22. Headbangers Open Air 2019, vom 25.07. -27.07.2019 in Brande-Hörnerkirchen

Der Garten hat mal wieder gebrannt

Eventname: 22. Headbangers Open Air 2019, Der Garten Brennt

Bands: Queensrÿche, Exiter, Heir Apparent, Slade UK, Sanctuary, Blaze Bailey (Special Maiden Set), Sanhedrin, Medieval Steel, Heavy Pettin‘, Mandator, Cerebus, Helstar (Special Remnants Of War Show), Untimely Demise, The Wizards, Space Chaser, Attika, Tad Morose, Mirrorplain, Espionage, Deliverance, Velvet Viper, Seven Sisters, Hidden Intent, Crystal Tears, Hitten

Ort: Brande-Hörnerkirchen, Schleswig-Holstein

Datum: 25. – 27.07.2019

Kosten: 54 € Dreitagesticket, inkl. Campen und Parken, dazu Müllpfand 5 €, die erstattet werden bei Abgabe des Müllsacks, 35 € Tagesticket

Genre: Heavy Metal, Hard Rock, Thrash Metal, Speed Metal, Power Metal, Black Metal, NWOHBM

Besucher: ca. 3000

Veranstalter: Headbangers Open Air

Link: https://www.headbangers-open-air.com/

 

Auch dieses Jahr brennt der Garten in Brande-Hörnerkirchen wieder. Das kann fast im wörtlichen Sinne gemeint sein. Die Temperaturen dieses Wochenende sind für uns Nordlichter schon sehr hoch. Und das merkt man im Landesinneren von Schleswig-Holstein noch deutlicher. Trotzdem sind wir beim diesjährigen Headbangers Open Air und schauen mal, was es auf diesem kleinen aber sehr feinen Festival gibt.

Donnerstag

Wie im letzten Jahr auch, bekommen wir problemlos unsere Presse-Zugänge und schauen uns um. Eigentlich gibt es kaum Änderungen. Diverse Händler mit notwendigen Waren, wie Platten, CDs, Patches und Klamotten und nicht so Nötigem, wie Schmuck und Taschen, stehen geballt in einem Bereich. Locker verteilt gibt es diverse Möglichkeiten zu fairen Preisen Essen zu fassen oder Getränke zu sich zu nehmen. Auch hier fallen wieder die humanen Preise auf. Ein Pils 0,3 Liter schlägt mal mit gerade 2,50 € zu Buche und ein Burger geht für 5 bzw. 6 € über die Theke. Bratwurst 2,50 €, Nackensteak im Brötchen mit oder ohne Kraut 4,00 €. Das sind Preise, die es erlauben, sich vor Ort zu verpflegen. Das Konzept ist noch immer so, wie es vor 21 Jahren begonnen hat. Ein kleines aber feines Festival, von Fans für Fans gemacht. Es gibt noch einen stark frequentierten Eisstand, der hier wohl das Geschäft seines Lebens macht. Zudem wird kostenfrei Wasser angeboten, das auch problemlos mit ins Infield genommen werden darf. Der dicht beiliegende Campground ist bereits gut belegt, obwohl bestimmt auch einige erst am Freitag anreisen. Wir gehen jetzt mal ins Infield, wo, wie auch im letzten Jahr, eine feste, überdachte Bühne steht, auf der sich die Bands dann die Klinke in die Hand geben. Wir haben ein hübsch aufgemachtes Programmheft für nen Euro erstanden, in dem die wichtigsten Infos stehen und außerdem, lobenswert, jede auftretende Band mit Bild abgebildet ist. Da es ja auch Autogrammstunden gibt, kann man das Heft vorlegen und hat dann gesammelt alle Autogramme zusammen in einem Heftchen.

Headbangers Garten

Da es sich hier um ein kleines lokales Festival handelt, sind viele bekannte Gesichter auszumachen. Da sind Ivonne und René, die wir schon bei so einigen Konzerten getroffen haben. Auch Anja ist mit ihrem Göttergatten Volker da, beide stehen oft in der ersten Reihe. Und Sandra und Norman treffen wir auch wieder. Hier gibt es immer mal wieder Möglichkeiten sich auszutauschen und nette Gespräche zu führen. Auch Max, der ewige Jäger und Sammler ist da und hat vier Headbangers Poster dabei, die von allen Bands signiert werden sollen. Eine Herausforderung, wie sich im Verlaufe des Festivals herausstellt.

