Artist: Nero Di Marte
Herkunft: Bologna, Italien
Album: Immoto
Genre: Post Metal, Progressive Death Metal
Spiellänge: 67:10 Minuten
Release: 24.01.2020
Label: Season Of Mist
Link: www.nerodimarte.com
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Sean Worrell
Schlagzeug, Percussion – Giulio Galati
Bass – Andrea Burgio
Gitarre – Francesco D’Adamo
Tracklist:
1. Sisyphos
2. L’Arca
3. Immoto
4. Semicerchi
5. La Casa Del Diavolo
6. Irradia
7. La Fuga
Die seit 2012 agierenden Italiener Nero Di Marte sind mit ihrem neuem Werk Immoto zurück. Lange hat es gedauert, bis sie nach ihren ersten selbst betitelten Nero Di Marte 2013 und dem direkten Nachfolger Derivae (2014) ihr neues Album Immoto vorlegten.
Am 24.01.2020 ist Immoto bei Season Of Mist erschienen. Erhältlich ist es als CD und als limitierte Doppel-Vinyl Versionen in transparent Rot (150 Stück) und Schwarz (350 Stück).
Immoto ist aus meiner Sicht ein mächtiges Werk im Rahmen des Post Metal/Progressiv Death Metal geworden. Bei knapp unter siebzig Minuten Laufzeit sind auf dem Album vier Songs mit über zehn Minuten Laufzeit drauf. Immoto ist, trotz vieler sphärischer und atmosphärischer Moves, immer noch ein Album, welches schön mit extremen Death Metal Anteilen bestückt ist, wobei man teilweise wirklich sehr lange auf diese Marks warten muss.
So irritiert der Opener Sisyhphos sehr lange mit einem Longue-Music/Easy Listening Charakter vor sich hin, bis es nach elf Minuten zu einem regelrechten Vulkanausbruch kommt.
Immoto heißt übersetzt in etwa still oder bewegungslos. Still oder bewegungslos ist dieses Album aber keineswegs. Selbst wenn wir lange atmosphärische Phasen haben, dümpelt die Musik vielleicht etwas vor sich hin, ist aber trotzdem in Bewegung. Und wohlgemerkt, da wird eine Menge (atmosphärische) Spannung aufgebaut, die auch schon einmal in einem Ausbruch pulverisierender Lava enden kann.
Die Atmosphäre ist teilweise sehr erdrückend, wobei dann der jeweilige Ausbruch wie eine Befreiung wirkt. Dies zeigt sich ganz besonders im längsten der sieben Songs, dem über dreizehnminütigen Titelstück Immoto, welches nicht unbedingt einen riesigen Ausbruch, sondern einige kleine Krater zu bieten hat.
Zwei der Songs (Sisyphos und Irradia) sind in Englisch, der Rest in der Muttersprache der Italiener. Der Gesang wechselt zwischen weichen Clean Vocals in den langsameren Phasen und harten Harsh Voices in den massiven Death Metal Sequenzen. Sänger Sean Worrel schafft es wunderbar, ein Wechselspiel zwischen der hellen und der dunklen Stimme zu vollbringen.
Sehr progressiv empfinde ich La Casa Del Diavolo, der im gesamten Spannungsbogen recht bedrohlich wirkt. Für mich ein sehr genialer Song, in dem Drummer Galati endlich seine Fesseln abstreifen darf.
Die teilweise ellenlangen Songs entwickeln jeweils eine Dynamik, die an Spannung kaum zu schlagen ist. Das geht in vereinzelnden Sequenzen sogar so weit, dass man aufpassen muss, dass sie einen nicht zerreißt.