den metallischen Sektor und der Einfluss von Seven Sisters schimmert durch. Spätestens mit Evil Hand sind Phantom Spell in der NWoBHM gelandet und kombinieren diesen Ansatz geschickt mit Keyboardklängen der Marke Uriah Heep oder der alten englischen Band Saracen.

Etwas gemächlicher geht ist mit A Distant Shore weiter, wobei Phantom Spell einen exzellenten Spannungsbogen erschaffen und der Track sich mit jedem Ton weiter steigert. Diverse progressive Elemente verbinden sich mit der eingängigen Melodie, sodass die Nummer über die knappen sechs Minuten jederzeit interessant und abwechslungsreich rüberkommt.

Der zweite Langläufer ist der Titeltrack Heather & Hearth, der fast die Hälfte der Laufzeit benötigt, um in Fahrt zu kommen. Die Instrumente drängen den Gesang in den Hintergrund und gegen Ende des Stücks wird es experimentell mit tierischen Geräuschen. Das nachfolgende Old Pendle fungiert als eine Art zweites Outro, bei dem Phantom Spell auf die akustische Karte setzen und somit einen weiteren Kontrastpunkt auf Heather & Hearth liefern.

Phantom Spell – Heather & Hearth
Fazit
Phantom Spell legen mit ihrem Zweitling ein sehr abwechslungsreiches Werk zwischen Hard Rock, Progressive Rock und der NWoBHM auf den Tisch. Bis zum Titeltrack läuft die Scheibe gut ins Ohr. Auch das knapp zwölf Minuten lange The Autumn Citadel kann überzeugen. Das Gegenstück ist der Titeltrack Heather & Hearth, der gefühlt eine halbe Ewigkeit benötigt, bis er auf den Punkt kommt, um sich dann zum Ende mit experimentellen Vogelgeräuschen abzudriften. Das Ding dürfte nicht in jeden Gehörgang passen und eher für Stirnrunzeln sorgen. Der akustische Abschluss ist dagegen stimmig.

Insgesamt ist Heather & Hearth ein starkes Rockalbum, das Fans der frühen NWoBHM, wobei auch Rockbands wie Saracen oder Marseille, mit Alben wie Touch The Night oder Heroes, Saints & Fools dazuzählen, erfreuen sollte. Aber auch Menschen mit einer Vorliebe für Uriah Heep oder Magnum können ein Ohr riskieren.

Anspieltipps: The Autumn Citadel, Evil Hand und A Distant Shore
Franziska W.
8.5
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8.5
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