Nun aber zur Musik. Da wir erst zur zweiten Band des Tages ankommen, verpassen wir Mirrorplain aus dem Sauerland, die mit harten Riffs, guten Melodien und epischen Einflüssen als guter Opener gewertet werden dürfen. Ich hab sie mir im Nachgang angehört und nun finde ich es schade, sie verpasst zu haben. So ist unser Opener Hidden Intent. Die Australier sind derzeit mit Espionage (treten auch gleich auf) unterwegs. Der thrashige Aussi Metal kommt gut und die drei geben trotz der Wärme ordentlich Gas. Dabei werden Songs des aktuellen Longplayers Fear, Pray, Demise gespielt. Nach einer guten Stunde sind dann die Kumpels von Espionage dran, die den dreien in nichts nachstehen. Der Power Metal kommt gut an und begeistert die, die sich bereits vor der Bühne eingefunden haben. So kommen wir u.a. in den Genuss, die vom ersten Album ausgekoppelte Single Enter The Arena live zu hören.

Slade UK Meet & Greet

Bereits um 18.00 Uhr bin ich zur Autogrammstunde von Slade UK, die vor dem Headliner des heutige abends, Queensrÿche, auftreten werden. Die Briten sind gut aufgelegt und auch zu einem Schwätzchen bereit. Die Schlange ist nicht so lang und so kann über die großartigen Songs von Slade gefachsimpelt werden. Bevor Sanhedrin auf die Bühne kommen, geht es noch mal zur Autogrammstunde, bei der gut aufgelegte Australier bereitwillig ihre Unterschriften verteilen. Sanhedrin kommen aus den Staaten und servieren uns zu dritt eine Mischung aus traditionellem Heavy Metal, der immer mal wieder mit Thrash und Speed Einlagen überrascht. Sängerin und Bassistin Erica Stolz hat die Leute gut im Griff und so vergehen die fünfundfünfzig Minuten wie im Fluge. Es werden Tracks des aktuellen Longplayers The Poisoner und des Debütalbums A Funeral For The World gespielt. Da die Temperaturen sich nun endlich in einem erträglichen Maß eingependelt haben, ist die Menge mit ordentlichem Abfeiern dabei. Überall moshen und bangen die gut aufgelegten Gäste. Ein gelungener Auftritt.

Nun wird es aber wieder Zeit, sich beim Meet & Greet Stand anzustellen, denn Queensrÿche bitten zur Signierstunde, so dachten wir. Die Zeit vergeht, aber keine Band taucht auf. Dann wird ein Schild aufgehängt, dass die Truppe sich verspätet. Die Zeit verrinnt, aber keine Band taucht auf. So verlasse ich die Schlange, um zumindest Slade UK zu fotografieren. Die treten dann auch stilecht in typischer Slade Manier auf. Schon gleich mit den ersten Takten wird überall mitgewippt, und gesungen. Wer kennt die Hits wie Mama Weer All Crazee Now, Gudbuy T’Jane, Cum On Feel The Noize, Coz I Luv You oder Look Wot You Dun nicht? Hier wird ein Potpourri aus Siebziger und Achtziger Jahre Hits abgefeuert. In der Zwischenzeit wird die Autogrammstunde mit Queensrÿche abgesagt, denn die kommen verspätet an. So bekommen wir noch den letzten Song, Merry Xmas Everybody, etwas zu früh vielleicht, mit. Ein gelungener Auftritt, der so gar nicht Metal war und trotzdem für gute Laune gesorgt hat.

