Underground Thrash Fest Part II

Bands: Devilshole, Tragic Cause, ETTEC, Ventox (abgesagt)

Location: Logo Hamburg

Homepage: http://www.facebook.com/logohh

Datum: 30.09.2011

Kosten: VVK: 6 Euro; AK: 8 Euro

Besucher ca. 50-60

Es ist wieder soweit! Der zweite Teil des Underground Thrash Festes findet im Logo statt. Wer das Logo nicht kennt, es ist ganz leicht zu finden. In der unmittelbaren Nähe des Dammtores, gerade mal 5 min Fußweg weg, liegt es direkt gegenüber der hamburger Universität.

Nach Betreten der Konzerthalle wird das Licht gedimmt und man sieht links eine großzügige Bühne, die viel Platz für jeden Musiker bietet und rechts die Bar, die in schwarzem Holz gehalten ist. Ebenso gibt es zahlreiche Bartische und in der Mitte, unmittelbar vor der Bühne, eine Menge Platz für das Publikum zum Moshen.
Der heutige Abend beginnt schon mit einigen Änderungen: Ventox mussten den Auftritt absagen, da sie aufgrund der Verkehrsverhältnisse keine Möglichkeit hatten, rechtzeitig anzukommen. So wird das Billing geschoben und der offizielle Beginn auf 21 Uhr gelegt. Trotz anfänglichen Startschwierigkeiten hat sich im Laufe der Zeit eine Menge Publikum eingefunden und der Abend kann musikalisch beginnen.

Das Opening gestaltet ETECC, da Ventox, wie oben beschrieben, nicht spielen können. Die Wolfsburger sind extra vorbeigekommen, um den nordischen Metalheads ihre Interpretationn von Groove Metal näher zu bringen. Spielfreude und Bewegung sowie die Liebe zur Musik, kann man bei ihrem Auftritt genießen. Der stimmungsmachende Metal schallt durch die Boxen und kommt bei der Audienz an. Zaghaft bewegen sich die ersten Metalheads Richtung Bühne und lassen die Haare kreisen. Die fünf Jungs sind keine Unbekannten, denn sie rocken schon seit 2009 die Bühnen. Ihre Spielweise ist perfekt und sie klingen äußerst professionell an ihren Klangwerkzeugen. Ebenso passend ist der Gesang von Rouven, der wohlklingend in den Gehörgang dringt und etwas an den Frontmann von Metallica, James Hetfield, erinnert. Aber dieser Vergleich kommt auch nicht von ungefähr, da sie die amerikanische Band ETECC auch stark beeinflussten. Dennoch klingt es nicht abgekupfert und schmälert auch nicht den Auftritt. Sie flitzen über die Bühne und bringen viel Bewegung mit, die sich aufs Publikum überträgt. Immer mehr Fans wagen den Schritt zum Moshen und die Atmosphäre wird zusehends lockerer. Die harten Riffs und das starke Schlagzeug geben den Takt vor, nachdem sich die Meute bewegt. Die vielen instrumentalen Abschnitte in den Songs, zeigen eindeutig das Können der Truppe und die vielen Spielarten, die sie beherrschen, machen das gesamte Arrangement sehr hochwertig. Vielseitigkeit herrscht überall, so wechselt auch der Gesang in andere Tonarten, die dennoch exakt in die Melodie passen. Explosionsartig, wie ein Bombenhagel, schlägt die Band ein und die Menge belohnt ihren Auftritt mit viel Applaus. Es hat sich für die Jungs gelohnt, einen Trip in den Norden gemacht zu haben.

