Houwitser – Sentinel Beast

Niederländische Rückkehrer

Artist: Houwitser

Herkunft: Niederlande

Album: Sentinel Beast

Spiellänge: 36:36 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 08.03.2024

Label: Vidar Records

Link: https://houwitser.bandcamp.com/album/houwitser-sentinel-beast

Bandmitglieder:

Gesang – Mike Van Mastrigt
Gitarre – Richard Gielen
Gitarre – Michel Alderliefsten
Bassgitarre – Roderick Ras
Schlagzeug – Marten van Kruijssen

Tracklist:

1. Burning Dogma
2. Sentinel Beast
3. Warmonger
4. King Of Madness
5. Dismal Depravity
6. Ruin Of Man
7. Onwards To Battle
8. Echoes Of Anguish
9. Paradise Falles
10. Dehumanised

Ich war damals schon ein wenig traurig, als ich hörte, dass die Niederländer von Houwitser nicht mehr aktiv sind. Bis zum Jahre 2010 haben die Burschen rund um die ehemaligen Sinister Mitglieder Michel und Mike fünf Alben rausgehauen und einiges an Livegigs gezockt. Seit 2007 spielen sie in dieser Besetzung, aber gemacht hat man halt nicht mehr viel, auch wenn man sich nicht wirklich aufgelöst hat. Schön zu sehen, dass sie ähnlich wie ihre Landsleute von Severe Torture wieder Bock haben. Nach 14 Jahren Wartezeit kommt nun Album Nummer sechs. Jawohl!

Burning Dogma, so der Name des Openers, zeigt uns gleich einmal, wo der Hammer hängt. Kurzes Schlagzeugspiel zum Warmwerden, nachdem ein Mini-Intro die Ohren erreicht hatte und dann geht der niederländische Budenzauber auch schon los. Keine Gefangenen von Anfang an, so soll es sein. Blast Beat und ab dafür und dann aber ein ziemlich fetter Midtempopart, der von der rasselnden Doublebass angetrieben wird. Erinnert mich ein wenig an Sinister. Dann wird es langsam und ein wenig melodiös. Sehr geil, wie ich finde. Man kehrt natürlich zum Geballer zurück, bedient sich aber auch da der alten Schule. Das markant melodische Riff, so möchte ich es mal nennen, darf noch öfter ran. Dazwischen rifft die Gitarre sich immer ein und man variiert mit dem Tempo, wird nicht schnell, aber druckvoll, um dann am Ende noch einmal die Keule herauszuholen. Ja, das gefällt mir absolut. Mikes Gesang finde ich sehr geil derbe und vernichtend. Ein Song, der sofort hängenbleibt. Hinzu kommt diese druckvolle Produktion, die es auch absolut in sich hat.

Und auch der nachfolgende Song Sentinel Beast entfacht sofort einen Feuersturm. Die Riffs sind einfach nur fett und schön brutal und der Wechsel der Geschwindigkeit bringt sehr viel Abwechslung in die ganze Geschichte, gar keine Frage. Die Growls von Mike passen wie die Faust aufs Auge und überzeugen auf ganzer Linie. Das Material scheint nicht neu zu sein, sondern noch von damaligen Sessionaufnahmen. Dieses Old School Feeling hört man total heraus. Viele niederländische Bands haben damals ihre Liebe zum amerikanischen Death Metal festgestellt und diese Einflüsse absolut zementiert. So auch Houwitser, die irgendwo zwischen Florida und New York angesiedelt sind. Sentinel Beast fungiert als Refrainpart. Schön langsam geht man an der Stelle zu Werke, um danach alles kurz und klein zu kloppen. Diese schleppenden Momente sind aber das, was Houwitser irgendwie ausmacht. Kleine Gimmicks, wie zum Beispiel ein Basssolo dürfen auch nicht fehlen. Und am Ende noch einmal kurzes Gehacke und fertig ist der Spaß. Macht wirklich Laune.

Natürlich wiederholen sich Houwitser auch, aber das stört zu keinem Zeitpunkt des Albums. Warmonger ist auch so ein Brettersong. Diese Doublebass, die am Scheppern und am Schleppen ist, ist so etwas von fetzig. In knappen 90 Sekunden wird hier so einiges im Death Metal Stile niedergemetzelt. Dann ist eigentlich Schluss und man hört gemeinsam auf, holt aber dann erneut die Keule heraus und zimmert noch einmal los.

Großartige Veränderung im Sound von Houwitser kann man nicht feststellen und wer will das auch schon. Grooven können die Burschen auch ganz ordentlich, wie man beim Song King Of Madness gut hören kann. Geht voll ins Ohr, da die Riffs sitzen und die Produktion eben den notwendigen Druck erzeugt. Zieht sich aber doch ein wenig in die Länge.

Kaum ist der Song aus, geht es mit Dismal Depravity auch schon wieder richtig schnell zur Sache. Der Song ist nur am Treiben und hier werden überwiegend Screams verwendet. Ja, das bereitet gute Laune. 140 Sekunden und irgendwie hat man das Gefühl, man wäre gerade von einem D-Zug überfahren worden. Diese Stop and Go Momente beim Riffing schocken total und das wilde Solo sitzt, dass es auch komplett niedergeballert wird. So mag ich es. Es gibt kaum Verschnaufpausen bei diesem Song. Wer braucht die auch schon?

Und irgendwie haben sie keinen Bock, aufzuhören und machen so weiter. Ruin Of Man knattert ordentlich im Gebälk und kommt auch mit fettem Refrainpart um die Ecke. Auch hier wird geblastet, bis der Notarzt kommt und wieder geht. Ein wildes Solo darf nicht fehlen, kommt natürlich auch und kann echt überzeugen.

Jo, so darf Death Metal auch anno 2024 klingen. Sehr fettes Ding!

Houwitser – Sentinel Beast
Fazit
Da sind sie wieder. Die Niederländer von Houwitser haben uns ziemlich lange in Ruhe gelassen. Leider, muss man in diesem Fall natürlich sagen, denn dieser Death Metal der alten amerikanischen Schule, irgendwo zwischen New York und Florida angesiedelt, hat es absolut in sich und klingt so richtig schön nach alter Schule. Grooves und Ballerparts geben sich die Klinke in die Hand. Die Drums sind nur am Treiben, die Riffs echt stark und am Gesang haben sie den guten Mike, der früher bei Sinister aktiv war. Die echt fette Produktion erledigt dann den Rest.

Anspieltipps: Burning Dogma und Sentinel Beast
Michael E.
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