Todd La Torre

Nun kommt gleich der Headliner. Bereits jetzt ist das Infield proppenvoll und so warten alle auf den für 22:30 Uhr angekündigten Auftritt. Es hat jetzt auch alle Fotografen mobilisiert, und so ist ein dichtes Gedränge im Graben. Da wäre mein einziger Kritikpunkt. Da scheint jeder reinzukommen, die Kontrollen sind einfach zu lasch. Auch nicht Fotografen drängen sich, nur mit einem Handy bewaffnet, in den eingeschränkten Bereich und behindern dadurch die arbeitende Zunft. Die progressive Power Metal Band aus den Staaten um Sänger Todd La Torre lässt sich Zeit, bzw. der Soundcheck dauert einfach. Mit fünfunddreißig Minuten Verspätung legen sie aber mit Blood Of The Levant vom aktuellen Album The Verdict los. Die Stimmung ist gleich gut und ohne großartige Worte geht es weiter. So werden I Am I und NM 156 gefeiert. Die Gitarristen Michael Wilton und Parker Lundgren liefern sich stilechte Duelle und die stabile Rhythmusfraktion, bestehend aus Bassist Eddie Jackson und dem zur Zeit agierenden Kamelot Drummer Casey Grillo (Scott Rockenfield nimmt derzeit eine Auszeit) sorgt für den kräftigen Wumm, der noch im entfernten Bokel zu hören ist (eine Fotokollegin wohnt da und hat es gepostet). Natürlich dürfen auch Songs wie Queen Of The Reich und Take Hold Of The Flame nicht fehlen. Um kurz nach halb eins endet der erste Tag mit einem würdigen Headliner. Morgen geht es weiter.

Freitag
Jutta Weinhold

Der zweite Tag beginnt für uns musikalisch mit Velvet Viper. Davor haben bereits die deutschen Space Chaser mit typischem 80er-Jahre Thrash und Untimely Demise aus Canada, ebenfalls mit Thrash, der allerdings mit einer ordentlichen Prise Death versehen ist, angefangen. Velvet Viper um Frontfrau Jutta Weinhold, die hier ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum feiert, begeistern mit einer energiegeladenen Show. Sie spielen Songs aus dem letzten Album Respice Finem und natürlich auch ältere Stücke. Der Auftritt wird merklich abgefeiert und die Jungs von Attika müssen sich danach erst behaupten. Das schaffen sie mit einem schnörkellosem Heavy Metal, der nicht selten an die guten alten Bands des NWOBHM erinnert. Sänger Robert Van War präsentiert die Songs des Albums When Heroes Fall mit viel Energie. Das wird honoriert und so feiern die Amerikaner einen tollen Auftritt. Danach kommen Mandator aus Holland auf die Bühne. Nachdem sie sich im Jahre 1994 aufgelöst hatten, wollen die sympathischen Holländer es noch mal versuchen. Die Songs stammen fast ausnahmslos aus den beiden Alben Perfect Progeny und Initial Velocity. Hätten sie sich damals nicht aufgelöst, würden sie heute in einer Reihe mit Exodus oder Testament genannt werden können. Der Speed/Thrash Metal wird maßgeblich vom Gitarristen Marcel Verdurmen nach vorn getrieben. Klasse Auftritt.

Als Nächstes sind Cerebus dran. Auch hier ist wieder eine Kapelle am Start, die sich im Jahre 1990 aufgelöst hatten. Vor zwei Jahren haben sie sich wieder zusammengefunden und mit Songs wie Running Out Of Time, Distant Eyes oder She Burns zeigen sie, dass dieses eine gute Entscheidung war. Zwischenzeitlich haben auch die ersten Autogrammstunden angefangen, die, wie so häufig, dicht umlagert sind. Nach Cerebus sind Medieval Steel dran. Auch diese Truppe kommt aus Amerika. Sie haben 30 Jahre nach ihrer ersten, selbst betitelten EP das Album Dark Castle veröffentlicht. Trotzdem können sie sich auf viele Anhänger freuen, denn ihr epischer Power Metal kommt gut an. Schade, dass sie ihre Karriere nicht intensiver vorangetrieben haben. To Kill A King oder auch der Opener Battle Beyond The Stars kommen super an.

