Slaughterday – Tyrants Of Doom

Old School Death Metal aus Ostfriesland! - heel wat Besünners!

Artist: Slaughterday

Herkunft: Deutschland

Album: Tyrants Of Doom

Spiellänge: 47:03 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 23.09.2022

Label: FDA Records

Link: https://www.slaughterday.de/

Bandmitglieder:

Gesang und Schlagzeug – Bernd Reiners
Gitarren und Bassgitarre – Jens Finger

Tracklist:

  1. Intro
  2. Mauled
  3. Coffined Saviour
  4. Necromantic Visions
  5. Grave Nihilist
  6. Pestilent Tombs
  7. Tyrants Of Doom
  8. Drown In Filth
  9. Parasitic
  10. Predator (Carnivore Cover)

Der Underground bebt und lebt und immer wieder spuckt er geile Perlen aus. So geschehen bei den ostfriesischen Radaubrüdern Jens und Bernd. Seit 2013 wirbeln sie nun herum und von Album zu Album wurden sie immer intensiver. Vor allem das Interesse der Zuhörer stieg. Dieses endete darin, dass sie dieses Jahr auf dem Party.San Open Air spielen konnten. Nicht nur die ostfriesische Fangemeinde hat dieses erfreut. Das vierte Album liegt nun auf meinem Plattenteller und man darf gespannt sein, ob die Messlatte, die sie sich selbst mit dem dritten Album Ancient Death Triumph gesetzt haben, übersprungen werden kann.

Nach dem obligatorischen Intro geht es mit Mauled gleich richtig zur Sache. Hier springt das Herz jedes Old School Death Metallers ein wenig höher. Und ja, die Liebe zu Autopsy ist auch auf diesem Album zu hören. Diese ist aber definitiv nichts Schlechtes, denn die Burschen lassen sich halt von den Amerikanern inspirieren und kupfern nicht großartig ab. Mehrere Drumanschläge eröffnen den Spaß und dann schleicht man erst mal so vor sich hin. Schön drückend und mit gutem Riff. Kurzes Break und die Old School Hölle bricht aus. Schnellere Uftata und ab dafür. Ich fahre voll darauf ab. Amerikanisches Riffing der alten Schule und straight forward. Was will man eigentlich mehr? Den folgenden Midtempogroove, genau. Argh, genauso muss es klingen. Abbangen und ab dafür und dann wird das Tempo wieder aufgenommen. Klaro, schaue ich ein wenig durch die ostfriesische Brille, aber ich glaube, das habe ich hier überhaupt nicht nötig. Wieder Break, Tempo raus und langsam grooven. Der folgende Part wird dann langsam aufgebaut und man bleibt langsam, mit vereinzelten Betonungen durch den Drummer, die sehr ideenreich daherkommen. Natürlich muss Jens noch eben ein fettes Solo herausholen und weiter geht die langsame Reise. Bernds Vocals klingen jetzt, wie gewohnt, teilweise schön dreckig. Dann reicht es aber auch mit der gedrosselten Geschwindigkeit. Das Tempo wird wieder angezogen und es folgt noch einmal dieser groovende und geniale Midtempopart. Nun ist aber Schluss? Nee, es wird noch einmal geballert, aber dann ist wirklich Ende. Danach ist quasi Maul(ed) halten angesagt.

Wenn man denkt, es geht nicht besser, dann wird man immer eines Besseren belehrt. Die nächsten beiden Songs sind einfach nur geil. Coffined Saviour und Necromantic Visions verbinden den Old School Faktor mit melodischen Elementen und diese sind einfach nur geil. Bernds geile Stimme erledigt dann den Rest. Auch hier ist wieder zu hören, dass die Jungens ein gutes Händchen für das Songwriting haben, denn die beiden Stücke kommen sehr abwechslungsreich daher. Teilweise geht es doomig zur Sache und dann kommt eine schnelle Uftata. Welcher alter Hase kann das nicht gut finden? Das Vermischen und Kombinieren macht es eben aus. Die Songs sind ähnlich aufgebaut, aber jeder für sich hat etwas Spezielles. Necromantic Visisons hat es sogar in meine Top 3 Jahrescharts geschafft. Anhören ist natürlich Pflicht. Diese Tempowechsel und diese Dunkelheit, die irgendwie mit schwebt, sind schon fett. Auf der anderen Seite holt man schon beinahe fröhliche Emotionen ans Tageslicht, indem man eben diese Melodien berücksichtigt. Diese bleiben absolut hängen. Hier hört man auch ganz deutlich, dass die beiden Bartgenossen auch in ihrer Freizeit gerne mal NWOBHM oder Heavy Metal hören. Von einem schnellen old schooligen Geballer nahtlos in einen fetten melodischen Part überzugehen, um dann einen domigen Moment folgen zu lassen, ja, das hat definitiv etwas.

Und so geht es weiter und weiter. Grave Nihilist kommt sehr zackig zu Beginn und lässt deinen Kopf kreisen, tritt dann aber auf die Bremse und schleppt sich Autopsy-mäßig durch das Universum. Und zack, gleich wieder auf die Zwölf. Knallt ohne Ende. Und dann das geile, verspielte Solo. Herrlich.

So könnte ich von Song zu Song weitermachen, aber das würde ja den Rahmen sprengen. Old School Death Metal, der auch Anno 2022 überzeugen kann und hier und da noch neue Ideen verarbeitet.

Wer die Jungs kennt, weiß, dass sie selber Fans hoch zehn sind und dann ist es natürlich auch klar, dass man wieder eine Band huldigen muss, in Form eines Covers. Dieses Mal sind Carnivore dran. Aber keine Sorge, der Song Predator klingt natürlich nach Slaughterday.

Was soll man sagen? Kaufempfehlung!

Slaughterday – Tyrants Of Doom
Fazit
Die ostfriesische Combo Slaughterday haut uns auch auf ihrem vierten Album acht hochkarätige Old School Death Metal Kracher um die Ohren. Intro und ein Cover von Carnivore gibt es noch obendrauf. Zu den typischen Autopsy-Klängen gibt es einige Zitate aus dem Heavy Metal und fetzige Geschwindigkeitskombinationen. Ballert ohne Ende! Was soll ich da als Ostfriese noch sagen? Old School heel wat Besünners!

Anspieltipps: Necromantic Visions und Mauled
Michael E.
9
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