Bands: Splinter, Old Moon Madness
Ort: Lucky‘s Luke, Luxemburger Straße 6, 54294 Trier
Datum: 30.01.2025
Kosten: 15/20/25 € AK
Genre: Alternativ Rock, Heavy Rock, Hard Rock, Classic Rock
Veranstalter: Vinyl4Charity e.V., Lucky’s Luke
Link: https://www.facebook.com/events
Setlisten:
- Road To Hell
- Skygazer
- Strike Back
- 1000 Feet
- Valkyrie
- End Of Explotation
- Queen Of The Woods
- Into Fire
- Empire Of Pain
- Plain Stupid
- Children
- Soviet School Girl
- Bitter Sounds
- Hold My Leash
- Read My Mind
- Every Circus Needs A Clown
- Opposite Sex
- Velvet Scam
- Warmongers
- Brand New Future
Die Freunde von Vinyl4Charity haben sich mal wieder etwas Besonderes einfallen lassen und präsentieren in Trier in der Lucky’s Luke die furiose niederländische Band Splinter! Da muss natürlich Heike mit, denn die ist, ebenso wie ich, Die-Hard-Fan von Splinter. Früh genug ankommen, können wir einige bekannte Gesichter begrüßen. Splinter ziehen heute Abend einige Fans und so ist die kultige Lucky’s Luke richtig gut gefüllt für einen Donnerstagabend.
Mit etwas Verspätung eröffnen Old Moon Madness den heutigen Abend. Old Moon Madness kommen aus der benachbarten Eifel. Old Moon Madness entstanden im Sommer des Jahres 2019 aus einem Kollektiv von Musikern, die die Vorliebe für Hardrock der 1970er und 1980er-Jahre und klassischen Heavy Metal teilen. Old Moon Madness sind ein Quintett. Wer schon mal hier in Lucky’s Luke war, weiß, dass die kleine Bühne recht eng ist. Die Orgel ist (vom Publikum aus betrachtet) rechts außen etwas neben der Bühne angeordnet. Die erkenne ich natürlich sofort, denn dieses markante Teil habe ich schon öfter gesehen. Es ist die Orgel von Gertjan Gutman, die im Dunkeln, kaum von Scheinwerfern beleuchtet, dort aufgebaut ist. Die Aufsätze gehören allerdings zu Michael Willems, dem Organisten von Old Moon Madness. Seine Mitstreiter Martin Geisen (Bass), Tim Klütsch (Schlagzeug) und Matthias Lehnen (Gitarre) befinden sich bereits auf der Bühne, während Sänger Mario Jaklitsch noch neben mir unten im Publikum steht und den ersten Opener Road To Hell ertönen lässt.
Old Moon Madness servieren uns handgemachten, energiegeladenen Hardrock der alten Schule mit einer Prise Blues und einem Schuss Heavy Metal. Damit haben sie die Fans hier direkt im Griff. Es folgen die Songs Skygazer und Strike Back. Eingängige Gitarrenmelodien, eine Hammond-Orgel und eine gute Stimme zeichnen die Band aus. Old Moon Madness setzen Lucky’s Luke Into Fire. Die Band legt sich voll ins Zeug, kann überzeugen und auch das Publikum ist allerbester Laune. Old Moon Madness sind eine Band, die aus meiner Sicht den Job als Anheizer in solchen Clubs wie Lucky’s Luke richtig gut können. Mehr braucht es nicht. Die Musiker von Splinter sind bereits im Publikum und lauschen ebenfalls der Musik von Old Moon Madness. Ich sage zu Douwe Truijans, dass es heute wohl schwierig wird, mit seinen Tanzeinlagen auf der engen Bühne. Der entgegnet mir, dass ihm der kleinste Raum reicht, das würde ich nachher noch sehen.
In der kurzen Umzugspause mal wieder raus vor die Türe, um Luft zu schnappen. Da ist das Trierer Ordnungsamt unterwegs und macht ein paar Euro für den Stadthaushalt, da man die vor dem Lokal stehenden Fahrzeuge abkassiert. Pro Fahrzeug werden 55 Euro fällig, leider ist auch das Tourfahrzeug von Splinter an der Reihe. Ich denke mal, das hat man beim Ordnungsamt gewusst, dass heute was in Lucky’s Luke läuft und aufgrund der beengten Parksituation (der Parkplatz ist Baustelle) hier richtig abkassieren kann. Ich sage es Jerome, dem Merchandiser von Splinter. Der nimmt es ziemlich gelassen.
