The Spirit – Songs Against Humanity

Mehr Black Metal, weniger Prog

Artist: The Spirit

Herkunft: Deutschland

Album: Songs AgainstHumanity

Spiellänge: 40:56 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 25.10.2024

Label: AOP Records

Link: https://thespiritmetal.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Bass, Gittarre –  Matthias Trautes
Schlagzeug – Manuel Seitz

Tracklist:

  1. Against Humanity
  2. Room 101
  3. Cosmic Rain And Human Dust
  4. Spectres Of Terror
  5. Death Is My Salvation
  6. Nothingness Forever
  7. Orbiting Sol IV

Gastredakteur: Sascha E.

Zwei Jahre hat es nun wieder gedauert, bis das Duo aus Saarbrücken den Nachfolger zu Of Clarity And Galactic Structures auf uns loslassen hat und ich war im Vorfeld sehr gespannt, was uns erwartet. Noch auf Sounds From The Vortext und Cosmic Terror war dieser unverwechselbare Einfluss von Dissection rauszuhören, was bei der letzten Platte einem deutlich progressiveren Einfluss etwas zum Opfer fiel. Nicht, dass The Spirit sich da komplett um 180 Grad gedreht hatten, aber für mich hat da irgendwie das Feuer gefehlt, was vor allem das Debüt auszeichnete. Sei es drum, denn Veränderungen und Weiterentwicklung gehören zu diesem Geschäft eben dazu und eine Band darf sich natürlich auch immer mal wieder etwas ausprobieren und neue Einflüsse zulassen.

Als ich den Opener von Songs Against Humanity, Against Humanity, mit seiner knapp über achtminütigen Spielzeit zum ersten Mal hörte, wurde ich doch wieder eher an den direkten Vorgänger erinnert, obwohl sich hier hörbar wieder etwas in Richtung Härte getan hat. Direkt danach wird dann aber mit dem verhältnismäßig kurzen Room 101 der Black Metal Anteil deutlich nach oben geschraubt und da kam zum ersten Mal schon ein breites und zufriedenes Grinsen ins Gesicht des Hörers. Dies setzt sich direkt mit Cosmic Rain And Human Dust fort. Nicht falsch verstehen, Matthias Trautes und Manuel Steitz haben immer noch großen Spaß daran, ihren Black/Death Metal mit aufwendiger, progressiver Musik zu veredeln, was bei Nothingness Forever und vor allem bei dem grandiosen Death Is My Salvation seinen absoluten Höhepunkt findet. Doch insgesamt gesehen ist der vierte Langspieler wieder spürbar härter geworden und ganz genau diese Mischung, die The Spirit nun scheinbar gefunden haben, macht die Songs sowie das Album zu einem echten Highlight. Ob es jetzt bei sieben Titeln ein Instrumental gebraucht hätte, darüber lässt sich sicher streiten. Allerdings muss man sagen, dass Orbiting Sol IV als Rausschmeißer optimal funktioniert, Songs Against Humanity optimal abrundet und das Album so perfekt abschließt, wie man es sich bei einem solch musikalischen Leckerbissen wünschen kann.

The Spirit – Songs Against Humanity
Fazit
Der vierte Langspieler des Duos ist nicht nur als Ganzes ein echtes Meisterwerk geworden, sondern jeder Song kann hier auch absolut für sich alleine stehen und überzeugen. Nach dem Vorgänger Of Clarity And Galactic Structures, hätte ich nicht erwartet, dass The Spirit die progressiveren Einflüsse wieder ein bisschen zurückfahren und sich etwas mehr auf die Black Metal Parts besinnen. Doch damit haben sie eine wunderbare Mischung gefunden, die der Band bestens zu Gesicht steht und für mich in ihrer bisher stärksten Veröffentlichung gipfelt.

Anspieltipps: Room 101, Death Is My Salvation und Nothingness Forever
Sascha E.
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