Eventname: Rogers – Tour 2025
Bands: Rogers, MandelKokainSchnaps, Le Fly
Ort: Die Pumpe, Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland
Datum: 15.02.2025
Kosten: VVK 30,00 € plus Gebühren, AK 35,00 €
Genre: Punk
Zuschauer: etwa 400
Setlisten:
- Immer Noch Da
- Hoch Die Tassen
- Nie Euer Land
- Die Nachbarn Von Oben
- Geh Mir Nicht Mehr Auf Die Eier
- Schon Okay
- Mein Leben Gegen Die Wand
- Wohin
- Kann Mich Bitte Jemand Tragen?
- Glücksrad
- Mittelfinger Für Immer
- Kreuzberger Nächte
- Vergiss Nie
- Mach Du Deinen Punk
- Hallo Chef
- Allein
- Anders Als Ihr
- 5 Sterne, Gerne Wieder
Zugabe: - Rambazamba & Randale
- Einen Scheiß Muss Ich
- Einen Letzten Abend
- Ätzend Fröhlich
- Klassenfahrt
- Lamour
- Tanz
- Ich Sag Ab
- Caroline
- Wir Wollen Nach Rio
- Gepäckträger
- No Tan Solo
- Señorita Bam Bam
- Intro
- Boss Bitch
- Taub
- Anständige Frau
- Wann Ist Ein Mann Ein Mann
- Ich Kämpf Mich Raus
- Bunt
Die Düsseldorfer Punkrocker Rogers brechen nun aus der Reihe aus. Sie haben Großes vor und starten mit voller Kraft in eine umfangreiche Frühjahrs-Headlinertour und bringen ihre explosive Live-Energie in die Clubs und Hallen des Landes. Der heutige Gig ist nach Erlangen und Leipzig bereits die dritte Station der Tour.
Es weht ein leichter, eisiger Wind. Einlass ist bereits um 18:30 Uhr und es hat sich eine längere Schlange vor dem Einlass gebildet. Es soll heute bereits um 19:30 Uhr starten, damit auch alle drei Bands einen ausreichenden Slot bekommen. So stehen dann auch MandelKokainSchnaps als erstes pünktlich auf der Bühne. Weitere Fotografen gibt es nicht, heute bin ich mal wieder exklusiv. Alle Bandmitglieder in einem Glitteroutfit. Sie spielen einen Crossover aus Pop-Punk-Rock und bestehen aus Sängerin Wenke Zastrau, Schlagzeuger Benedikt Scholz, Gitarrist Max „Hajo“ Schlüer sowie Bassist Wolfgang Wanner. Sie polarisieren sofort. Auch ihre deutschen Texte sind provokant und treffen den Nerv der Zeit. Dass sie als Liveband schon einen gewissen Ruf haben, beweist das Quartett auch heute. Für den Beginn ihres Sets haben sie den Song Boss Bitch gewählt. Wenke sitzt wie Kleopatra von zwei Katzen bewacht auf einem Thron. Wer der Gastsänger bei Wann Ist Ein Mann Ein Mann ist, konnte ich nicht herausbekommen. Beim neuen Song Ich Kämpf Mich Raus findet sie sich mitten im Publikum wieder. Das kommt gut an. Sie steht mitten im Saal auf einem Flight Case und singt einen Song über ihren eigenen sexuellen Missbrauch. Eine starke Art, sich damit auseinanderzusetzen. Der letzte Song Bunt ist eine Verfremdung des Kinderliedes Grün, Grün, Grün Sind Alle Meine Kleider. Dazu werden zwei Fans auf die Bühne gebeten, die dazu Regenbogenfahnen schwenken. Nach 30 Minuten verlassen die „Schnäpse“ die Bühne und haben zahlreiche neue Fans gewonnen. Am Merch-Stand wechselt ihr nun genau ein Jahr altes Album Wir Lieben Euch Am Besten oft den Besitzer. Da die Band vor Ort ist, werden viele Fotos gemacht und die Alben gleich signiert.
