Artist: Benighted
Herkunft: Saint-Étienne, Auvergne-Rhône-Alpes, Frankreich
Album: Obscene Repressed
Spiellänge: 38:24 Minuten
Genre: Death Metal, Grindcore
Release: 10.04.2020
Label: Season Of Mist
Link: https://www.facebook.com/brutalbenighted
Bandmitglieder:
Gesang – Julien Truchan
Gitarre – Emmanuel Dalle
Gitarre – Fabien Desgardins
Bassgitarre – Pierre Arnoux
Schlagzeug – Kévin Paradis
Tracklist:
- Obscene Repressed
- Nails
- Brutus
- The Starving Beast
- Smoke Through The Skull
- Implore The Negative
- Muzzle
- Casual Piece Of Meat
- Scarecrow
- Mom, I Love You The Wrong Way
- Undivided Dismemberment
- Bound To Facial Plague
Der französische Death Metal Fünfer Benighted ist einer der bekanntesten Exporte des Landes. Knapp über 20 Jahre haben sie dieses Jahr auf dem Buckel und bringen nun mit Obsene Repressed ein weiteres Werk reinste Brutalität auf den Musikmarkt. Mir selber sind sie mit dem Album Asylum Cave im Gedächtnis geblieben und haben sich dort schon in mein Herz eingeprügelt. Nun gibt es 12 weitere brandneue Titel auf dem Plattenteller. Vermarktet wird das Ganze von ihrem Label Season Of Mist. Dann lassen wir mal die CD anlaufen und lauschen dem lieblichen Sound der Franzosen.
Und wie lieblich ihr Opener ist: Der gleichnamige Titel zum Album Obscene Repressed startet ganz leise, bis es gefühlt gar keinen Ton zu hören gibt – nach knapp 15 oder 20 Sekunden bricht die Ruhe dann mit einem sehr gut betonten „Uaahhhhhhhhh Breeeeee“ und das Spektakel beginnt. Kompromissloser Deathgrind wird in höchster Kunst auf den Hörer losgelassen und erweist sich als knallharter Opener.
Bei den nächsten beiden Tracks Nails und Brutus ist es dann nicht mehr ganz so straight durch die Mitte. Natürlich gibt es hier auch viel kompromisslosen und knallharten Sound auf die Ohren aber hier gibt es auch einiges an groovigen Parts, Pigsqueals von Sänger Julien Truchan und vor allem bei dem Track Brutus bekommt der Bass eigene Parts, wo man ihn besonders gut heraushören kann.
Dann gibt es ein erstes Highlight auf der Scheibe: Ein Gastmusiker findet seinen Weg bei The Starving Beast auf den Silberling. Es handelt sich um Sebastian Grihm, Sänger der deutschen Technical/Brutal Death Metal Bands Cytotoxin, der sich ein Goldkehlchen Duett mit Julien Truchan bietet. Ein ziemlich starker Auftritt in einem groovigen Track mit vielen Pigsqueals, In- und/oder Outhale Screams.
Auch hinter dem Track Implore The Negative bietet sich ein ganz anderes und überraschendes Bild: Stimmlich ändert sich da etwas und ein weiterer Gastmusiker ist am Start. Kein Geringerer als Jamey Jasta, Sänger der Hardcore Legende Hatebreed gibt sich hier die Ehre. Zu dem eher schleppenderen Sound, den man schon als etwas experimentell bezeichnen könnte, und klassischem Death Grind Sound kommt seine Stimme sehr gut zur Geltung und überzeugt mit den Growls von Julien Truchan.
Und weiter geht die wilde Fahrt. Songs wie Muzzle oder Scarecrow bieten ein weiteres Bild von der Kompromisslosigkeit den Vorschlaghammer, die Dampfwalze und die Abrissbirne auszupacken und gleichzeitig noch Groove mit einzubauen.
Und da alle guten Dinge ja bekanntlich drei sind, gibt sich bei Mom, I Love You The Wrong Way auch noch Karsten Jäger, Sänger der deutschen Melodic Death Metal Band Disbelief die Ehre und baut mit dem französischen Fünfer neue Töne in das ganze Geschehen ein. Denn nun taucht nicht nur Karsten Jägers starke Stimme im Track auf, sondern auch melodische Parts, wo man sie gar nicht erwartet hätte. Sehr gelungene Abwechslung.
Bei dem letzte Track Bound To Facial Plague wird noch einmal in ziemlich abgeschwächter brachialer Variante alles zerschmettert, was noch übrig ist.