Artist: Frayle
Herkunft: Clebeland, Ohio, USA
Album: Heretics & Lullabies
Spiellänge: 43:25 Minuten
Genre: Athmosperic Doom Metal, Post Metal
Release: 10.10.2025
Label: Napalm Records
Link: http://frayleband.com/
Produktion: Aufnahmen in den Glower Studios; Mix und Mastering Aaron Chaparian, Iron Audio Studios
Bandmitglieder:
Gesang – Gwyn Stang
Gitarre – Sean Bilovecky
Bassgitarre – Jason Kotek
Schlagzeug – John Vinson
Tracklist:
- Walking Wounded
- Summertime Sadness (Lana Del Rey-Cover)
- Boo
- Demons
- Souvenirs Of Yor Betrayal
- Glass Blown Heart
- Hymn For The Living
- Run
- Heretic
- Only Just Once
Für mich war das Jahr bislang angefüllt mit einer Mischung der harten und extremen Spielarten des Metals, vor allem im Livesektor. Da kommt mir für den verregneten Herbst etwas getragene Musik gerade recht. Denn es freute mich, das aktuelle Album von Frayle entdecken zu dürfen. Seit ich durch eine der ersten Ausgaben des deutschen Metalmagazins Deaf Forever vor mehr als zehn Jahren das extrem vielfältige Genre des Doom Metal kennenlernen durfte und in der Folgezeit schätzen und lieben gelernt habe, wabert pünktlich zum Herbst jedes Jahr meine ganz persönliche Doom-Welle durch die heimischen Boxen. Und so lernte ich im September 2022 bereits das Vorgängeralbum Skin & Sorrow kennen.
Wie schon auf jener Scheibe kann mich Sängerin Gwyn Stang auf Heretic & Lullabies mit ihrer energischen, melancholischen Stimme echt begeistern. Aufgrund diverser Filter wurde den Amis oft vorgeworfen, der Gesang wäre nur schwer verständlich, was ich seinerzeit zumindest in Teilen hätte bestätigen können. Deshalb habe ich die Amis eigentlich hauptsächlich über Kopfhörer mit dem Textblatt in der Hand genossen. Die Filter sind nach wie vor hörbar, allerdings hat man den Mix spürbar verbessert, denn den zugegebenermaßen nach wie vor tragisch anmutenden Lyrics kann ich dieses Mal auch über die großen Boxen gut folgen. Die Mucke ist immer noch ziemlich finster und hypnotisch, zieht einen aber nicht so stark in den emotionalen Abgrund, wie es einem im Doom doch recht häufig passieren kann. Mich begeistert, dass verstärkt auf eine harte Saitenfraktion und druckvolle Drums gesetzt wurde. Die vielen dunklen Facetten des Doom Metal paaren sich teils sehr gekonnt mit Industrial-Vibes, lassen aber zu keinem Zeitpunkt die nachdenkliche und bedrückende Schwere vergessen, die die tiefgreifenden Lyrics des Clevelander Quartetts unabdingbar benötigen. Für mich war es übrigens erst mal eine Überraschung, dass die Amis mit Summertime Sadness auch ein Lana-Del-Rey-Cover auf die Platte gepackt haben, aber wenn man bedenkt, dass die Ex-New-Yorkerin dem doch eher melancholisch-finsteren Indie-Pop zugewandt ist, könnte man hier durchaus Geschwister im Geiste erkennen.




