Böser Kater – Handcrafted Blackberry Gin

Brombeere trifft Wacholder und dominiert, Gin etwas Anders interpretiert

Name: Böser Kater, Handcrafted Blackberry Gin

Herkunftsland: Eppingen, Deutschland

Firma: Edelobstbrennerei Schleihauf

Art des Getränks: Gin

Jahrgang: entfällt

Link: www.edelobstbrennerei-schleihauf.de

Abfüllmenge: 500 ml

Volumenprozent Alkohol: 40 %

Preis: 32,90 Euro

Online Shop: https://edelobstbrennerei-schleihauf.de/

Ein weiterer Gin aus dem Hause der Edelobstbrennerei Schleihauf ist der Böser Kater Handcrafted Blackberry Gin, bei dem die  Brombeere als Geschmackslieferant dominiert. Natürlich soll und muss auch Wacholder enthalten sein, denn es ist eben ein Gin. Wie bereits beim vorgestellten Böser Kater – Handcrafted Vanilla Rhabarber Gin (Review hier) ist die Flasche wieder ein Hingucker. Das Etikett, diesmal in Weiß, passt ausgesprochen gut zu der zunächst tiefschwarz wirkenden Flüssigkeit. Der abgebildete schwarze Katzenkopf passt wie Handtasche und Schuhe bei einer Frau zusammen und verleiht dem Ganzen etwas Wertiges. Auch hier ziert der schwarze Schraubverschluss die Flasche und wie bereits beim anderen Gin erwähnt, könnte ich mir einen Korkverschluss besser vorstellen. Auf dem Etikett ist wie bei den anderen Gin-Sorten von der Edelobstbrennerei Schleihauf nur die Füllmenge, der Prozentgehalt und der Hinweis auf den Produzenten und natürlich der Name des Getränkes zu finden. Alles, von der Abfüllung bis zum Aufbringen des Etiketts, wird in Handarbeit erledigt und das beschert einem schon ein gutes Gefühl. Aber das reicht ja noch nicht aus und auch hier muss der Geschmackstest für Erkenntnis sorgen.

Der erste Geruchseindruck lässt die Brombeeraromen deutlich zu Tage kommen. Allerdings kommt hier auch gleich eine leicht schärfere, alkoholische Nuance zum Tragen. Anders als beim Vanilla Rhabarber Gin, der wesentlich süßer riecht, dominiert hier der Alkohol. Auch wenn der Gin mit 40 % im normalen Bereich anzusiedeln ist, riecht es „spritiger“. Wacholder ist zunächst gar nicht zu erschnüffeln und vermutlich wird der auch im Geschmackstest nicht rauszuschmecken sein. Somit reiht sich der Blackberry Gin in die Reihe New Western Dry Gins ein. Wer also den typischen Gin-Geschmack mit Wacholderdominanz sucht, der ist hier nicht richtig aufgehoben. Beim Einschenken der rabenschwarzen Flüssigkeit in einen Tumbler, zeigt sich aber eine hübsche violette Färbung, die zunächst so nicht zu vermuten war. Das erste Nippen an dem Getränk (ohne irgendeine Verdünnung) lässt die gerochene Schärfe im Mund deutlich werden. Der Gin erzeugt pur ein nicht so angenehmes Brennen im Mund und auch im Abgang bleibt das erhalten und geht nicht so gut runter wie der bereits mehrfach angesprochene Vanilla Rhabarber Gin. Das ist für mich so nicht wirklich genießbar und ich greife zu dem empfohlenem leichten Tonic. Das Getränk mit Verdünnung und einem Eiswürfel wechselt zunächst die Farbe zu einem hellen, blassen Violett und sieht interessant aus. Das Brennen verflüchtigt sich und dafür kommt jetzt das Brombeeraroma stärker zum Vorschein. Das ergibt eine sehr weiche Geschmacksrichtung, die ich mal vorsichtig als Mädelsgetränk bezeichnen würde. 😉 Vielleicht ist das Mischungsverhältnis noch nicht ganz ausgewogen, aber zunächst würde ich es in die Reihe der Baileys auf Eis oder 43 mit Milch oder Hugo Getränke einreihen, die ja eher so dem weiblichen Geschmack zuzuordnen sind. Ja, ich weiß, da werden jetzt 5 € für die Macho-Kasse fällig, aber in diese Richtung würde ich den verdünnten Blackberry Gin rücken. Das muss ja auch nichts Schlechtes sein, sondern soll nur verdeutlichen, in welche Geschmacksrichtung der Gin tendiert. Wer das typische Gin-Getränk mit einer deutlichen Wacholdernote möchte, der ist hier in eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit geraten. Ich probiere es noch mal mit einem anderen Tonic Water aber das Ergebnis ändert sich nicht wirklich. Im Gegensatz zu dem ansprechenden Vanilla Rhabarber Gin ist dieser Blackberry Gin (für mich) pur nicht trinkbar und mit Verdünnung nur in Maßen genießbar. Klar, man soll immer nur in Maßen trinken, aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich für einen anderen Gin entscheiden.

Wie bei allen anderen Gin Sorten der Edelobstbrennerei Schleihauf wird auch hier der Katzenschutzverein Karlsruhe unterstützt.

Böser Kater – Handcrafted Blackberry Gin
Fazit
Wer sich mal eine neue Gin Variante ins Haus holen möchte, experimentierfreudig und offen für Neues ist, kann hier diesen Versuchungen nachgeben. Wer das klassische Gin-Getränk möchte, sollte es bei einem Dry Gin oder London Dry Gin belassen. Die Manufakturen erfinden immer neue Varianten des ansonsten recht einfachen Gins und diese müssen, ebenso wie verschiedene Genres im Metal, ihre Liebhaber finden. Oftmals bleibt die Menge der Fürsprecher gering, manchmal schafft es aber ein Act oder auch Getränk herauszustechen. Ob das beim Blackberry Gin so sein wird, wird die Zukunft zeigen. Ich bin da zunächst sehr skeptisch.
Geschmack
6.5
Geruch
6.7
Abgang
6
Optik
9
Leser Bewertung0 Bewertungen
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7.1
Punkte