„Le Fly ist eine Hamburger Band, die mit ihrer ätzend fröhlichen Gute-Laune jedes Festival und jeden Club in Bewegung versetzt. Oldschooler würden sagen, Crossover. Le Fly sagen St. Pauli Tanzmusik!“ Diesen Satz habe ich aus einem Pressetext geklaut, weil er auf den Punkt beschreibt, was wir danach erleben dürfen. Ein dynamischer Mix aus Punkrock, Hip-Hop und Rock sorgt für die Stimmung. Auch ihre brandneue Platte findet am Merchstand reißenden Absatz. Das am 31.01.2025 gefeierte Release des neuen Live-Albums Live Is Life ist nur ein paar Tage her, befeuert die Truppe den Saal mit ihrer Gute-Laune-Musik. Am 22. November kehren die Hamburger auf diese Bühne der Pumpe als Headliner zurück. Da werden sie ihr 20-jähriges Bandjubiläum feiern. Eine bessere Werbung hätten die Fünf heute nicht machen können. Allein die beiden Sänger Oliver „Olli“ Hampe und Phillip Schmidt ergänzen sich großartig und stehen keine Sekunde still. Ein 45-Minuten-Set, das für viele ein Vorgeschmack auf den November ist.
Rogers aus Düsseldorf. Seit Jahren eine Institution in der deutschen Musik- und insbesondere der Punkszene. Immer im Schatten anderer Bands gelang ihnen nun nach einem erfolgreichen Festivalsommer mit ihrem aktuellen Album Rambazamba & Randale ein beachtlicher Chart-Erfolg. Mit Platz Nummer neun stieg das Album in die Top-Ten und nun präsentieren sie das Album auf ihrer eigenen Headlinertour. Rogers sind bekannt für ihre energiegeladene Punkrock-Show. Sänger und Gitarrist Chri Hoffmeier versucht, die Euphorie im Publikum gleich zum Beginn des Konzerts einzubremsen. Er sei erkältet und bittet die Fans, ihn im Notfall zu unterstützen, wenn die Stimme mal versagt. Es sei vorweggesagt, dass seine Stimme jedoch hält und er eine gewohnt souveräne Show abliefert. Ich persönlich bin erst 2019 auf die Band aufmerksam geworden. Dieses Jahr war letztendlich auch der große Durchbruch für die Band. Mit dem Personalwechsel an der zweiten Gitarre auf Elias Manikas folgte das Erfolgsalbum mit dem gleichnamigen Erfolgssong Mittelfinger Für Immer. Mit viel Herzblut, wie man es von der Band kennt, befeuern die Jungs sofort den leider nicht ausverkauften großen Saal der Pumpe. Nachdem das Material der beiden vorherigen Bands von der Bühne entfernt ist, ist viel Platz. Artur Freund am Bass und Dominic Sbarcea am Schlagzeug können sich austoben. Geboten wird ein energiegeladener Mix ihrer Songs. Natürlich dürfen all die Hits nicht fehlen, bis plötzlich die Kreuzberger Nächte der Gebrüder Blattschuss in einer Punkversion erschallen. Sofort bildet sich eine Polonaise quer durch Die Pumpe. Gut, dass sie sogleich die Kurve wieder bekommen. Es soll das einzige Cover des Abends bleiben. In ihren Texten beschäftigen sie sich mit gesellschaftlich relevanten und sozialkritischen Themen, nehmen hierbei definitiv kein Blatt vor den Mund. Die Großzahl der Fans singt textsicher mit. Einzig die im Vorfeld der Tour veröffentlichte brandneue Single Hallo Chef ist bei allen noch nicht drin. Rund 100 Minuten vergehen wie im Fluge, ohne dass einem langweilig wird. Eigentlich kommt die Band nach dem Konzert noch an den Merchstand, um sich mit den Fans auszutauschen, das warte ich jedoch nicht ab. Füße und Rücken schmerzen, ich bin halt zu alt für solche langen Abende. Ich freue mich darauf, sie im Sommer bei mindestens zwei Festivals wiederzusehen.