Rock Hard Festival 2013 (Vorbericht)

 

”Rock Hard Festival vom 17.05.2013 – 19.05.2013”

Bands: King Diamond, Qeensryche, U.D.O., D-A-D, Sepultura, Ensiferum, Threshold, Tank, Naglfar, Orchid, Ashes Of Ares, Audrey Horn, Desaster, Mustasch, Orden Ogan, Horisont, Fleshcrawl, Slingblade, Gospel Of The Horns, Hellish Crossfire, Denial Of God, Attic

Location: Amphitheater, Gelesenkirchen

Homepage: www.rockhard.de

Datum: 17.05.2013 – 19.05.2013

Kosten: 77 € (mit Camping 93,50 €) (VVK-Gebühren und MwSt. sind bei dem Preis schon enthalten, der Versand nicht)

Veranstalter: Rock Hard

In einigen Tagen findet erneut das Rock Hard Festival in der Stadt des wohl schlechtesten Fußballvereins der Welt statt, Veranstalter ist das Rock Hard Magazin, das, ironischerweise, aus der Stadt des wohl besten Fußballvereins der Welt kommt. Egal, ob aus Wohltätigkeit oder aus Gehässigkeit, die Veranstalter werten seit einer Dekade die Stadt und das Ruhrgebiet mit diesem Festival ordentlich auf. Das Gelände soll für ein Festival so gut geeignet sein, dass man ihnen diesen Frevel nachsehen kann, hat man mir einige dutzend Male gesagt. Ich selber war noch nie vor Ort, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich, trotz eines längeren Zeitraumes, in dem ich das Heft gelesen habe, nie auf die Idee gekommen bin, dort hinzufahren. Warum? Keine Ahnung!

Spannend ist, dass die Bands, die dort auftreten, allesamt keine Füllerbands sind, sondern von der Redaktion gewollt sind, ohne Ausnahme. Auch wenn sich die Redaktion gegen Ende meines Konsums der Zeitschrift immer mehr auf die Retrorockschiene eingeschossen hat (natürlich aus meiner subjektiven Sicht), treten erstaunlich wenig Bands aus diesem Genre auf, was für einen breit gefächerten Geschmack der Redaktion spricht und auch für Fingerspitzengefühl, da man auf bekannte Bands aus verschiedenen Genres setzt, die einerseits Leute ziehen werden und anderseits, wie erwähnt, von der Redaktion selber gerne auf der Bühne beobachtet werden.

Aushängeschild dieses Jahr ist King Diamond, der bekanntermaßen gesundheitlich angeschlagen ist. Aus diesem Grunde sollte jeder, der etwas mit ihm und seiner Musik anfangen kann, die Chance nutzen, ihn zu sehen, solange es noch geht. Neben Größen wie Queensryche oder U.D.O. spielen auch Sepultura oder – fast schon exotisch im Kontext mit dem restlichen Line-Up – Ensiferum. Wer es noch eine Gangart härter mag, wird sicherlich bei Naglfar vor der Bühne stehen und sich bei Desaster durchgehend fragen, wie der Frontmann es geschafft hat, SOLCHE Oberarme zu entwickeln. Hervorzuheben sind auf jeden Fall noch Gospel Of The Horns (live eine der besten Bands, die ich je gesehen habe) und Denial Of God, die ich durchs Rock Hard-Magazin entdeckt habe.

Fazit: Wer Lust auf ein außergewöhnliches Festivalgelände und ein mehr als außergewöhnliches Line-Up hat, kommt um das Rock Hard Festival 2013 nicht herum. Man merkt deutlich, dass hier Menschen mitgeplant haben, die mit Herzblut hinter der Musik stehen und über genügend Kontakte verfügen, um sich gänzlich von den restlichen Festivals abzuheben. Dadurch entsteht ein interessanter Mix an Bands, es wird keine Hörergruppe gezielt angesprochen, theoretisch kann jeder Metalfan zum Rock Hard Festival fahren und wird es, dank üppiger Spielzeit für fast jede Band, nicht bereuen. Auch wenn im Schnitt weniger Bands für den Einzelnen interessant sein dürften, wird das durch das Amphitheater als Ausübungsort wieder wettgemacht.