Rage, Iron Savior und Tri State Corner rocken den Hademarscher Hof am 26.11.2021

Neue Event-Location mit viel Potenzial

Eventname: Hall Operation Festival

Headliner: Rage

Vorband(s): Iron Savior, Tri State Corner

Ort: Hademarscher Hof, Hanerau-Hademarschen

Datum: 26.11.2021

Kosten: 39 €

Genre: Heavy Metal, Power Metal, Melodic Metal

Besucher: ca. 200 Besucher

Veranstalter: Ballroom Hamburg (http://ballroom-hamburg.de/)

Link: http://www.facebook.com/events/544380509970120/

Setlisten:

  1. Resurrection Day
  2. Let Them Rest In Peace
  3. Shadow Out Of Time
  4. End Of All Days
  5. My Way
  6. Back In Time
  7. Black In Mind
  8. Virginity
  9. Straight To Hell
  10. Monetary Gods
  11. Chasing The Twilight Zone
  12. From The Cradle To The Grave
  13. A New Land
  14. Don’t Fear The Winter
  15. Higher Than The Sky

  1. Way Of The Blade
  2. Kill Or Get Killed
  3. Souleater
  4. Skycrest
  5. Hall Of The Heroes
  6. Roaring Thunder
  7. Stand Up And Fight
  8. Starlight
  9. Heavy Metal Never Dies
  10. Atlantis Falling
  11. Breaking The Law
  12. Gunsmoke

  1. Faster
  2. Nothing At All
  3. Free Prison
  4. Schemer
  5. Sooner Or Later
  6. Sleepless
  7. Hypocrisia
  8. Run Away
  9. Tomorrowland
  10. Morbid Fascination
  11. Daydreamer
  12. Stereotype

Im Landgasthof wird es laut! Die sechste Auflage des Hall Operation Festivals lockt wieder zahlreiche Metalheads aufs platte Land. Rage, Iron Savior und Tri State Corner stehen auf dem Programm.

Sicher ist derzeit ja leider gar nichts, daher checke ich kurz vor der Abfahrt zur Location im 1,5 Stunden entfernten Hanerau-Hademarschen nochmals bei Facebook, ob nicht doch noch eine kurzfristige Absage gepostet wurde. Das ist zum Glück nicht der Fall. Auf geht’s. Am Ort des Geschehens angekommen ist schnell ein Parkplatz gefunden und zum Eingang sind es nur ein paar Schritte. Die Einlasskontrolle inkl. 2G-Check ist gut organisiert und geht entsprechend zügig. Da kommen mir auch schon die Gerüche leckeren Essens in die Nase. Hätte ich doch gewusst, dass es hier so eine gute Verköstigung gibt, dann wäre ich nicht satt hergekommen. Also merke: Im Hademarscher Hof gibt es vor den Konzerten leckeres Buffet! Der Saal ist mit einer großzügigen Bühne ausgestattet, die zudem ausreichend hoch ist, dass man von überall einen guten Blick hat. Es laufen noch die letzten Soundchecks. Für mich schon mal die Gelegenheit, etwas beim Merch zu stöbern und einen ersten Pitstop am Tresen einzulegen. Alte Bekannte begrüßen, neue Bekanntschaften machen und ein wenig fachsimpeln bis das Licht abgedunkelt wird und es endlich losgeht.

Foto: Lars Thoke

Direkt vor der Bühne ist noch reichlich Platz, beste Bedingungen für die Fotografen, um die Musiker von Tri State Corner ins rechte Licht zu rücken. Die Band um Rage-Drummer Vassilios ‚Lucky‘ Maniatopoulos startet mit Faster, einem Song von ihrem 2015er Album Home. Da ich die Band heute zum ersten Mal höre, überrascht sie mich mit ihrem individuellen Sound. Statt der üblichen Bassgitarre ist Ioannis ‚Janni‘ Maniatopoulos mit einer Bouzouki am Start. Dadurch ergibt sich ein markantes Soundgerüst, durch das sich die vierköpfige Formation von anderen Bands des Genres abhebt. Vervollständigt wird das Line-Up durch Gitarrist Christoph ‚Brat‘ Tkocz und den ex-Rage Schlagzeuger Christos Efthimiadis. Neben einer Songauswahl querbeet durch ihre bisherigen Veröffentlichungen haben Tri State Corner auch noch einige Leckerbissen mit im Gepäck. Mit Schemer, Hypocrisia und Run Away präsentieren sie gleich alle drei Vorabsingles zu ihrem neuen Album Stereotype, das am 10.12.2021 veröffentlicht wird. Hier kannst du das Time For Metal Review vom Kollegen Florian W. lesen. Ganz ohne Trommel kann Lucky übrigens auch in seiner Funktion als Sänger nicht. Zwischendrin kehrt er dem Publikum immer wieder den Rücken zu, um eine für ihn am Schlagzeug positionierte Djembe zu spielen. Der krönende Abschluss ihres Auftritts ist der bisher nicht veröffentlichte und titelgebende Song Stereotype selbst. Im Publikum schnappe ich diverse positive Gesprächsfetzen zu der Performance von Tri State Corner auf, der Auftakt des Abends ist also absolut gelungen. Selber schnell noch eine CD der Truppe am Merch Stand abgreifen und danach die Umbaupause zum kurzen Durchatmen an der frischen Luft nutzen.