So langsam nähern wir uns dann den beiden Headlinern des Tages, auch wenn Medieval Steel schon fast dazugehören. Sanctuary kommen um kurz vor 21:00 Uhr auf die Bühne. Die sind heute nicht das erste Mal da, sondern waren bereits vor zwei Jahren Gast auf diesem Festival. Da war noch Sänger Warrel Dane dabei, der kurz danach verstarb. Heute haben sie den neuen Sänger Joseph Michael dabei, der seine Sache aber hervorragend macht. Mit Arise And Purify und Frozen vom 2014 erschienenem Album The Year The Sun Died legen sie los. Das Licht ist bei einsetzender Dunkelheit gut und untermalt die Songs. Nach einer kurzen Begrüßung geht es weiter. Dabei wird an diesem Abend das gesamte Refuge Denied Album gespielt. Sehr guter Auftritt, der klar macht, warum sie hier als Co-Headliner auftreten. Den Abschluss heute macht eine weitere Band aus Kanada. Exiter, die in den Achtzigern mit Recht als Vorreiter des Thrash Metal genannt werden dürften, stehen auf der Bühne. Zunächst braucht der Umbau gut eine halbe Stunde länger, was an der einen oder anderen Stelle für etwas Unmut sorgt. Aber es soll ja alles passen und das Drum-Equipment muss halt richtig stehen. Um kurz nach 23:00 Uhr geht´s dann los. Ihr seit Herbst 2018 neuer Gitarrist Daniel Decay, Allan James Johnson und natürlich Drummer und Sänger Dan Beehler geben mächtig Gas. Violence & Force, Stand Up And Fight und Victims Of Sacrifice lassen kaum einen Kopf ruhig auf den Schultern sitzen. Hier wird gezeigt, was Speed/Thrash Metal ist. Schnelle Gitarrenläufe, kräftige Basslines und hämmernde Drums sorgen für ausgelassene Stimmung. Das viele der hier Anwesenden nur wegen Exciter da sind, war bereits im Laufe des Tages an den Shirts zu erkennen. Auch die im Vorfeld abgehaltene Autogrammstunde war schwer umlagert. Bevor Exciter ihren Auftritt beenden, machen wir uns auf den Weg nach Haus. Morgen geht es weiter.

Samstag
Tad Morose

Wie bereits gestern kommen wir erst zur dritten Band des Tages an. Nach Bütcher und Seven Sisters, die ausgesprochen gut gewesen sein sollen, entern wir zu Deliverance das Infield. Das ist noch nicht so voll und so erleben nicht allzu viele die Songs aus dem Album The Subversive Kind. Guter solider Thrash, der von Sänger Jimmy P. Brown dargeboten wird. Danach sind Tad Morose dran. Die hatte ich bisher noch so gar nicht auf dem Schirm. Gleich vom ersten Song I Am Night vom Album Chapter X begeistern die Schweden. Weiter geht es mit Apokalypse und Beneath A Veil OF Crying Souls. Was für geile Songs. Da haben wir die Band des Festivals entdeckt. Bester Power Metal, der von den Musikern um das letzte verbliebene Gründungsmitglied Christer „Krunt“ Andersson hier präsentiert wird. Das macht Spaß und geht zur Kaffeezeit gut ab. Die hätten gern noch etwas länger spielen dürfen. Leider ist auf dem Gelände bei den verschiedenen Händlern keine Platte zu finden. Sonst gäbe es da noch eine Unterschrift drauf. Es geht im Programm weiter mit The Wizards. Auch die erfreuen sich einer gewissen Beliebtheit. Die Spanier haben in den fünf Jahren ihrer Bandgeschichte bereits drei Alben veröffentlicht und spielen einen 70er-Jahre Rock, der mit Doom und klassischem Metal vermischt wird. Auch das geht ins Blut und lässt den Kopf fast von allein kreisen. Gerade Sänger Phil The Pain ist der Inbegriff von Rock ’n‘ Roll und einer, vor dem Mütter ihre Töchter immer gewarnt haben.