Eingebettet in die zwei Groove Metal Bands, stechen Tragic Cause mit ihrem brutalen Thrash heraus. Die Hamburger sind bekannt für ihren brachialen und aggressiven Stil, den sie auf der Bühne perfekt inszenieren. Frontmann Alex zeigt eine starke Präsenz und bringt mit seinen knackigen humorvollen Ansagen das Publikum zum Toben. Seine tiefe, rauchige Stimme und das beeindruckende Spiel des Trios kommen in der Location besonders gut zur Geltung. Ein Moshpit entsteht und die Fans haben sichtlich Spaß am Haare schütteln und Pogen zu den harten Rhythmen der Band. Die Aggressionen sind im Raum greifbar und springen wie ein Virus auf jeden Zuschauer. Die Stimmung ist ausgelassen und die Zeilen von Hail grölen die Fans kraftvoll mit. Die Hommage auf die Idole von Tragic Cause kommt immer wieder an und rockt ordentlich. Ein besonders Highlight stellt der Song Planet Thrash dar. Zu diesem Song holt sich Alex Verstärkung auf die Bühne. Kein Anderer als der Frontmann der Band Surface wird sein ergänzender Gesangspartner sein. Das Wechselspiel der Gesänge, welches hier entsteht, ist einmalig und bringt erneut eine Menge Abwechslung. Das virtuose und präzise Riffing, sowie das powervolle Schlagzeug, bilden den Grundstock der Truppe und sind nichts für schwache Nerven. Denn mit viel Tempo wird zu Werke gegangen und nur selten gibt es kleine Verschnaufpausen. Trotz ihres harten Stils ist die Band äußerst sympathisch und gewinnt durch ihre aufgeschlossene Art eine Menge Herzen.

Mit viel Herzblut geht es weiter, da der Headliner des heutigen Abends, Devilshole, die Stage betritt. Einige wird es vielleicht verwundern, dass auf dem Flyer noch Black Jack steht, aber die Truppe gibt einen neuen Bandnamen bekannt, auf den sie sich jetzt festgelegt hat. Ihre Musik ist allerdings dennoch dieselbe. Grooviger Metal ist ihre Passion, den sie mit enormer Spielfreude präsentieren. Sehr abwechslungsreich ist ihr Spektrum, welches von ruhigen instrumentalen Abschnitten, bis hin zu sehr rasanten Passagen reicht. Devilshole verbinden einige Stilrichtungen wie Thrash oder auch melodischen Metal miteinander, aber auch Blues ist in ihrem Konzept verankert und hat einen festen Platz. Der wandelbare Gesang des Frontmannes Philipp weist ebenso eine große Intonation auf, die vom tiefem Growling bis hin zu hohen Screams reicht. Breaklastig und mit vielen Up-Tempo-Nummern rocken sie definitiv und überraschen mit perfekter Instrumentenbeherrschung. Ein passendes Beispiel dafür ist Southern Sun, der den Gesamteindruck hervorragend widerspiegelt. Melodik und seichte Riffs leiten das Stück ein, bevor das Schlagzeug das Tempo anhebt und den Grundtakt vorgibt. Sehr viele Wechsel im Rhythmus halten die Spannung aufrecht und bringen viel Lebendigkeit mit sich.
Into The Pit rast wie eine Dampflok unter die Fans. Sehr harte Riffs und eine fette Doublebase bleiben den Song über bestehen und auch der grandiose Gesang hat seinen Platz. Die Aggression baut sich langsam auf und findet ihren Höhepunkt im Refrain. Das Publikum tobt und ist kaum noch zu halten. Die Norderstädter Truppe versteht es, Feuer in ihre Songs zu legen und viele Kombinationen zu verbinden, die ein brillantes Klangerlebnis bieten und in dieser Machart nicht allzu oft zu hören ist.

Fazit: Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten, ist der Konzertabend definitiv gelungen. Die Atmosphäre lockert sich nach und nach auf und das Publikum hat sichtlich Spaß an der Auswahl der Bands. Auch die Künstler fühlen sich pudelwohl in der Location und auf der großzügig geschnittenen Bühne. Jede Band kann ihre Passion und Finesse den Fans näher bringen und neue Fans für ihre Musik begeistern. Lachende Gesichter auf beiden Seiten kann man beobachten und das entschädigt für das Verwirrspiel am Anfang!