Snow – At Last

“Altherren-Egotrip!“

Artist: Snow

Herkunft: Los Angeles, USA

Album: At Last

Spiellänge: 102:57 Minuten

Genre: Hard Rock

Release: 21.07.2017

Label: Escape Music

Link: https://de-de.facebook.com/PureUncutRock/

Bandmitglieder:

Gesang – Douglas Ellison
Gitarre – Carlos Cavazo
Bassgitarre – Tony Cavazo
Schlagzeug – Stephen Quadros

Tracklist CD 1:

  1. We`re Gonna Make It
  2. Oh, Baby
  3. Steal A Kiss
  4. Mannequin Eyes
  5. Stop The Music
  6. Trying To Survive
  7. Fever
  8. Crack The Whip
  9. No Way To Treat A Lady
  10. Hell No
  11. Don`t Want Anymore
  12. Bad Generation

Tracklist CD 2:

  1. Fire
  2. Shame On You
  3. No Way To Treat A Lady
  4. I Really Don`t Care
  5. Throw Me A Line
  6. Make Me Cry
  7. Break Your Neck
  8. Don`t Want Anymore
  9. Full Auto (Drum Solo)
  10. Crack The Whip
  11. White Noize (Guitar Solo)
  12. No More Booze

Snow – nie gehört? Kein Wunder! Denn erst weitere acht Jahre, nachdem Carlos Cavazo fast zwei Dekaden beim LA-Urgestein Quiet Riot für die Klampfe verantwortlich zeichnete, besann sich der Gitarrist seiner Anfänge und läutete gemeinsam mit seinem Bruder Tony die Reunion ihrer einstigen Band Snow ein, die de facto nur zwischen 1978 und 1981 aktiv war. So tingeln die Herren – erweitert um Fast-Gründungsmitglied Stephen und Neuzugang Andrew Freeman am Mikro – seit Dezember 2011 durch die Clubs und spielen vereinzelte Shows. Mit At Last wirft das Quartett nun sein insgesamt (sic!) erstes Full-Length-Album auf den Markt.

Wenn man nun gereifte Musiker erwartet, die sich ihres Ursprungs besinnen und mit modernen technischen Möglichkeiten alte Träume zum Leben erwecken, wird man arg enttäuscht. Die vorliegende Doppel-CD enthält schlichtweg altes Material. Teil eins beinhaltet mit Crack The Whip, No Way To Treat, Hell No, Don`t Want Anymore und Bad Generation die komplette 1980er-EP Snow – und das im unveränderten Original! Auch bei den verbleibenden sieben Tracks handelt es sich keineswegs um Innovatives. Diese Stücke haben es einfach in den frühen 1980ern auf keinen Silberling geschafft. So erklärt sich auch, warum Mr. Freeman zwar als neuer Shouter geführt wird, aber auf dem quasi Erstlingswerk nicht einmal zu hören ist. Da ist es insgesamt nur ein geringer Trost, dass At Last ein cooles Stück Zeitgeschichte beigefügt ist. Bei CD zwei handelt es sich nämlich um einen Mitschnitt einer Show, die Snow am 2. Mai 1981 im Starwood in Los Angeles gaben. Hier findet man dann solche Schmankerl, wie das Hendrix-Cover Fire oder das gut vierminütige Drum-Solo Full Auto – natürlich neben der einen oder anderen Überschneidung zu CD eins.

Fazit: Auch wenn man auf At Last einen Totalausfall vergeblich sucht und teilweise sogar die späteren Qualitäten der Musiker durchscheinen, bleibt die Veröffentlichung ein schlechter Scherz. Hier fahren alte Herren, die hierzulande – zumindest als Snow – keiner kennt, einen Egotrip und veröffentlichen Songs, die schon in den frühen 1980ern keiner so recht hören wollte. Dennoch dürfen Nostalgiker gerne mal ein Ohr riskieren.

Anspieltipps: We`re Gonna Make It, No Way To Treat A Lagy und Hell No
Christian G.
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