Artist: Teramaze
Herkunft: Melbourne, Australien
Album: I Wonder
Spiellänge: 69:10 Minuten
Genre: Progressive Metal, Progressive Rock, Alternative Rock
Release: 09.10.2020
Label: Wells Music
Links: https://teramaze.com.au/
https://www.facebook.com/teramaze/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Dean Wells
Gitarre – Chris Zoupa
Bassgitarre – Andrew Cameron
Schlagzeug – Nick Ross
Tracklist:
- Ocean Floor
- Only Daylight
- Lake 401
- A Deep State Of Awake
- Here To Watch You
- Sleeping Man
- Run
- Idle Hands / The Devil’s Workshop
- This Is Not A Drill
- I Wonder
Aus Down Under kommen Teramaze und gründeten sich bereits 1993. Treiber für die Band war Dean Wells, der bereits als Teenager einen großen Hang zur Rock- und Metalmusik hatte. Die erste Phase ging bis 2006, hier lösten sich Teramaze auf. In dieser Zeit erschienen zwei Longplayer und eine EP. Zwei Jahre später der Neustart und mit Produktionen ging es alles andere als zügig zur Sache. Eine Demo und eine Kompilation waren die ersten Lebenszeichen. 2012 dann Anhedonia, gefolgt von Esoteric Symbolism 2014 und Her Halo ein Jahr später. Es dauerte bis 2019 und Are We Soldiers und wiederum ein Jahr später erscheint Scheibe Nummer sieben. Teramaze beschäftigen sich textlich mit christlichen Themen, was Mastermind Dean Wells aber nicht davon abhält, nach dem Motto „nichts ist beständiger als der Wechsel“ zu agieren. Die Liste der Musiker, welche sich in ca. 27 Jahren Banddasein die Tür in die Hand gegeben haben, ist länger als eine Klopapierrolle. Bei den letzten drei Werken agierten jeweils andere Sänger, auf dem neuen Werk versucht es Dean nun persönlich.
Ocean Floor ist für eine progressive Ausrichtung recht melodisch und gesangsorientiert, einzig der Bass hört sich ab und wann etwas progressiv an. Only Daylight nimmt an Melodie zu und kommt mit balladesken Parts daher, im Refrain wird das Gitarrenspiel jedoch intensiver. Der Fokus auf dem Gesang bleibt wie beim Vorgänger. Mit Lake 401 folgt noch eine Ballade und so langsam, aber sicher vermisse ich progressive Musik. A Deep State Of Awake kommt dann tatsächlich mit etwas Power, aber leider nur kurzzeitig. Mit dem einsetzenden Gesang geht es erst mal wieder in den Schlummerkurs, der sich aber nun mit Screams, die fast aus dem Nichts auftauchen, abwechselt. Die kurzfristigen energischen Auftritte retten die Nummer insgesamt leider nicht. Mir fehlt hier einfach eine gesunde Prise an Härte, welche zwar kurzzeitig aufflammt, aber immer wieder im Keim erstickt wird. Here To Watch You dümpelt zunächst entspannt vor sich hin, nach zwei Minuten wird es wie beim Vorgänger kurzzeitig mal etwas härter, aber wirklich überraschen tut auch bei diesem Song wenig, so bleibt nur das Prädikat „ganz nett“. Sleeping Man und Run sind für mich dann schon eher Alternative Rock, viel Melodie mit vielen vorhersehbaren Passagen. Idle Hands / The Devil’s Workshop ist der erste wirklich progressive Track über mehr als neun Minuten, die Saitenfraktion kommt etwas mehr hervor und es gibt auch mal länger druckvolle Passagen. Es geht sogar progressiv weiter, This Is Not A Drill ist druckvoll, aber mit starkem Fokus auf die Melodie und fällt so etwas gegenüber dem Vorgänger ab. Ich wundere mich, dass die Scheibe im progressiven Metal geführt wird und weit weniger über die Pianoklänge und dem melodischen Rock, welchen I Wonder zum guten Schluss zu bieten hat.