Rings Of Saturn – Ultu Ulla

“Technical Death Metal in Perfektion!“

Artist: Rings Of Saturn

Herkunft: Bay Area (CA), Vereinigte Staaten von Amerika

Album: Ultu Ulla

Spiellänge: 42:01 Minuten

Genre: Technical Death Metal, Deathcore, Mathcore

Release: 28.07.2017

Label: Nuclear Blast Records

Link: https://www.facebook.com/RingsofSaturnband/

Bandmitglieder:

Gesang – Ian Bearer
Gitarre – Lucas Mann
Gitarre – Miles Dimitri Baker
Schlagzeug – Aaron Stechauner

Tracklist:

  1. Servant Of This Sentience
  2. Parallel Shift
  3. Unhallowed
  4. Immemorial Essence
  5. The Relic
  6. Margidda
  7. Harvest
  8. The Macrocosm
  9. Prognosis Confirmed
  10. Inadequate

 

Im Jahr 2009 hat die Band Rings Of Saturn ihr Debütalbum Embryonic Anomaly rausgehauen und konnte schon vier Monate nach Veröffentlichung einen Plattenvertrag mit Unique Leader Records unterschreiben. Es folgten ausgedehnte Tourneen in Amerika und Kanada, bevor man im Jahr 2015 die erste Reise nach Europa antrat, hier auf dem Knotfest spielte und in 2016 als Support für die Band Aversions Crown unterwegs war. Trotz dieser vielen Reisen fand man noch die Zeit, zwei weitere Alben zu veröffentlichen, hat aber auch nicht weniger als 14 (in Worten: vierzehn!) Namen auf der Liste der Ex-Mitglieder. Wie auch immer, bereits am 28.07. erschien über Nuclear Blast Records, die Rings Of Saturn nach Auslaufen des Vertrages mit Unique Leader Records unter ihre Fittiche genommen haben, der vierte Output von Rings Of Saturn, der mir diese Band auch vorstellt. Der Titel des Albums Ultu Ulla erinnert mich ein wenig an den großartigen H.P. Lovecraft, wobei „Ulla“ auch der Ruf der fiesen Invasoren in der Originalfassung von War Of The Worlds von H.G. Wells war. Auf der Facebook-Seite von Rings Of Saturn findet man dann auch unter „Genre“ den Begriff „Aliencore“. Auf den kann man sich im letzten Drittel des Albums dann tatsächlich auch beziehen, wenn man es nicht schon beim Anblick des Covers tut.

Man kann sich allerdings auch schon gleich beim ersten Track Servant Of This Sentience fragen, ob hier Aliens das Einspielen dieses Albums übernommen haben. Dieser erste von 10 grandiosen Tracks kann nicht von Menschenhand erschaffen sein, das ist übermenschlich, was insbesondere die Instrumentalfraktion da abliefert. Die graue Masse in meinem Kopf, auch Gehirn genannt, verkrampft und verknotet sich bei dem verzweifelten Versuch, irgendwo Halt zu finden. Aber Rings Of Saturn sind auf diesem Album gnadenlos in ihren Wechseln aus grandiosen Gitarrenläufen, wahnwitzigem Geschreddere, fiesen Blastbeat-Attacken und dem Gesang – oder sollte ich besser sagen, Gegrowle, Gekeife und Geschrei – von Ian. Richtig Tempo rausnehmen ist bei Rings Of Saturn nicht wirklich angesagt, höchstens mal, wenn es einen dieser grandiosen Breakdowns gibt. Selbst beim dritten Track Unhallowed, der überraschenderweise mit akustischer Gitarre im Flamenco-Gewand daherkommt, beweisen die Saitenflitzer ihre Fähigkeiten. Ruhe findet man aber auch bei diesem Track nicht, dazu ist er auch viel zu kurz. Komplett abgedreht ist Harvest, dazu hörte ich in meinem Bekanntenkreis auch schon das Wort „Nintendo-Metal“, was allerdings auf eine falsche Fährte führen könnte. Es wird definitiv sehr spacig, manchmal klingen die Gitarren allerdings arg schrill bzw. schlicht und einfach, als ob sich die Saitenfraktion da beim Stimmen vertan hat. Interessantes Stilmittel 😀

Zum zweiten Track des Albums, Parallel Shift, gibt es hier das Lyric-Video:

https://www.youtube.com/watch?v=9LOe8yHjVLA

Und weil das Album wirklich so grandios ist, hier auch noch das Video zum letzten Track Inadequate:

https://www.youtube.com/watch?v=Dmu3zjmkJZ0

Fazit: Zum ersten Einhören wollte ich das Album eigentlich erst mal "so nebenbei" laufen lassen, aber schon nach der Hälfte des ersten Songs habe ich alles stehen und liegen gelassen, den Lautstärkeregler nach rechts gedreht und nur noch gelauscht. Eine Gänsehautwelle nach der anderen schoss mir über den Balg, und das Grinsen wollte nicht aus meinem Gesicht. Das ist Technical Death Metal in Perfektion, und das Album rotiert bei mir im Moment in Endlosschleife. Wenn The Black Dahlia Murder dann irgendwann mal (leider) Geschichte sind, eignen sich Rings Of Saturn hervorragend als Thronfolger. Sollte mal eine Europa- oder gar eine Deutschlandtour anstehen, bin ich definitiv dabei!

Anspieltipps: alles
Heike L.
10
Leser Bewertung1 Bewertung
9.6
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