Foto: Lars Thoke

Nebel auf der Bühne kündigt den zweiten Act an. Iron Savior, die Power Metal Ikonen aus Hamburg, eröffnen ihr Set mit Way Of The Blade. Wer vor zwei Wochen auch auf dem Metal Hammer Paradise war (hier geht’s zu unserem Bericht vom MHP), wird möglicherweise bemerken, dass die Setlist recht ähnlich ist. Ebenfalls wie vor zwei Wochen schlägt auch heute der Fluch der Key-Samples wieder zu. Kill Or Get Killed wird von Piet Sielck zweimal abgebrochen und letztendlich dann auch wieder ohne die Backings gespielt. Aus meiner Sicht ist es absolut okay, wenn es live nicht 1:1 wie auf der Scheibe klingt. Der Sound ist geil, der Song sowieso, mir fehlt da nichts. Nur Mut zum Purismus ? Es folgen Souleater und Skycrest, zwei Songs vom aktuellen Langeisen. (Zu unserem Review geht’s hier entlang.) Auch im weiteren Verlauf ist der Band eine ungeheure Spielfreude anzusehen. Joachim ‚Piesel‘ Küstner als Saitenkünstler an der Seite von Piet und Patrick Klose wirbelt seine Sticks über das Drumset. Insbesondere ist es aber schön zu sehen, mit welcher Energie Bassist Jan Sören Eckert nach seiner Krebserkrankung wieder zurück auf der Bühne ist! Etwas Werbung in eigener Sache muss selbstverständlich auch mal sein. Piet weist auf die Remixed & Remastered Version des 2011er Albums The Landing hin, von dem sich heute gleich vier Titel auf der Setlist wiederfinden, Hall Of Heroes, Starlight, Heavy Metal Never Dies und Atlantis Falling. Diese Songs, die man nicht oft gehört haben muss, um sie mitzugrölen, tauchen im Repertoire von Iron Savior regelmäßig auf und bringen den Saal auf Touren. Den Höhepunkt des Sets bilden Breaking The Law und Gunsmoke, zwei Songs, die wir auf dem Metal Hammer Paradise nicht zu hören bekommen haben. Gefühlt ist es voller geworden, oder sind nur alle etwas dichter an die Bühne gerückt? Die Stimmung ist jedenfalls großartig.

Foto: Lars Thoke

Rage sind vom ersten Augenblick an mit einer Wahnsinnspräsenz auf der Bühne. Das Quartett um Peter ‚Peavy‘ Wagner spielt als Opener den Titeltrack ihres neuen Albums Resurrection Day (hier geht’s zu unserem Review) und nimmt das Publikum direkt wieder mit. Während Peavy als Fels in der Brandung die Mitte der Bühne für sich beansprucht, wirbeln die Gitarristen Jean Bormann und Stefan Weber umher und lassen ihre Matten fliegen. Zur Erfrischung werden zwischendurch wiederholt Bier und Kurze auf die Bühne gereicht. Rage spielen einen starken Mix aus ihrem umfangreichen Fundus. Darunter auch Evergreens wie End Of All Days, Black In Mind oder Straight To Hell. Knapp anderthalb Stunden feuern sie aus allen Rohren. Den Höhepunkt und krönenden Abschluss dieses fantastischen Konzertabends setzen sie mit Higher Than The Sky, bei dem das Publikum nochmals nach Kräften mitsingt. Backstage wird dann noch in Jean’s Geburtstag reingefeiert.

Alles in allem ein sehr gelungener Abend, vom Personal über das Ambiente und den Sound bis hin zu den Bands und dem Publikum. Eine großartige Stimmung, die diesen Abend lange in Erinnerung bleiben lässt. Ich freue mich schon auf meine nächste Reise nach Hanerau-Hademarschen.

Übrigens, unser Time For Metal Redakteur Florian W. hat kürzlich auch ein umfangreiches Interview mit Peavy geführt, dass du hier nachlesen kannst.

Als kleinen zusätzlichen Service habe ich euch die Songs des Abends, soweit verfügbar, als Playlist zusammengestellt. Viel Spaß beim Reinhören!