Das Interview mit Sänger Niklas G. der Band Bulldriver zur letzten EP „A Fading Hope“

Am 07.06.2025 im Speicher in Husum

Artist: Bulldriver

Herkunft: Itzehoe, Deutschland

Genre: Metalcore

Label: Eigenproduktion

Time For Metal / René W.:
Hallo Niklas, ich freue mich, dass wir heute für ein Interview zusammengekommen sind. Ihr habt das letzte Album A Fading Hope komplett in Eigenregie produziert. Welche Herausforderungen und Vorteile bringt eine Eigenproduktion für euch mit sich?

Bulldriver / Niklas G.:
Fangen wir mal mit den Nachteilen an, das Schlechte zuerst: Man hat nicht den „Zeitdruck“ und dadurch zieht sich so etwas dann manchmal mehr, als man es geplant hat. Das lag natürlich aber auch teilweise an uns, um da ehrlich zu sein.

Die Vorteile sind allerdings, dass es wesentlich günstiger für uns war, als in ein professionelles Studio zu gehen. Wir haben unser Studio direkt im Proberaum und ein Kumpel aus einer anderen Band, mit der wir uns den Raum teilen, ist da mittlerweile sehr gut in dem, was er tut.
Liebe Grüße an Kevin an der Stelle!

Time For Metal / René W.:
Ihr seid seit über zehn Jahren als Band aktiv und habt bereits drei Veröffentlichungen hinter euch. Wie hat sich euer Songwriting-Prozess über die Jahre verändert?

Bulldriver / Niklas G.:
Also im Allgemeinen sind wir unserem Stil ja treu geblieben. Natürlich sind wir mit der Zeit auch im Songwriting moderner geworden. Durch einige Besetzungswechsel hat sich unser Stil natürlich auch etwas verändert.

Time For Metal / René W.:
In eurem aktuellen Album A Fading Hope gibt es viele kraftvolle Riffs und düstere Passagen. Wie wichtig ist euch das Wechselspiel zwischen Härte und Melodie in eurer Musik?

Bulldriver / Niklas G.:
Das ist genau das, was unsere Musik ausmacht. Es macht unsere Songs dynamischer als zum Beispiel, in Anführungszeichen, stumpfen Thrash-Metal. Ich will da jetzt aber keine Band als Negativbeispiel nennen …

Time For Metal / René W.:
Set Me Free sticht als besonders eingängiger Song hervor. Gibt es eine besondere Geschichte hinter dem Track oder eine Bedeutung, die ihr mit ihm verbindet?

Bulldriver / Niklas G.:
Set Me Freeist ein Song mit persönlichen Erfahrungswerten. Es geht darum, dass man in einer Beziehung nicht mehr glücklich ist und nicht mehr der sein kann, der man möchte. Im Groben ist man eingeengt bzw. gefangen in sich selber und möchte aus der Situation ausbrechen.

Time For Metal / René W.:
Ihr seid eine Band aus Itzehoe, Schleswig-Holstein – wie sieht die lokale Metal-Szene dort aus, und wie schwer ist es, sich als Metalcore-Band in der deutschen Szene durchzusetzen?

Bulldriver / Niklas G.:
Es gibt eine sehr kleine lokale Szene, allerdings ist es schwierig, an Gigs zu kommen. Es ist allgemein schwer, sich als Hobbyband durchzusetzen, da wir ja auch keine massentaugliche Mainstream-Musik machen. Wir sind für eine Metalcoreband schon etwas härter und machen halt nicht den typischen „Mädchen-Metalcore“.

Time For Metal / René W.:
Euer Albumtitel A Fading Hope klingt recht düster. Gibt es ein übergeordnetes Konzept oder eine Botschaft hinter dem Album?

Bulldriver / Niklas G.:
Das ganze Album handelt davon, dass man in einer schlechten psychischen Verfassung ist und Kämpfe mit sich selber austrägt. Es basiert viel auf persönlichen Erfahrungen und dass man versucht, Dinge zu verarbeiten, was nicht immer gelingt.

Time For Metal / René W.:
Habt ihr bereits Shows für dieses Jahr geplant und wenn ja, wo kann man euch live auf einer Bühne sehen?

Bulldriver / Niklas G.:
Also wir hatten erst ein sehr spaßiges Wochenende um den 05.04.2025 in Bad Harzburg verbracht und hatten da unseren ersten Gig dieses Jahr gespielt. Der Nächste ist am 07.06.2025 im Speicher in Husum. Alles Weitere ist noch in Planung.