Ashen – Leave The Flesh Behind

Down Under Death Doom Destruction

Artist: Ashen

Herkunft: Australien

Album: Leave The Flesh Behind

Spiellänge: 38:33 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 22.08.2025

Label: Redefying Darkness Records

Link: https://www.facebook.com/ashendeath/

Bandmitglieder:

Gesang – Richard Clements
Gitarre – Shannon Over
Bassgitarre – Josh Harris
Schlagzeug – Ben Mazzarol

Tracklist:

1. Devourer
2. Ancestral Gate
3. Aeon
4. Leave The Flesh Behind
5. Void Within
6. Ageless
7. Reincarnate
8. Infinite Sea
9. Severed
10. Blood Offering

Aus Down Under stammt die Band Ashen, die sich im Jahre 2020 formierte. Drei der vier Protagonisten waren bei der Band Vespers Descent aktiv. Diese zockte melodischen Death Metal und löste sich im Jahre 2012 auf. Lediglich Basser Josh Harris ist ein Neuling, aber natürlich nicht im Business, denn er war bei der Band Neverborn aktiv und zockt noch bei Nexus. Also alles keine Unbekannten in der australischen Szene. Nach einer EP 2021 folgte im Jahr 2023 das Erstwerk namens Ritual Of Ash, damals noch bei Bitter Loss Records. Mittlerweile hat man einen Deal mit Redefying Darkness Records und Album Nummer zwei liegt uns nun vor.

Tief aus den australischen Büschen erklingt zu Beginn von Devourer erst einmal eine heroische Geräuschkulisse, die dann das Unheil einleitet. Langsam und drückend und mit einer fetten Produktion drücken Ashen einem dann die Faust in die Magengrube. Schmerzhaft, aber angenehm. Ein kleines melodisches Lead folgt und dann wieder der langsame Part. Ein Break, nur Drums allein, kombiniert mit unheiligen Flüsterpassagen. Macht Laune und weiter geht die Reise im langsamen Midtempo. Die Vocals sind tief und verständlich und passen sehr gut ins Bild. Das melodische Lead erklingt wieder, man erhöht geringfügig das Tempo und schleppt sich dann wieder in die Büsche. Für Freunde der Geschwindigkeit ist das natürlich nichts, aber wer auf Bolt Thrower abfährt (und wer macht das nicht?), hat hier wieder nichts Neues. Das melodische Lead wird jetzt auch noch langsam als Solo präsentiert und dann ist auch Feierabend.

Um bei Ancestral Gate wieder mit einem kleinen Intro zu starten. Auch hier haben sie wieder ein geiles melodisches Lead am Start, sind aber jetzt zügiger unterwegs. Im Midtempo startet man und wechselt dann ins Uptempo, ohne wirklich zu knüppeln. Ein Wechsel zurück zum Midtempo ist eine gute Idee, denn bei ihnen steht definitiv das Riffing an allererster Stelle. Eine gute Geschichte. Das Tempo geht hin und her und man präsentiert sich ziemlich stark. Nach einem kleinen Break erklingt dann ein ziemlich fetter, schleppender Midtempopart, der mit einer kleinen Pause kombiniert wird, bevor man dann wieder das Lead herausholt und langsam und drückend weiteragiert. Die Doublebass erzeugt unheimlich viel Power und dann ist auch hier schon wieder Ende im Gelände.

Mit Intros vorweg haben die Australier wohl ihren Frieden gemacht, denn auch bei Aeon wird eines verwendet. Aber sehr geschickt, denn man baut es als Anfang in den Song mit ein. Hier legen sie zu Beginn auch langsam und drückend los, steigern sich dann von Moment zu Moment, bis sie beim Uptempo angelangt sind, um dann einen atmosphärischen Part an den Mann zu bringen. Doomige Klänge schallen aus den Boxen und ein Choral-ähnlicher Gesang verdunkelt das Tageslicht. Diese sphärischen Passagen machen das Ganze sehr interessant und abwechslungsreich, zumal die Gitarristen echt wissen, was sie hier machen. Feinstes Tremolo-Riffing. Macht echt Laune, denn aus dem Part heraus knallen sie einem wieder im Midtempo die flache Hand ins Gesicht, steigern sich sogar und enden, wie sie mit dem Song angefangen haben. Natürlich dann mit einem Outro, alles andere würde ja keinen Sinn ergeben.

Leave The Flesh Behind hat natürlich auch eine kleine Einleitung an Bord und ist wieder so ein Midtempomonster, dem man sich nicht entziehen kann, aber dann, wie aus dem Nichts, kommt dann der Knüppel aus der Tasche. Ja, meine Damen und Herren, so habe ich mir das vorgestellt, so muss das. Keine Gnade zeigen und natürlich darf ein fettes Lead nicht fehlen und der nachfolgende Midtempopart zieht einem die Schuhe aus. Ja, lecker. Und wie gesagt, sehr geil produziert. Dieses hat zur Folge, dass die wuchtigen Vocals im Einklang mit den restlichen Instrumenten stehen. Im Hintergrund erklingen immer wieder Synthie-Geräusche, und so lullt man einen ein, um dann am Ende noch einmal so richtig zu ballern. I love it!

So ziehen sie ihr Ding gnadenlos durch und sind absolut kompetent und aussagekräftig. Hier und da fehlt noch ein wenig die Durchschlagskraft, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Bis zum Song Void Within kann man wirklich von einem geilen Album sprechen. Der doomige Part ist sehr vernichtend und man mischt eine Melodie dazu. Der Song Reincarnate wartet dann noch mit einer bösen Melodie auf, aber ansonsten kann die zweite Hälfte die Qualität der ersten Songs nicht bieten. Sind ansprechend, gar keine Frage, aber eben nicht so stark. Trotzdem eine gute Mischung aus Death Metal und Doom Metal!

Ashen – Leave The Flesh Behind
Fazit
Die Australier von Ashen bieten auf ihrem zweiten Album eine düstere und teilweise bösartige Mischung aus Doom und Death Metal. Eine sehr geile Produktion unterstützt die kraftvollen und wuchtigen Riffs, die tiefen Vocals und das rhythmische Drumming. Für Freunde von Bolt Thrower absolut empfehlenswert. Das Tempo wird des Öfteren verändert und so bleibt man interessant und aggressiv. Die erste Hälfte des Albums ist absolut großartig, danach bleibt man leider nur solide, aber im Großen und Ganzen ein echt starkes Album. Down-Under-Metal mit gutem Songwriting und vielen gelungenen Ideen.

Anspieltipps: Devourer und Aeon
Michael E.
7.9
Leserbewertung2 Bewertungen
6.8
7.9
Punkte