Apocalyptica – Shadowmaker

“Ein notwendiger Schritt nach vorne“

Artist: Apocalyptica

Herkunft: Helsinki, Finnland

Album: Shadowmaker

Spiellänge: 1:02:39 Minuten

Genre: Metal

Release: 17.04.2014

Label: Harmageddon Records

Link: https://www.facebook.com/Apocalyptica?fref=ts

Bandmitglieder:

Violoncello – Eicca Toppinen
Violoncello – Paavo Lötjönen
Violoncello – Perttu Kivilaakso
Schlagzeug – Mikko Sirén

Tracklist:

  1. I-III-V Seed of Chaos
  2. Cold Blood
  3. Shadowmaker
  4. Slow Burn
  5. Hole In My Soul
  6. Reign Of Fear
  7. House Of Chains
  8. Riot Lights
  9. Sea Song (You Waded Out)
  10. Till Death Do Us Part
  11. Dead Man’s Eyes

Apocalyptica Shadowmaker CDPic

Fünf Jahre ist es her, dass Apocalyptica mit einem neuen Album am Start waren. In der Zwischenzeit hat man kräftig getourt, unter anderem hat man endlich einmal die großen Idole Metallica live begleiten dürfen, die Werbetrommel auf diversen Festivals ins Rollen gebracht, man erinnere sich an den phänomenalen Wacken – Auftritt im Jahre 2014, und Erfahrungen gesammelt, dessen Einflüsse sich im neuen Album Shadowmaker sehr natürlich in den Sound von Apocalyptica eingliedern. Wie klingen die Finnen mittlerweile? Ich finde sehr gut, denn endlich geht man einen konsequenten Weg und stellt die Celli zugunsten eines besseren Sounds mehr in den Hintergrund, in dem sie nicht mehr alles „zersägen“, was mitunter sehr anstrengend werden konnte. Demnach geht man den bereits angedeuteten Weg von Worlds Collide und 7th Symphony etwas konsequenter, hat aber im Ergebnis die eindeutig besseren Songs. So finden sich grandiose Ohrwürmer auf dem Album, Shadowmaker und Slow Burn sind sehr gute Beispiele dafür, in denen Sänger Franky Perez (Ex – Scars On Broadway Gitarrist) Brücken zum niemals überladenen Apocalyptica – Sound baut. Allerdings gibt es auch mit Reign of Fear den typischen „Ich zeige was ich alles auf dem Cello kann- Song“, der irgendwie in dem recht modernen Ambiente des Album anachronistisch wirkt. Sei es drum, die Kurve bekommt man schnell mit Hole In My Soul. Generell tut es der Band sehr gut über die komplette Länge des Albums nur einen Sänger an Bord zu haben, dies erzeugt Ruhe und Konstanz, die meiner Meinung nach im Sound von Apocalyptica dringend benötigt wurden, ging dem Hörer doch spätestens nach dem dritten Gastsänger auf den letzten Alben der Wechsel sehr auf den Keks. Nun scheint es möglich zu sein die Songs mehr auf eine Person abzustimmen und auf den Punkt zu bringen, subjektiv betrachtet passt Franky Perez besser als alle anderen vorherigen Gastsänger zur Band, Nina Hagen ausgenommen. Come Back Down muss ich mir nicht geben, der getragene Sea Song (You Waded Out) hingegen schon, der wunderbar klagende Celli mit Stakkato – Akkorden verbindet und eine ganz eigene Atmosphäre erzeugt. Schwärmerisch schön schreitet Till Death Do Us Part zu Beginn, wird dann aber leider zum nervigen Sägetanz. Dead Man’s Eyes bildet ein erhabenes Ende des Albums und lädt zum direkten Replay des kompletten Albums ein.

Fazit: Endlich haben Apocalyptica den Nervfaktor des sägenden Cellos beinahe komplett aus ihrem Sound zugunsten einer besseren Songstruktur herausgenommen. Das wurde höchste Zeit, denn ganze Alben der Band konnte ich mir schon lange nicht mehr geben, zu groß war in der Vergangenheit die Dominanz des Sägecellos und damit die Langeweile in den Songs. Auf Shadowmaker macht man alles anders, stellt die Celli oft begleitend in den Hintergrund und nutzt die Stimme eines einzigen Sängers. So kann die Band ihr Potential perfekt entfalten und die Cello - Virtuosen stürmen nur noch bedingt in die vordere Reihe und rangeln um Aufmerksamkeit. Ein gut strukturiertes Album, auf dem eine gute Balance zwischen Celli und Gesang herrscht. Ab und an purzeln die Finnen mit leicht uninspirierten Einlagen ins Rampenlicht, die sicherlich für Fans der ersten Stunde gedacht sind, allerdings etwas überflüssig und den guten Eindruck leicht schmälern.

Anspieltipps: Shadowmaker, Slow Burn, Sea Song (You Waded Out), Dead Man’s Eyes
Dominik B.
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