Bands: Frenzee, 1000mods
Ort: Columbia Theater, Columbiadamm 9-11, 10965 Berlin
Datum: 05.04.2025
Kosten: 31,40 Euro zzgl. VVK Gebühr
Besucher: Ca. 760 (ausverkauft)
Genre: Punkrock, Stoner Rock, Psychedelic Rock, Heavy Rock
Veranstalter: Greyzone Concerts
Link: https://www.greyzone-concerts.de/
Warm-up mit Wumms: Frenzee eröffnen den Abend
Kurz nach 20 Uhr betreten Frenzee aus Griechenland die Bühne. Die Halle ist schon gut gefüllt und Sängerin Apollonia röhrt von Sekunde eins voller Elan ins Mikro. Das Geschwistertrio, bestehend aus Antonis an der Gitarre und Nikos am Schlagzeug (und eben Apollonia), legt mit einer Mischung aus Grunge, Punk und Rock’n’Roll-Attitüde eine Performance ab, die mich beeindruckt. Ich komme beim ersten Lied vom Garderobenbereich in die Halle, stehe gleich links neben der Bühne und bekomme sofort Gänsehaut. Apollonia dominiert die Bühne mit einer rotzigen Art und Charisma, während der Schlagzeuger, kaum sichtbar hinter seinem ungewöhnlich niedrig aufgebauten und reduzierten Set, die Songs mit treibendem Takt nach vorne schiebt.
Zur Hälfte des Sets werden Seifenblasen gezündet – sweet. Sieht nett aus, aber ist mir definitiv zu niedlich für Punkrock. Das bleibt aber Geschmacksache. Nach 45 Minuten verabschiedet sich die Band. Wer sie bis dahin nicht kannte, merkt sich sicherlich den Namen. Ich tue es auf jeden Fall.
1000mods: Laut, hypnotisieren und wild. Ein gelungener Abschluss
Gegen 21:10 Uhr ist es dann endlich so weit: 1000mods betreten die Bühne. Die griechische Stoner-Rock-Band, die sich mittlerweile weltweit einen Namen gemacht hat, ist im Rahmen ihrer Youth Of Dissent Tour 2025 auf Europatournee. In Berlin, wo die Tour nun ihr Grand finale findet – begleitet von einem soliden Backkatalog, präsentieren sie nicht nur die Klassiker aus ihren bisherigen Alben, wie Super Van Vacation, sondern auch neue Songs von ihrem frisch veröffentlichten Werk Cheat Death, das im November 2024 erschienen ist.
Das Columbia Theater ist mittlerweile voll – ausverkauft, rund 760 Leute sind im Saal. Der schwere, rifflastige Sound der Griechen rollt wie ein Lavastrom durch das Theater und zieht das Publikum mit sich. Die Stimmung ist ausgelassen.
Im vorderen Bereich wird getanzt und ein wenig gemosht. Ab der Hälfte des rund eine Stunde und 40-minütigen Sets werden Luftballons in die Menge geworfen. Ich stehe nun rechts neben der Bühne, vor der Backstage Tür, als die Entourage von 1000mods aus dem Backstage gestürmt kommt und die Ballons in die Menge pfeffert. Die Stimmung wird zunehmend ausgelassener. Irgendwann gesellt sich der Schlagzeuger von Freeze neben mich und schaut sich das Konzert mit an. Appolonia steht oben auf der Bühne, am Rand, um gleich den nächsten Song zusammen mit Dani zu performen. Gegen Ende ihres Sets begibt sich Dani zum Schlagzeug und spielt gemeinsam mit Labros. Die beiden scheinen jetzt in ihrer eigenen Welt zu sein, spornen sich gegenseitig an, spielen sich fast schon in Ekstase. Währenddessen fliegen Becher auf die Bühne und Wasser spritzt bei jedem Schlag des Schlagzeugfells. Labros spielt, als gäbe es kein Morgen mehr, auch George an der E-Gitarre haut noch einmal richtig in die Saiten.
Es ist Tourabschluss – das spürt man. Die Band hat noch Bock und haut noch mal alles raus. Das Publikum feiert mit. Beim letzten Song wird laut mitgesungen und mitgeklatscht, gepogt, noch einmal alles gegeben. Dann zerplatzen in dem kleinen Wahnsinn aus fliegenden Bechern, spritzendem Wasser und lauten Fans, Konfettibomben auf der Bühne. Es passiert auf einmal so viel, dass ich nicht mitbekomme, warum die Bass Drum nun plötzlich umgekippt am unteren Bühnenboden liegt. Vermutlich hat sich der letzte Funke Energie des Schlagzeugers bei einem Tritt gegen den Bass entladen. Old School Rock ’n‘ Roll at its best. Um 22:45 ist Schluss. Frenzee und andere der 1000mods Crew gehen mit auf die Bühne. Sie liegen sich in den Armen, lachen und feiern zusammen den letzten Abend ihrer Tour. Alle bedanken sich herzlichst beim Publikum. Ein gebührender Abschluss mit Stil.
1000mods brauchen kein großes Bühnenbild, keine Showeffekte – ihr Sound spricht für sich. Gerade die Reduktion auf das Wesentliche macht den Auftritt stark. Unterstützt von einer starken Vorband und einem guten Publikum, bleibt dieser Abend als lautes und sehr gutes Erlebnis im Gedächtnis.
Bericht und Bilder: Lena K.