Heavy Pettin‘

Nächster Act ist Hevy Pettin‘. Auch die sind mir aus den frühen Achtzigern noch ein Begriff und so freue ich mich, die Briten hier zu sehen. Das Debütalbum Lettin‘ Loose ist mir noch gut in Erinnerung geblieben und so gibt’s dann auch gleich den Opener Victims Of The Night daraus. Im Verlaufe des Sets kommen dann noch die Ohrwürmer Love Times Love und In And Out Of Love zu ihrem Recht. Leider war aus den unterschiedlichsten Gründen der Band der Erfolg nicht gegönnt und so hatten sie sich bis 2017 aufgelöst. Hier haben sie ein dankbares Publikum und man wird in die gute alte Zeit des Heavy Metal gebeamt. Dank an den Veranstalter! Auch der nächste Act ist da anzusiedeln und erfreut sich großer Beleibtheit. Blaze Bayley, früher Sänger bei Iron Maiden, kommt wieder zum HOA und spielt eine Special Iron Maiden Show aus den beiden von ihm eingesungenen Platten. Das sind nicht die erfolgreichsten gewesen, aber sie gehören nun mal mit zum musikalischen Vermächtnis der eisernen Jungfrauen. The X-Factor und Virtual X geben dem Sänger auch genügend Stoff, um hier über eine Stunde zu brillieren. Bereits wie vor elf Jahren, da noch deutlich schlanker, ist er bei guter Stimme und schmettert Songs wie Lord Of The Flies, Sign Of The Cross und Lightning Strikes Twice in das begeisterte Publikum. Er verspricht, dass er nach dem Set nochmals für Bilder und Autogramme zur Verfügung steht. Dafür und für seine impulsiven Auftritt erntet Blaze viel Beifall. Bereits im Vorfeld war das Meet & Greet proppenvoll und nicht alle haben es bis zu ihm geschafft. So haben die gleich noch mal die Chance.

Wir nutzen die Gelegenheit, um etwas Essen zu fassen, und stellen fest, dass bereits die Vorräte geschrumpft sind. Der Crêpe Stand hat gar nicht mehr aufgemacht und das überaus leckere Grillangebot ist bis auf wenige Nackensteaks leergefuttert.

Heir Apparent

Egal. Die letzten beiden Bands des HOA 2019 stehen an. Zunächst kommen Helstar aus dem Amiland. Die spielen eine Remnants Of War Show und das macht Spaß. Sänger James Rivera agiert auf der Bühne wie ein kleiner Ronnie James Dio und hat sichtlich Freude, die sich auf das Publikum überträgt. Der Power Metal mit thrashigen und speedigen Elementen lässt hier kein Bein ruhig stehen und auch einige Cowd Surfer finden den Weg nach vorne. Die beiden Gitarristen Larry Barragan und Robert „Rob“ Trevino würzen den Auftritt mit guten Soli. Das ist ein gelungener Auftritt und eigentlich hätte da schon Schluss sein können. Aber es steht noch Heir Apparent an. Fast pünktlich beginnen die mit Hands Of Destiny. Das Beachtliche dabei ist, dass sich Heir Apparent in den langen Jahren ihres Bestehens zu insgesamt nur drei Alben haben hinreißen lassen hat. Das Erfolgsalbum Graceful Inheritance ist dabei das Herausragendste und nur noch zwei der Gründungsmitglieder sind dabei, obwohl es in der Vergangenheit bereits eine Auflösung und massige Besetzungswechsel gab. Auf der Bühne stehen also Gitarrist Terry Alan Gorle und Bassist Derek Peace, die das Bandgefüge zusammenhalten. Sänger Will Shaw und Drummer Ray Schwartz vervollständigen den Vierer. Die Setlist umfasst 22 Songs und bereits am Anfang ist zu merken, dass der progressive Metal nicht überall so gut ankommt. Das ist schon ein Unterschied, ob eine Power Metal Kapelle das Infield unterhält oder eher etwas anspruchsvollere Musik in den Himmel steigt. Auch die folgenden Songs The Servant und Further And Farther sind schwerer zu verdauen. Trotzdem ist der Auftritt der aus Seattle stammenden Band nicht schlecht. Da es mich aber nicht aus den Socken haut, beschließen wir, den Rückweg anzutreten. Das war das Headbangers Open Air 2019.

Fazit: Der Garten hat an vielen Stellen gebrannt. Es gab erfolgreiche Löschversuche, aber die Flammen konnten immer wieder auflodern. Für mich waren die musikalischen Highlights dieses Jahre Tad Morose, Medieval Steel, Helstar und Heavy Pettin‘. Enttäuscht haben mich Heir Apparent. Ansonsten eine gute Mischung aus jungen und älteren Bands. Das Personal an den Getränke- und Essensständen war schnell und gut aufgelegt. Die Security, freundlich und bestimmt, hat ebenfalls gut funktioniert. Das macht dieses Festival zu einem gern besuchten Fest. Nächstes Jahr werden wir, wenn alles klappt, wieder mit von der Partie sein. Vielen Dank an die Veranstalter für ein großartiges Wochenende!