Artist: Kaivs
Herkunft: Italien
Album: After The Flesh
Spiellänge: 35:51 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 18.10.2024
Label: Brutal Records
Link: https://www.facebook.com/kaivsofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Max Foam
Gitarre – Tiziano Mortician
Bassgitarre – Jacopo Simonelli
Schlagzeug – Leonardo Sastro
Tracklist:
1. Koshercannibal
2. Beyond The Autopsy
3. For Satan Your Flesh For God Your Soul
4. Blooduniverses
5. Krushing All Altars
6. Sepulchrist
7. Blasphemer After The Flesh
8. Horrend
Die vier Musiker der italienischen Combo Kaivs sind noch recht unbekannte Gesellen im Metal-Zirkus. Die Band selber existiert erst seit dem Jahre 2022. Man machte sich natürlich gleich auf den Weg, schrieb einige Songs und knallte ein Demo namens Horrend heraus. Eine Single im Jahre 2024 folgte und nun via Brutal Records das Debütalbum der Band.
Gibt es koschere Kannibalen oder ist der Kannibalismus an sich koscher oder handelt der Text von Koshercannibal ganz etwas anderem? Wer das wissen möchte, muss sich den Text dazu organisieren, da man wie gewohnt diesen natürlich nicht versteht, hehe. Musikalisch holen die Italiener zum Tiefschlag aus und liefern standesgemäßen Death Metal ab, der an allen Ecken und Kanten scheppert und mit ordentlich Dampf. Die Burschen kombinieren schnelle Attacken mit Midtempopassagen, wirbeln ordentlich Staub auf und fühlen sich auch in tanzbaren Regionen zu Hause, mögen es aber eigentlich schnell und aggressiv. Dabei wird auch eine kleine Melodie verarbeitet. Dieser Midtempopart, der ganz die Fans der alten Schule bedient, ist echt absolut lecker und hat einen guten Wiedererkennungswert. Der Gesang ist screamig dunkel und passt sehr gut zu der Art der Mucke. Irgendwie eine runde Sache, nur die Produktion und der Sound können mich nicht ganz überzeugen. Musikalisch gesehen macht der Song aber absolut Laune und dürfte gerade interessant sein für Metalheads, die in den Siebzigern oder Achtzigern geboren sind.
Natürlich können alle reinhören, die sich für den old schooligen Death Metal oder Death Metal im Allgemeinen interessieren.
Doomig geht es aber erst einmal weiter. Der Anfang von Beyond The Autopsy ist langsam, zäh, düster und schleppend und macht erst einmal sehr viel Spaß. Das Teil drückt und zieht einen runter. Dabei bleibt es natürlich nicht. Man holt dann die Klampfe heraus, lässt die vorspielen und knallt einen ordentlichen Uptempopart heraus, wechselt dann aber ins Midtempo und liefert ein lang gezogenes Riffing dazu. Das Tempo wird ein wenig verschleppt und der Headbanger vor der Anlage muss seinen Kopf bewegen. Das Riffing hat einen melodischen Touch. Der Gesang läuft da rüber und man wechselt innerhalb dieses recht langen Parts das Tempo. Dann nimmt man das Tempo wieder heraus und haut am Ende noch einmal den kongenialen Doom Part heraus, der den Song eröffnete und wirklich geil ist. Langes Geschrei, böse und abartig, gesellt sich dazu, bevor man dann in den wohlverdienten Feierabend geht.
Gerade wenn sie diese langsamen Parts herausholen und dann ins Uptempo oder ins schnelle Midtempo wechseln, zeigen diese Italiener ihre Stärke, besonders beim Song For Satan Your Flesh For God Your Soul. Der Song sitzt, hat einen geilen Mitsingpart und überrascht mit plötzlichem Rhythmuswechsel, aber nur kurz, denn dann holen sie wieder die langsame Schelle heraus und wechseln ins Uptempo. Ja, das macht Laune, klingt an einigen Stellen allerdings ein wenig holprig. Aber auch hier ist es wieder geil, wenn sie das Tempo verschleppen. Und ein satanischer fieser Sprechgesang geht ja immer, bevor man dann wieder diesen geilen Refrainpart herausholt und mich sofort mit an Bord.
Negativ belastet sind für mich leider, wie schon erwähnt, der Sound und die Produktion oder ich habe einfach nur einen schlechten Tag, hehe, das kann auch sein. Musikalisch ist das alles absolut in Ordnung. Die Parts hallen immer ein wenig nach. Dieses hat natürlich was und ich muss sagen, je öfter ich die Songs höre, umso mehr gewöhne ich mich daran,
Klaro liefern Songs wie Blooduniverses oder Krushing All Altstars nicht wirklich etwas Neues, aber wer erwartet das auch schon? Die Songs klingen absolut interessant und die Burschen haben coole Riffs und gelungene Tempowechsel am Start. Der Auftrag, guter Old School Death Metal, ist durchaus gelungen, bedenkt man, dass es sich auch um ein Debütalbum handelt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass diese Jahre in diesem Sektor schon bessere Alben herausgekommen sind. Laune machen die Burschen absolut. Dieser Refrain bei Krushing All Altstars mit der schwedischen Uftata ist sehr geil. Oder der schleppende Anfang von Sepulchrist, voll das Brett. Wird besonders live gut funktionieren.