Dann wieder rein, um Splinter von der ersten bis zur letzten Sekunde zu genießen. Splinter sind so etwas wie eine niederländische Supergroup. 2019 trafen sich Geburt und Tod bei einem gemeinsamen Abschiedskonzert im Paradiso in Amsterdam: Gemeint sind damit Birth Of Joy und Death Alley, zwei der geilsten niederländischen Livebands. Was kommt dabei heraus, wenn sich die Geburt und der Tod treffen? Genau: Splinter! Sander Bust, Douwe Truijens (beide Death Alley) taten sich mit Gertjan Gutman (Birth Of Joy) zusammen. Hinzu gesellte sich mit Schlagzeuger Barry Van Esbroek noch ein Musiker der legendären Vanderbuyst.
Mein erstes Zusammentreffen mit Splinter fand 2021 auf dem Hoflärm Festival statt. Dort war ich von der Band direkt begeistert, und Heike hat sich direkt in die Band verliebt. Damals war das Albumdebüt der Band (über das Kadavar-Label Robotor) noch nicht veröffentlicht. Einzelne Songs gab es allerdings schon als Vinyl-Singles, die ich mitnahm. Nach dem Plattendeal mit Noisolution erschien mit Role Models das hochgelobte zweite Album von Splinter, zu dem ich dann ein Review machen durfte. Ihre Musik einzuordnen, ist sehr schwierig. Irgendwie Heavy Rock mit Einflüssen von Punk, Wave, Metal, Alternative Rock und etwas Pop. Ein unberechenbares Quartett sind Splinter, deren Musik absolut tanzbar ist. Und klar, Sänger Douwe Truijens tänzelt auch heute Abend gekonnt auf der engen Bühne. Das ist die perfekte Show von Splinter. Bisher nur auf großen Bühnen auf dem Hoflärm und im letzten Jahr bei Freak Valley bei Dauerregen gesehen, begeistern Splinter hier im kleinen Club noch mehr. Mit Plain Stupid, ein feister Rocktrack zwischen Punkrock, tanzbarem 70s Party Rock und ausufernden Instrumental-Gitarren-Hammondorgel-Duellen, beginnt die atemberaubende heiße Show der Niederländer. Nix für kleine Kinder, obwohl der zweite Song sich Children nennt und das Soviet Schoolgirl folgt. Ein richtiges Feuerwerk, das die Band hier serviert. Vier absolut geniale Musiker. Sander Bust spielt cool und lässig seine Gitarre, während Barry Van Esbroek das Schlagzeug wie ein Tier bearbeitet. Gertjan Gutman an der Orgel ist nicht nur an, sondern auch unter und über der Orgel. Der scheint da auch noch den letzten Ton herauszukitzeln wollen. Den souverän tänzelnden Douwe Truijens hatte ich ja bereits erwähnt. Ein Live-Spektakel sondergleichen. Das ist echt heiß hier, ob es nun Opposite Sex ist, sei mal dahingestellt. Opposite Sex ist wohl so was wie Opposite of all, wobei ich diesen Song kaum beschreiben kann, außer, dass er sweet wie ein einschleichendes Kätzchen ist … miau, miau, miau. Douwe Truijens wetzt sogar am Schluss die Krallen und ja … miau, miau, miau.
Mit Warmoungers gibt es noch einen neuen Song vom kommenden Album, wie Douwe Truijens erklärt, bevor wir mit Brand New Future in die Schlussphase gehen. Frenetische Zugaberufe und die gibt es dann noch! Das Lucky’s Luke hat heute einen geilen, ausgelassenen Konzertabend erlebt. Alles für den musikbegeisterten Fan, nix für die Katz. Kurze Verabschiedung von den Freunden und Bekannten und dann zurück 1 ½ Stunden Autobahn, die sich voll gelohnt haben. Vielen Dank an Lucky’s Luke und Vinyl4Charity für diesen tollen Abend!
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