Blackbriar – The Cause Of Shipwreck

Starker Symphonic Rock mit außergewöhnlicher Sängerin

Artist: Blackbriar

Herkunft: Assen, Niederlande

Album: The Cause Of Shipwreck

Spiellänge: 43:44 Minuten

Genre: Alternative Metal, Symphonic Rock

Release: 23.04.2021

Label: Eigenveröffentlichung

Link: https://blackbriarmusic.com

Bandmitglieder:

Gesang – Zora Cock
Gitarre – Bart Winters
Gitarre – Robin Koezen
Bassgitarre – Frank Akkerman
Keyboard – Ruben Wijga
Schlagzeug – René Boxem

Tracklist:

  1. Confess
  2. Weakness And Lust
  3. Through The Crevice
  4. The Séance
  5. You’re Haunting Me
  6. Walking Over My Grave
  7. My Down-To-Earth Lover
  8. Selkie
  9. Deadly Diminuendo
  10. Lilith Be Gone

Blackbriar stammen aus dem beschaulichen Assen in den Niederlanden und wurden 2012 anfänglich als Quartett ins Leben gerufen. Nach drei EPs und mehreren Singles steht nun ihr Debütalbum The Cause Of Shipwreck, welches über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde, in den Startlöchern. Durch mehrere Live-Auftritte, u. a. als Vorgruppe von Delain und Epica, konnte sich die Band auch ohne ein finanzstarkes Label im Rücken bereits einen Namen in der Szene machen und sich eine immer größer werdende Fanbase aufbauen. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass das angepeilte Crowdfunding-Ziel von 25.000 Euro innerhalb von 24! Stunden erreicht wurde. Was können wir nun musikalisch vom Debüt der mittlerweile als Sextett agierenden Blackbriar erwarten?

In der Bandbio wird als Genre Alternative Metal meets Symphonic Rock angegeben. Und so startet der Opener Confess erwartungsgemäß genretypisch, bis der Gesang von Zora Cock einsetzt. Der erste Eindruck: Oh ja, sie kann wirklich singen. Doch spätestens im grandiosen, zweigeteilten Refrain wird klar: Was die Sängerin hier an stimmlicher Variabilität in die Waagschale wirft, ist unfassbar genial! Bei Weakness And Lust läuft Zora Cock dann zu ganz großer Form auf. Hier verleiht sie ihrer Stimme einen leicht sperrigen, progressiven Touch, der mir sofort als Vergleich einen Namen ins Gedächtnis ruft: die isländische Ausnahmesängerin Björk!

In The Séance fängt Cock mit ihrem „schaurigen“ Gesang perfekt die ohnehin gespenstische Grundstimmung des Songs ein. Genial und einzigartig! Bei My Down-To-Earth Lover greift wieder ein lang gezogener Refrain, der anfangs etwas sperrig daherkommt, seine Klasse aber mit jedem weiteren Durchlauf immer mehr entfalten kann. Langzeitwirkung garantiert!

Mit Selkie haben die Niederländer auch einen waschechten Hit im Gepäck. Hier wird im Gegensatz zu den meisten anderen Songs auf pure Eingängigkeit gesetzt. Und dann dieser Refrain – einfach Gänsehaut pur! Der wohl am schwersten zugängliche Song der Scheibe entpuppt sich als mein persönlicher Favorit. Denn bei Deadly Diminuendo ruft Zora Cock nochmals ihr gesamtes stimmliches Repertoire ab und verleiht dem Song eine einzigartige Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann.

Als Produzent konnte man keinen geringeren als Joost van den Broek verpflichten, der u. a. schon das neue Meisterwerk von Epica veredeln durfte. Er verpasste The Cause Of Shipwreck den perfekten Sound, indem er bei zu keiner Zeit aufdringlichen Instrumentenfraktion, dem Gesang genau den großen Spielraum einräumt, den er verdient hat.

Blackbriar – The Cause Of Shipwreck
Fazit
Solange ich auch gesucht habe, einen Grund für den titelgebenden Schiffbruch konnte ich nicht finden. Ganz im Gegenteil, Blackbriar haben ein außergewöhnliches Debüt veröffentlicht, welches musikalisch gerne mal an die Landsleute von Delain oder in ruhigeren Momenten auch an Evanescence erinnert. Den großen Unterschied, förmlich das Salz in der Suppe, macht aber der Gesang aus. Die Darbietung von Zora Cock ist einfach großartig. Ihre stimmliche Vielschichtigkeit sowie die perfekt ausgearbeiteten Refrains machen The Cause Of Shipwreck zu einem herausragenden Debüt, welches man als Genreliebhaber gehört haben muss!

Anspieltipps: Deadly Diminuendo, Selkie & The Séance
Christian K.
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